2017 war für Stadler ein erfolgreiches Jahr. Der Schweizerische Schienenfahrzeughersteller ist nach den Währungsverwerfungen im Jahr 2015 gestärkt aus der Krise hervorgegangen und beschäftigt mehr Mitarbeitende denn je. Der Auftragseingang 2017 liegt bei rund 3.5 Mia. CHF.
Mit einem Auftragseingang von 3.496 Milliarden CHF blickt Stadler auf ein erfolgreiches 2017 zurück Foto: Marcel Manhart
Das Geschäftsjahr 2017 stand im Zeichen des 75-jährigen Bestehens von Stadler. Gleichzeitig kann es als das Jahr in die neuere Firmengeschichte eingehen, in dem Stadler die schwierige Situation
nach dem sogenannten Frankenschock gemeistert hat. Stadler wurde von der Aufhebung der Franken-Euro-Bindung im Jahr 2015 hart getroffen. Der Rekordauftragseingang des Folgejahres konnte ebenfalls
währungsbedingt nicht zu einem Rekordumsatz führen. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung haben mit strategischen Entscheidungen auf die schwierige Situation reagiert, was auch im
Geschäftsjahr 2017 noch in positivem Sinne deutlich spürbar war. Stadler ist es gelungen, ohne Entlassungen oder Kurzarbeit durch die Krise zu gehen und sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Die
geplante Investition in ein neues Werk in St. Margrethen im Rahmen von 86 Millionen Schweizer Franken ist vor diesem Hintergrund auch als klares Zeichen für den Werkplatz Schweiz zu
verstehen.
Stadler kann mit einem Auftragseingang von 3.496 Milliarden Schweizer Franken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 zurückblicken. Einen bedeutenden Teil dazu beigetragen haben grosse Aufträge
aus der Schweiz (BLS, SBB und SOB) sowie aus weiteren europäischen Ländern wie Ungarn, Norwegen, den Niederlanden und Deutschland. Ebenso war der Rekordauftragseingang von 800 Millionen Schweizer
Franken der Division Service von Bedeutung für dieses Ergebnis. Das entspricht mittlerweile 22 Prozent des gesamten Auftragseingangs. Aus Ungarn durfte Stadler nach den Bestellungen von insgesamt
143 FLIRT erstmals auch einen Rahmenvertrag für 40 KISS-Doppelstockzüge für MÁV-Start entgegennehmen.
Der Umsatz der Stadler Rail AG lag im Geschäftsjahr 2017 bei 2.4 Milliarden Schweizer Franken und damit etwa wieder auf dem Niveau vor dem Frankenschock. Die beiden vergangenen Geschäftsjahre
konnten somit umsatztechnisch deutlich übertroffen werden. Die Finanzplanung für die kommenden Jahre sieht weiteres Wachstum vor. Stadler rechnet bis 2020 mit einer Umsatzsteigerung auf 3.9
Milliarden Schweizer Franken, welche bereits weitgehend mit Aufträgen unterlegt ist. Das ist die Folge des rekordhohen Auftragseingangs im Jahr 2016. Grosse Aufträge wie die Bestellung von 58
FLIRT durch East Anglia oder von 52 METRO durch Merseytravel werden erst in den kommenden Jahren umsatzwirksam.
Die Zahl der Mitarbeitenden ist im Geschäftsjahr 2017 auf über 7600 angestiegen, davon sind nach wie vor über 3100 in der Schweiz angestellt. Dies ist die höchste Anzahl Beschäftigte der
Unternehmensgeschichte.
Gut eingespieltes Führungs-Duo
Stadler geht mit einem starken Führungs-Duo in die Zukunft. Nach 30 Jahren in der Doppelfunktion des Verwaltungsratspräsidenten und des Group CEO hat Peter Spuhler per 1. Januar 2018 die
operative Verantwortung an seinen langjährigen Stellvertreter Dr. Thomas Ahlburg übertragen. Das ermöglicht dem Eigentümer und Verwaltungsratspräsidenten, sich vermehrt auf die strategische
Weiterentwicklung des Unternehmens zu konzentrieren. Er fokussiert sich auf die strategische Produktentwicklung, die Gründung und den Aufbau von Joint Ventures mit lokalem Wertschöpfungsanteil
und trägt die Verantwortung für sämtliche "Merger- and Acquisitions"-Projekte. Zudem kann er sich dank der neuen Aufgabenteilung wieder verstärkt der Kundenpflege widmen.
