Es sind nur zwei kleine, schwarze Kästen, die auf die flache Hand passen – doch sie machen viel Ärger, wenn sie nicht funktionieren: die Relais 4K05 und 4K06. Die S-Bahn Berlin hat jetzt einen weiteren Baustein ihrer Qualitätsoffensive umgesetzt und in allen Zügen der Baureihe 481 insgesamt 1.000 dieser Tür-Relais vorsorglich ausgetauscht. Die beiden Ersatzteile sind eine der Hauptursachen von Türstörungen und damit mitverantwortlich für Verspätungen und Zugausfälle.
In vier S-Bahn-Werken wurde in den vergangenen vier Wochen der Austausch vorgenommen – nun ist die Aktion vollbracht und alle Züge der Baureihe 481 sind mit neuen Relais ausgestattet Foto: S-Bahn Berlin
Wenn die 4x4x4 Zentimeter grossen Kästen nicht funktionieren, kann der Lokführer zwar die Türen schliessen, erhält aber nicht die Bestätigungs-Meldung „Tür geschlossen“. Der Zug kann dadurch nicht losfahren und muss aus dem Verkehr genommen werden.
Dr. Martin Aurich, Leiter Instandhaltung bei der S-Bahn Berlin: „Mit diesem kleinen Eingriff erreichen wir bei unserer Baureihe 481 eine grosse Wirkung in Sachen Pünktlichkeit. Der grösste Teil unserer Flotte, insgesamt 500 von 650 Zügen, wird dadurch ein Stück zuverlässiger.“
Die Kosten für diese Massnahme: Mit rund 15 Euro pro Relais ist der materielle Einsatz relativ gering – jedoch waren sowohl der Arbeits- als auch der logistische Aufwand hoch.
Die Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS umfasst rund 180 Bausteine – von zusätzlichen Triebfahrzeugführern über Verbesserungen bei der Instandhaltung und attraktiveren Bahnhöfen bis hin zum Ausbau der Energieversorgung.
Unter anderem werden zudem hunderte Anlagen der Sicherungs- und Leittechnik ausgetauscht. Höhere Pünktlichkeit ist ein zentrales Ziel der Qualitätsoffensive: So läuft beispielsweise auf der Stadtbahn zwischen Ostkreuz und Hauptbahnhof seit Juli ein Pilotprojekt, bei dem alle Türen der Züge automatisch geöffnet werden, um ein schnelleres Aus- und Einsteigen zu ermöglichen. Erfolgreiche Pilotprojekte werden in den Regelbetrieb überführt. Die DB setzt für das gesamte Programm gut 30 Millionen Euro ein.
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