An der 18. Generalversammlung der Schweizerischen Südostbahn AG (SOB) präsentierte Verwaltungsratspräsident Hans Altherr ein erfreuliches Jahresergebnis. Die Südostbahn steigerte die Verkehrserträge auch im vergangenen Geschäftsjahr und weist dank zwei Sondereffekten einen Jahresgewinn von CHF 20,8 Mio. aus. Auch ohne diese Sondereffekte läge der Gewinn leicht höher als im Vorjahr. Die umsatzstarken Linien «Ringzug S4» und «Voralpen-Express» haben wiederum massgeblich zu diesem guten Ergebnis beigetragen.
Zu den umsatzstärksten Linien zählt Ringzug auf der S4; hier unterwegs in Mols am Walensee Foto: Marcel Manhart
Die SOB steigerte die Verkehrserträgeim 2018 gegenüber dem Vorjahr um 3,9% auf CHF 53,6 Mio. Be-reits im vergangenen Geschäftsjahr konnte sie eine Zunahme von 4,5% ausweisen. Die umsatzstarken Linien «Ringzug S4» und «Voralpen-Express» haben wiederum massgeblich zu diesem guten Ergebnis beigetragen. Im Berichtsjahr reisten 13,37 Mio. Fahrgäste mit der SOB (Vorjahr: 13,55 Mio.).Der regionale Personenverkehr bezog mit CHF 53,5 Mio. CHF 4,7 Mio. weniger Abgeltungen als im Vorjahr (CHF 58,2 Mio.). In der Sparte «Infrastruktur» sanken die Abgeltungen um CHF 1,2 Mio. auf CHF 44,6 Mio. Den «Übrigen Ertrag» steigertedie SOB von CHF 30,9 Mio. auf CHF 33,6 Mio.
Dank Sondereffekten mehr Gewinn
Die Südostbahnerwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr 2018 dank zwei Sondereffekten einen Jahresgewinn von CHF 20,8 Mio. (Vorjahr: CHF 4,0 Mio.). Zum einen schloss sie die Sanierung der Pensionskasse per 30. Juni 2018 erfolgreich ab und konnte die restliche Rückstellung im Umfang von CHF 13,6 Mio. über den ausserordentlichen Ertragauflösen. Zum anderen verzeichnete der nicht abgeltungsberechtigte Bereich durch den Verkauf von Grundstücken und neuen Mietverträgen ein positives Ergebnis von CHF 2,9 Mio. Das restliche Ergebnis von CHF 4,3 Mio. liegt CHF 0,3 Mio. über dem Vorjahrund ergibtsich mit CHF 2,5 Mio. ausder Sparte «Regionaler Personenverkehr» und CHF 1,8 Mio. aus der Sparte «Infrastruktur».
Ines Furler neuim Verwaltungsrat
Der zurückgetretene Verwaltungsrat Hans Flury wird durch Ines Furler ersetzt.Hans Flury vertrat seit 2010 den Bund im Aufsichtsgremium der SOB. Zudem war er seit 2010 Mitglied des Finanz-und Prü-fungsausschussesdes SOB-Verwaltungsrates und seit 2014 dessen Leiter. An seiner Stelle wird künftig Ines Furler die Interessen desgrössten Aktionärs wahrnehmen.Verwaltungsratspräsident Hans Altherr dankteHans Flury für seinen grossenund langjährigen Einsatz für dieSOB. «Ich schätze Hans Flury als Personwie auch als kompetenten Finanzfachmann sehr und wünsche ihm alles Gute», so Hans Altherran der heutigen Generalversammlung.
Fernverkehrszug «Traverso»
Am 6. Juni 2018 feierte die SOB gemeinsam mit dem Schweizer Schienenfahrzeughersteller Stadler und Gästen aus Wirtschaft und Politik in Erlen den Roll-out des neuen «Traverso» für die Voralpen-Express-Strecke zwischen St. Gallen und Luzern. Die Entwicklung und Bauzeit der Niederflurtriebzüge dauerte knapp zwei Jahre. Seit Mitte 2018 testet Stadler die kupferfarbenen Fernverkehrszüge auf «Herz und Nieren», so unter anderem bei verschiedenen Bremstests oder in der Klimakammer in Olten.