Dr. Thomas Ahlburg trägt als Group CEO die operative Verantwortung für die Gesamtgruppe. Dank seines Werdeganges bringt er ein hohes Mass an Fachkompetenz mit und als langjähriger Stellvertreter
von Peter Spuhler stellt er die Kontinuität in der Führung sicher. Thomas Ahlburg geniesst das volle Vertrauen von Verwaltungsrat, Konzernleitung und Mitarbeitenden.
"Die Entscheidung war richtig, das hat sich nun nach einem halben Jahr deutlich gezeigt. Es ist eine der schwierigsten Herausforderungen für einen Unternehmer, einen geordneten und nachhaltigen
Generationenwechsel einzuleiten. Die Aufgabenteilung zwischen Thomas Ahlburg und mir ist sinnvoll und gewinnbringend für das Unternehmen. Wir sind ein gut eingespieltes Team, das sich
hervorragend ergänzt", sagt Peter Spuhler.
Rekordauftragseingang im Service-Geschäft
Stadler Service betreut mittlerweile 36 Prozent der ausgelieferten FLIRT-Triebzüge und dies zum Teil seit mehr als zehn Jahren. Von dieser langjährigen Erfahrung profitieren heute Kunden in total
16 Ländern und an über 35 Servicestandorten.
Im Geschäftsjahr 2017 konnte Stadler Service einen Rekordauftragseingang von über 800 Millionen Schweizer Franken verzeichnen. Dazu beigetragen haben Aufträge von Merseytravel, der die
Instandhaltung der bestehenden Flotte sowie der neuen Flotte von 52 Fahrzeugen mit einer Vertragsdauer von 35 Jahren einschliesst. Ebenfalls Teil dieses Auftrags ist der Bau einer neuen
Instandhaltungsanlage in Kirkdale/Liverpool, die nach der Fertigstellung vom Kunden übernommen wird. Dieser Auftrag bedeutet für Stadler einen grossen Fortschritt im britischen Markt.
In den Niederlanden konnte Stadler einen Vertrag mit Syntus unterzeichnen, der die Instandhaltung von 16 FLIRT-Triebzügen während 15 Jahren und einen neuen Standort in Hengelo vorsieht. Dieser
wurde innerhalb von neun Monaten realisiert und ging im November 2017 in Betrieb. In Italien konnte die Division Service die Instandhaltung von 22 FLIRT-Zügen, kommerziell betrieben durch
Trenitalia, bei Sisteme Territoriale für sich entscheiden – ein wichtiger Meilenstein in diesem Markt, da der Standort Venedig zur lokalen Drehscheibe ausgebaut wird. Für MÁV in Ungarn wird
Stadler Service den Servicesupport und grosse Instandhaltungsaktivitäten für die vierte Flotte übernehmen.
Das Wachstum der Division Service ist auch Aufträgen im Ersatzteilbereich, Revisionen von Drehgestellen und Subsystemen für Kunden unter anderem aus Italien, der Schweiz, Norwegen, Ungarn,
Tschechien und Finnland sowie Modernisierungen zu verdanken. Per 1. Januar 2017 wurde mit der ÖBB ein Joint Venture in Wien gegründet, um die Instandhaltung der Flotte von 17 KISS-Zügen der
WESTbahn gewährleisten zu können.
SMILE auf Kurs
Die Produktion des von der SBB auf den Namen Giruno getauften Hochgeschwindigkeitszuges des Typs SMILE läuft weiterhin auf Hochtouren. Im Mai 2017 wurde der Roll-out im Beisein von
Bundespräsidentin Doris Leuthard gefeiert. Am Osterwochenende dieses Jahres sind mit dem Giruno erstmals Fahrten mit 275 km/h im Gotthard-Basistunnel durchgeführt worden. Diese
Rekordgeschwindigkeitsfahrten sind Teil der Test- und Erprobungsfahrten, um später einen sicheren und reibungslosen Betrieb der Züge im Fahrplanverkehr zu gewährleisten. Die Fahrt mit 275 km/h
ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Fahrzeugzulassung bis 250 km/h. Stadler hat bis jetzt alle 46 vertraglich zugesicherten Meilensteine erfüllt und befindet sich betreffend
Zulassung auf Kurs.
