Um die stetig steigenden Passagierzahlen zu bewältigen, rüstet die SBB den Bahnhof Winterthur für die Zukunft auf: Ab Ende 2018 fahren mehr und längere Züge von und nach Winterthur und ab Ende 2021 sorgt die modernisierte Personenunterführung Nord für mehr Platz und Komfort. Als Voraussetzung für einen zuverlässigen und wachsenden Schienenverkehr sind diverse Ausbauten der Bahninfrastruktur in Winterthur und in der Umgebung nötig.
Bis Ende 2018 rüstet die SBB die Bahninfrastruktur in Winterthur für den Fahrplanausbau auf Foto: Marcel Manhart
Die SBB rüstet den fünftgrössten Bahnhof der Schweiz für die stetig wachsenden Pendlerströme. Sie erweitert und modernisiert bis Ende 2021 die Unterführung Nord. Bevor die Baumaschinen im Untergrund loslegen, baut die SBB zwischen März und Anfang Juni 2018 eine temporäre, 7.5 Meter breite und überdachte Fussgängerpasserelle über die Gleise. Ab dem 10. Juni 2018 ist die Passerelle offen. Das Provisorium liegt zwischen Raiffeisenbank und Parkhausrampe. Es gewährleistet während der Bauzeit direkte Zugänge zu den Perrons und Zügen, und dient – wie die heutige Unterführung – als Bahnhofquerung. Ohne Passerelle würden die Wege mitten durch die Baustelle führen und müssten dem Baufortschritt folgend laufend umgestellt werden. Dank des Provisoriums sind die Fussgänger sicher von der Baustelle getrennt und die Bauzeit reduziert sich dank effizienterer Bauweise um rund ein Jahr.
Mit den Programmen Zukünftige Entwicklung Bahninfrastruktur (ZEB) und „Zürcher S-Bahn 4. Teilergänzungen“ wird das Angebot im Fern- und Regionalverkehr im Raum Winterthur ausgebaut. Um die auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2018 geplanten Angebotsverbesserungen umsetzen und das erhöhte Passagieraufkommen bewältigen zu können, sind am Bahnhof Winterthur umfangreiche Infrastrukturmassnahmen notwendig.
Züge fahren während Bauarbeiten wie gewohnt
Die SBB führt sämtliche Bauarbeiten unter laufendem Bahnbetrieb durch, sodass die Züge – bis auf Gleisänderungen – gemäss Fahrplan fahren. Arbeiten, die aus Sicherheitsgründen nicht tagsüber durchgeführt werden können, finden nachts in den Betriebspausen statt. Die SBB und ihre Partner setzen alles daran, den Lärm und die Einschränkungen für Kunden und Anwohner so gering wie möglich zu halten und bitten um Verständnis.
Ab Ende 2021 mehr Platz und Komfort am Bahnhof Winterthur
Parallel zum wachsenden Zugverkehr steigt die Zahl der Bahnhofnutzer in Winterthur laufend an: Heute sind es 120 000 pro Tag – bis 2030 erwartet die SBB rund 160 000. Darum schafft die SBB mehr Platz und baut die über 90-jährige Personenunterführung Nord von heute 4.5 auf später 17.5 Meter aus. Lifte sorgen für durchgehend stufenfreie Wege in die Unterführung und auf die Perrons. Weiter beherbergt die Unterführung künftig acht Ladengeschäfte, Schliessfächer und einen Warteraum.
Direkt neben der Unterführung baut die SBB im Auftrag der Stadt Winterthur die unterirdische Veloquerung: Eine sichere und komfortable Verbindung zwischen Neuwiesenquartier und Bahnhofplatz Nord. Unter der Rudolfstrasse und angeschlossen an die Veloquerung erstellt die Stadt eine Station für 750 Velos.
Die Kosten für die neue Unterführung und die Veloquerung liegen bei 93 Millionen Franken. Davon finanziert die SBB 62 Millionen Franken, hauptsächlich über das Bahnausbauprogramm des Bundes «Zukünftige Entwicklung Bahninfrastruktur» (ZEB). Die Bauarbeiten dauern von Anfang 2018 bis Mitte 2022. Die Eröffnung der Unterführung und der Veloquerung ist für Ende 2021 geplant.
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