Im September 2018 präsentierte Stadler zusammen mit der SOB den neuen Niederflurtriebzug «Traverso» an der InnoTrans in Berlin. Mit über 3000 Ausstellern aus 60 Ländern ist die InnoTrans die internationale Weltleitmesse der Branche. Über 150'000 Fachbesucher nahmen an der Messe teil. «Das Echo der Besucher aus aller Welt zum ‹Traverso› war durchwegs positiv und mit der Farbe Kupfer, die Hochwertigkeit und Gediegenheit symbolisiert, war der Zug der Farbtupfer an der InnoTrans», freut sich Hans Altherr. Seit Anfang Juni 2019 setzt die SOB den «Traverso» Zug um Zug im regulären Umlauf des Voralpen-Express ein und ab dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 ersetzen sechs achtteilige «Traverso» das alte Rollmaterial auf der Strecke zwischen St. Gallen und Luzern.
Auch die Swissminiatur ist um eine Attraktion reicher. Der bei Jung und Alt beliebte Freizeitpark in Melide feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Jubiläum und hat am 6. Juni 2019 ein Modell des neuen, kupferfarbenen «Voralpen-Express» eingeweiht.
Die Strecke Bern–Zürich–Chur ist nach der Gotthard-Bergstrecke die zweite Linie der im Juli 2017 vereinbarten Kooperation zwischen der SOB und der SBB. Ab Dezember 2021 bietet die Südostbahn den Reisenden eine stündliche Direktverbindung von der Bundeshauptstadt in den Bündner Kantonshauptort Chur unter dem Namen «Aare Linth» an. Dazu hat die SOB im Dezember 2018 zwölf weitere Niederflur-triebzüge bei Stadler bestellt. Die erste Fernverkehrslinie der SOB von Basel/Zürich über die Gotthard-Bergstrecke nach Locarno betreibt die SOB im Rahmen der Kooperation ab Dezember 2020. Die Gotthard-Bergstrecke vermarktet sie unter der Linienbezeichnung «Treno Gottardo». Die im Dezember 2017 bestellten elf Fernverkehrszüge «Traverso» werden im nächsten Jahr ausgeliefert. «Mit dem Einstieg in den Fernverkehr fährtdie SOB die drei grössten Städte der Deutschschweiz an und ist zudem im Kanton Tessin präsent», erklärt Hans Altherr.
Überbauung «Bahnhof Süd Wattwil»
Im Herzen von Wattwil, direkt beim Bahnhof, bauen die SOB und die Asga Pensionskasse Genossenschaft 75 moderne und funktionale 2 ½ und 3 ½ Zimmer-Mietwohnungen und 1800 Quadratmeter Gewerbefläche. Baustart war im Frühling 2018. Am 15. August 2018 legten die SOB und die Asga zusammen mit der Priora AG Generalunternehmung den traditionellen Grundstein für die Überbauung am Bahnhof. Die Kosten betragen rund 30 Millionen Franken. Ab 1. Dezember 2019 sind die ersten Wohnungen bezugsbereit.
Totalsperre zwischen St. Gallen und Wittenbach
Nach einer neunwöchigen Totalsperre endeten im September 2018 die Instandsetzungsarbeiten im Bruggwald- und Galgentobeltunnel. Im Bruggwaldtunnel baute die Südostbahn erstmals eine schotterlose Fahrbahn ein. Gleichzeitig erneuerte siedie Gleise und die Sicherungsanlage am Bahnhof Wittenbach.
Grosse Bauprojekte im 2019
Im Jahr 2019 erneuert die SOB die Bahnstrecke zwischen Wattwil und Krummenau. Zudem saniert sie den Sitterviadukt und den Sturzeneggtunnel. Die Strecke Wattwil–Nesslau–Neu St. Johann ist vom 3. Juni bis 15. September 2019 gesperrt und die Strecke zwischenSt. Gallen Haggen und Herisau vom 6. Juli bis 9. August 2019.Während den Sperrungenverkehren Bahnersatzbusse.
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