Investition in den Werkplatz Schweiz
Stadler wird auch im Geschäftsjahr 2018 die Entwicklung und den Bau von Schienenfahrzeugen vorantreiben, die in Bezug auf Leistung, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Komfort der internationale
Benchmark sind. Im Rahmen der weiteren Internationalisierung wird in der Schweiz und im Ausland gebaut: In St. Margrethen, Schweiz, entsteht ein neues Doppelstockzug-Kompetenzzentrum, in Salt
Lake City, USA, ein neues Montagewerk für den US-Markt und in Kirkdale, Grossbritannien, ein neues Instandhaltungswerk für die Metro Liverpool.
Ziel des neuen Produktionsstandorts in St. Margrethen ist die Optimierung der Produktionsbedingungen für das Kompetenzzentrum für Doppelstocktriebzüge. Das geplante Investment ist ein klares
Bekenntnis zum Werkplatz Schweiz und zum Standort im Dreiländereck. „Das zeigt, dass wir an den Werkplatz Schweiz glauben und ihn auch in schwierigen Zeiten verteidigen“, sagt Peter Spuhler. Die
Verlagerung betrifft nur den Produktionsstandort in Altenrhein. Nicht betroffen ist der Hauptsitz in Bussnang, das Kompetenzzentrum für Drehgestelle in Winterthur oder das
Inbetriebsetzungszentrum in Erlen.
Sieben Innovationen an der InnoTrans
Vom 18. bis 23. September 2018 findet in Berlin die InnoTrans, die weltgrösste Schienenfahrzeugmesse, statt. Stadler wird als einer der grössten Aussteller sieben neu entwickelte Züge und
Lokomotiven ausstellen und damit wieder einer der grössten Aussteller sein.
FLIRT für die SOB:
Bei den elf FLIRT für die SOB handelt es sich um sechs achtteilige und fünf vierteilige Triebzüge der neusten Generation. Alle Züge erfüllen die neusten europäischen
Behindertengleichstellungsgesetze und bieten ein Informationssystem mit vier bis sieben Bildschirmen pro Wagen. Die Züge fahren mit einer Betriebsgeschwindigkeit von 160 km/h und verfügen über
ein neuartiges, leichtes Drehgestell, welches bei Wartungsarbeiten einen schnellen Austausch ermöglicht. Ein achtteiliger „Traverso“ wird an der InnoTrans gezeigt werden.
METRO für SPT Glasgow Subway:
Die Züge für die Glasgow Subway sind gut 39 Meter lang und sind auf eine Höchstgeschwindigkeit von 58 km/h ausgelegt. Für einen sicheren Betrieb werden Platform Screen Doors (PSD) installiert.
Die Glasgow Subway wird umfassend modernisiert und komplett auf ein vollautomatisches, zugführerloses System umgestellt. Eine durchgehende Bodenhöhe im ganzen Innenraum und sechs grosse
Eingangstüren auf jeder Seite machen die Züge besonders benutzerfreundlich.
Tailor-Made-Züge für den RBS:
Die Züge werden vollklimatisiert und auf der gesamten Länge von 60 Metern durchgängig sein. Dank den acht Türen pro Zug und dem grösseren Stehplatzanteil können die Fahrgäste schneller ein- und
aussteigen. Die Züge sind auf eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h ausgelegt. Der RBS hat seine Fahrgäste schon früh in die Beschaffung der neuen Fahrzeuge einbezogen. In einem so genannten
Crowdsourcing konnten sie bereits im Herbst 2014 ihre Ideen und Bedürfnisse kundtun.
