Mit einer symbolischen Schlüsselübergabe wurde heute das komplett CO2-neutrale ICE-Instandhaltungswerk in Köln-Nippes feierlich in Betrieb genommen. Berthold Huber, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn, eröffnete mit Hendrik Wüst, Verkehrsminister des Landes NRW, sowie Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, und zahlreichen Vertretern von Bahn und Politik das 23 Hektar große Werk. Dies entspricht mehr als 32 Fußballfeldern. Gleichzeitig wurde der erste ICE in Europas modernsten und umweltfreundlichsten ICE-Werk der Deutschen Bahn (DB) begrüßt dem Anlass entsprechend mit grünem statt mit rotem Seitenstreifen.
Symbolischen Schlüsselübergabe im ICE-Instandhaltungswerk in Köln-Nippes Foto: Deutsche Bahn
„Mit dem ersten CO2-neutralen ICE-Werk in Köln-Nippes stärkt die Deutsche Bahn ihre Vorreiterrolle im Klimaschutz. Zudem reisen unsere Fernverkehrskunden seit Januar mit 100 Prozent Ökostrom", sagt Berthold Huber, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn. „Reisende profitieren so doppelt: Bahnfahren ist jetzt nicht nur noch umweltfreundlicher, sondern mit der Vervierfachung unserer Wartungskapazitäten in Köln steigern wir auch den Komfort und die Verlässlichkeit unserer ICE-Züge. Außerdem schaffen wir hier 400 neue Arbeitsplätze."
„Die Deutsche Bahn schafft hier viele neue und gute Arbeitsplätze. Mit dem massiven Ausbau der Instandhaltungskapazitäten wird einer der wichtigsten Eisenbahnknoten in unserem Land gestärkt - und damit auch der Fernverkehr in Nordrhein-Westfalen. Das neue umweltbewusste ICE-Werk ist ein starkes Zeichen für die Mobilität der Zukunft in unserem Land. Leistungsfähiger, öffentlicher Verkehr bleibt wichtige Grundlage unserer Mobilität. Auch deshalb passt dieses Werk gut zu Nordrhein-Westfalen – dem Industrie- und Energieland Nr. 1 in Deutschland", so Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen.
„Ich freue mich, dass in Köln nunmehr das modernste ICE-Instandsetzungswerk Europas steht und gratuliere den Bauherren. Die Deutsche Bahn unterstreicht mit Ihrer Entscheidung für Köln die Bedeutung unserer Stadt als europäischen Verkehrsknotenpunkt. Wir führen seit vielen Jahren einen engen Dialog bei der umweltgerechten Verkehrsgestaltung. Ich freue mich daher darauf, gemeinsam weitere Großprojekte wie etwa die Kölner Fernbahnhöfe oder den Stammstreckenausbau anzugehen. Gerade der Bahn kommt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der schwierigen Aufgabe zu, eine umweltgerechte Mobilität für Personen aber auch Güter auszubauen ", sagt Henriette Reker.
So funktioniert das grüne ICE-Werk
Die DB hat in das grüne ICE-Werk rund 220 Millionen Euro investiert. Verbaut wurden vornehmlich regionale Baustoffe. Im laufenden Betrieb ist das grüne Werk CO₂-neutral und spart jährlich somit 1.000 Tonnen Kohlendioxid ein. Alle ICE-Baureihen, auch der ICE 4, werden demnächst hier gewartet. Mit der Inbetriebnahme des neuen Werkes in Köln-Nippes werden Instandhaltungskapazitäten am Standort Köln vervierfacht. Bundesweit steigt die Kapazität um 12 Prozent. Das sorgt für noch mehr Qualität und Zuverlässigkeit im Fernverkehr.
Für den Ausbau der Kapazitäten sucht die DB derzeit noch Mitarbeiter, insbesondere Handwerker (vor allem Mechatroniker und Elektroniker), Lokführer, Fachkräfte für Lagerlogistik oder Materialwirtschaft sowie Meister und Ingenieure Es wurden bereits 170 Mitarbeiter neu eingestellt, in den nächsten Jahren werden hier insgesamt 400 neue Arbeitsplätze entstehen.
Um das Werk CO2-neutral zu betreiben, setzt die DB auf Wärme aus Geothermie (Erdwärme) und Strom aus Sonnenenergie; die Klimatisierung des Gebäudes erfolgt durch die geothermische Nutzung des 12,5 Grad Celsius warmen Grundwassers. Im Sommer kühlt das Wasser die Halle sowie die angrenzenden Gebäude. Im Winter heben drei Wärmepumpen die Grundwassertemperatur auf ein angenehmes Temperaturniveau, um die Gebäude zu heizen. Zusätzlich wurde eine rund 2.100 Quadratmeter große Photovoltaikanlage mit einer installierten Leistung von 300 Kilowattstunden (KWh) gebaut, die den Strombedarf der Wärmepumpen deckt. Auf die Nutzung von fossilen Brennstoffen wird im neuen Werk gänzlich verzichtet. Um die Lärmbelastung für Anwohner zu reduzieren, hat die DB sogenannte Flüsterschienen verlegt, auf denen Züge leiser fahren.
Die Deutsche Bahn will Umwelt-Vorreiter werden. Bis 2030 werden die spezifischen CO2-Emissionen im Vergleich zu 2006 um 50 Prozent gesenkt. Zusätzlich will sie den derzeitigen Ökostromanteil im gesamten DB-Bahnstrommix von 42 auf 70 Prozent steigern. Bis 2050 soll der Zugverkehr emissionsfrei sein. Mehr Informationen:
www.deutschebahn.com/klimaziel oder www. deutschebahn.com/gruen
Zukunft Bahn Mit dem 2016 gestarteten Qualitätsprogramm „Zukunft Bahn" wird die DB Qualität, Pünktlichkeit und Kundenorientierung nachhaltig verbessern. Ihre Kunden will die DB mit Sauberkeit und Komfort in den Bahnhöfen, pünktlicheren Zügen, zuverlässiger Kundeninformation und komfortablen Fahrzeugen als sympathischer Dienstleister überzeugen. Strategisches Ziel des mehrjährigen Programms ist es, über eine bessere Qualität der Kundenangebote den wirtschaftlichen Erfolg zu steigern.
Der ICE mit grünem statt mit rotem Seitenstreifen im ICE-Werk Köln-Nippes
Foto:
Deutsche Bahn
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