KISS für Schwedische Bahngesellschaft Mälab:
Die Doppelstocktriebzüge sollen in der Region des Mälarsees, westlich von Stockholm, verkehren. Sie sind für eine Maximalgeschwindigkeit von 200 km/h zugelassen. Der Auftrag für Mälab ist der
erste Abruf aus dem Rahmenvertrag, den das schwedische Leasingunternehmen Transitio im Jahr 2014 mit drei Anbietern für die Beschaffung von Regionalbahnfahrzeugen abgeschlossen hat. Stadler ist
der einzige zugelassene Lieferant, der den Rahmenvertrag für zwei verschiedene Fahrzeugtypen unterschrieben hat: Für den einstöckigen FLIRT sowie den doppelstöckigen KISS.
FLIRT für Abellio East Anglia:
Die 58 Züge umfassen 378 Wagen mit einer Kombination von 20 Intercity-Elektrotriebzügen mit je 12 Wagen und 38 bimodalen Regional-Triebzügen, jeweils in Konfigurationen mit 3 Wagen (14 Einheiten)
und 4 Wagen (24 Einheiten), die mit Strom oder Diesel fahren können. Die FLIRT-Züge, die im Rahmen der Konzession für Greater Anglia eingesetzt werden, weisen zahlreiche Vorzüge auf: Klimaanlage,
«2x2»-Sitzanordnung, Wi-Fi und Steckdosen im ganzen Zug, Niederflurbauweise für einen einfachen Ein- und Ausstieg, Fahrgastinformationssysteme mit Echtzeitinformationen sowie Bremsen mit
Rückspeisung.
EURODUAL-Lokomotiven für die Havelländische Eisenbahn Aktiengesellschaft HVLE:
Die EURODUAL-Lokomotive von Stadler ist eine Dual-Mode-Lokomotive mit einer beeindruckenden Leistung, sowohl im Diesel- als auch im Elektroantriebsmodus, die in verschiedenen Konfigurationen,
Spurweiten und Fahrdrahtspannungen erhältlich ist. Die modulare Plattform bietet ebenfalls ein breites Spektrum an verschiedenen Antriebsleistungen im Diesel-Modus, um den individuellen Bedarf
des Kunden adäquat zu decken. Die vielseitige Plattform der Lokomotive wurde für den Fracht- und Reisefernverkehr bei Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h auf elektrifizierten und
nicht-elektrifizierten Strecken entwickelt.
S-Bahn Berlin:
Die S-Bahn Berlin GmbH hat mit dem Konsortium aus Stadler Pankow GmbH und Siemens einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 1380 Wagen abgeschlossen. Die ersten 106 Züge wurden
verbindlich bestellt. Die S-Bahn Berlin, eine Tochterfirma der Deutschen Bahn, plant den Einsatz der neuen Fahrzeuge auf etwa einem Drittel des gesamten S-Bahn-Streckennetzes von Berlin. Die
ersten zehn Fahrzeuge werden bereits ab 2020 im Einsatz sein. Anschließend werden fortlaufend bis 2023 alle übrigen Fahrzeuge auf die Berliner Schienen gebracht.
Neue Produktfamilie WINK
Im November 2017 hat Arriva Netherlands bei Stadler 18 zweiteilige Züge des neuen Typs WINK bestellt. Das Akronym steht für „Wandelbarer Innovativer Nahverkehrs-Kurzzug“. Der WINK ist ein
zweiteiliger Triebzug für Nebenlinien mit kleinerem Fahrgastaufkommen. Er nimmt in einem PowerPack genannten Mittelteil die Komponenten zur Energieerzeugung, die Traktionskomponenten und die
Hilfsbetriebe auf. Das PowerPack lässt sich mit klassischen Bauteilen der Energieerzeugung und -speicherung ausrüsten, aber auch mit solchen, die komplett emissionsfreies Fahren ermöglichen. Der
WINK ergänzt das Stadler-Produktportfolio der Regionalzüge. Stadler sieht mit diesem Fahrzeug weitere Absatzchancen schwergewichtig in West- und Zentraleuropa sowie in Grossbritannien.
Stadler tritt in das Signalling-Geschäft ein
Der globale Markt für Rollmaterial wächst weiterhin stark, gleichzeitig sieht sich Stadler mit einer starken Konsolidierung im Umfeld der Wettbewerber konfrontiert. Mit dem bevorstehenden
Zusammenschluss der Zugsparten von Siemens und Alstom, ausgelöst durch das weitere Vordringen des chinesischen Konzerns CRRC, steht Stadler ein weiterer Industriegigant gegenüber. Die Grösse der
Mitbewerber ist für Stadler gleichzeitig eine Möglichkeit, seine Stärken auszuspielen. Kurze Entscheidungswege, eine hohe Kundenbezogenheit und das Einhalten von Lieferterminen sind Qualitäten,
für die Stadler bekannt ist – für Grosskonzerne hingegen stellen sie eine Herausforderung dar.
Durch den Zusammenschluss erreichen Siemens und Alstom im Bereich des so genannten Signallings jedoch eine Marktmacht von über 85 Prozent. Stadler sieht sich dadurch gezwungen, bei
Ausschreibungen eine wichtige Zugkomponente bei Mitbewerbern einkaufen zu müssen. Um sich aus dieser Abhängigkeit zu lösen, hat Stadler entschieden, im Bereich des Signallings und des
automatisierten Bahnbetriebes, eigene Lösungen zu entwickeln. Stadler hat für die Marktsegmente Vollbahnen, Nebenbahnen und Metro eine Signalling-Strategie formuliert.
ETCS für Vollbahnen:
ETCS steht für European Train Control System und beschreibt den europäischen Standard der Zugbeeinflussung mit Ziel einer Vereinheitlichung und Interoperabilität auf sämtlichen europäischen
Strecken. Die mit dem hohen Normierungsgrad verbundene Komplexität führt zu hohen Einstiegshürden für neue Mitbewerber. Stadler bietet im Joint Venture mit dem auf Zugsicherungen spezialisierten
Unternehmen Mermec mit dem leistungsfähigen GUARDIA eine eigene Lösung für das ETCS-On-board-System an. Das komplett neu entwickelte System befindet sich zurzeit im Feldtest und im
Zulassungsprozess in der Schweiz und wird zusätzlich zeitgleich in mehreren europäischen Ländern eingeführt.
Aktuell erfolgt der Einsatz von GUARDIA in fünf Projekten zur möglichst raschen Erreichung der Zulassung und Freigabe in mehreren europäischen Märkten.
CBTC für Metro:
CBTC steht für Communication Based Train Control. Die CBTC-Systeme sind das weltweit meistgewählte System für Metros. Metrozüge können so automatisiert und teilweise ohne Zugführer eingesetzt
werden. Ziel ist, die Sicherheit, die Frequenz und die Pünktlichkeit auf den dicht befahrenen Trassen zu erhöhen.
Stadler entwickelt ein hochmodernes CBTC-System auf Basis neuster Technologien. Hierzu wurde ein auf Signalling spezialisiertes Team von Ingenieuren zusammengestellt. Diese haben ihre Büros in
Wallisellen bezogen. Das Entwicklungswissen, das in dieser Abteilung geniert wird, soll auch auf die Sektoren der Vollbahnen und Nebenbahnen übertragen werden.
ATO für Voll- und Nebenbahnen:
ATO steht für Automatic Train Operation und wird als Überbegriff für die verschiedenen Anwendungen von teil- oder vollautomatisiertem Fahren verwendet. Im Rahmen einer Branchenstudie hat Stadler
die Bedürfnisse im Nebenbahnen-Bereich erhoben, woraus diverse Konzepte abgeleitet wurden. Auf diese Weise kann die weitere Entwicklung zielgerichtet und vor allem kundenorientiert vorangetrieben
werden. Im Rahmen von SmartRail 4.0 läuft zudem ein von der SBB angeführtes Branchenprogramm zur Digitalisierung des Bahnwesens.
Stadler hat im Dezember erste Tests von automatisiertem Fahren (Beschleunigen und Bremsen) auf der ETCS-Level-2-Strecke zwischen Ostermundigen und Olten gemeinsam mit der SBB erfolgreich
durchgeführt. Nun wird der Funktionalitätsumfang des automatisierten Fahrens ausgedehnt und auf ETCS-Level-1-Strecken getestet.
Die Stadler Rail Group ist mit dem soliden Auftragseingang, der mehr als soliden Bilanz und spezialisierten Standorten mit ausgewiesenem Know-how bestens für die Zukunft gerüstet.
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