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Sanierung der Schnellfahrstrecke Stuttgart - Mannheim beginnt

Nach rund 30 Jahren Hochgeschwindigkeitsverkehr startet am Wochenende die Sanierung der Schnellfahrstrecke zwischen Stuttgart und Mannheim. Bis zum 31. Oktober 2020 werden in 205 Tagen auf der wichtigen Fernverkehrsachse, auf der jährlich rund 24 Millionen Fahrgäste unterwegs sind, umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt. Das Baupensum ist enorm: Auf 99 Kilometern werden 440.000 Tonnen Schotter, 190 Kilometer Gleise, 54 Weichen und 300.000 Schwellen für rund 183 Millionen Euro erneuert.

Der Fernverkehr wird vom 11. April bis 31.Oktober 2020 umgeleitet                                                          Foto: Marcel Manhart

 

 

 

Die SFS Stuttgart - Mannheim ist eine knapp 99 Kilometer lange Eisenbahn-Schnellfahrstrecke in Baden-Württemberg, sie verbindet Stuttgart-Zuffenhausen mit Mannheim. Die zwischen 1976 und 1991 errichtete Neubaustrecke war, neben der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg, eines der ersten beiden Fernbahn-Neubauvorhaben der Deutschen Bahn. Die für bis zu 280 km/h zugelassene Strecke wird von Personenfern-, Regional- und Güterzügen befahren. Nicht zuletzt die 15 Tunnels und mehr als 90 Brücken führten Stand 1994 zu Gesamtkosten in Höhe von 4,336 Milliarden DM.

 

"Die Sanierung dieser wichtigen Verkehrsader führen wir wie vorgesehen durch. Die Vorbereitungen liegen im Zeitplan, so dass die Arbeiten ab dem Wochenende planmässig starten. Ab dem 1. November 2020 läuft der Hochgeschwindigkeitsverkehr dann wieder auf der erneuerten Schnellfahrstrecke", so Thorsten Krenz, DB-Konzernbevollmächtigter für Baden-Württemberg.

 

"Die Sanierung dieser für Baden-Württemberg so wichtigen Strecke ist dringend und geboten. Darum begrüsse ich ausdrücklich, dass es jetzt losgeht und bitte alle Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer um Verständnis dafür, dass es zu Einschränkungen kommt. Um es klar zu sagen, hier wird in die Zukunft, d.h. für einen verlässlichen und schnellen Bahnverkehr investiert“, erklärt der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann.

 

 

Sperrung der Schnellfahrstrecke Stuttgart - Mannheim

 

Im Fernverkehr werden die Züge zwischen Karlsruhe/Heidelberg/Mannheim und Stuttgart umgeleitet, mit Fahrtzeitverlängerungen von 20 bis 45 Minuten. Mehrere Fahrten (komplett und auf Teilstrecken) und Halte müssen entfallen. Auch im Nahverkehr gelten auf den Umleitungsstrecken veränderte Fahrzeiten.

 

 

Umleitungen des DB-Fernverkehrs haben auch Auswirkungen auf die Strecke Stuttgart-Ulm-München

 

Trotz Umwegen der Fernverkehrsflotte im Südwesten können im Bauzeitraum zwischen München und Stuttgart rund 85 % der Sitzplätze angeboten werden. Das bedeutet weiterhin mindestens einen Stundentakt im Fernverkehr. In den Hauptverkehrszeiten morgens zwischen 5 und 8 Uhr und abends zwischen 17 und 20 Uhr wird es mindestens jeweils sechs Fahrten pro Richtung geben.

 

Zwischen München und Stuttgart verkehren mindestens zweistündlich ICE-Züge auf der Verbindung München - Stuttgart - Frankfurt - Berlin. Diese Züge fahren rund 45 Minuten früher in München, Augsburg, Ulm und Stuttgart ab, damit in Mannheim die gewohnten Anschlüsse auf die ICE-Züge in Richtung Frankfurt Flughafen und Köln erreicht werden. Die ICE-Züge halten anstelle der Intercity-Züge auch in Günzburg. In der Gegenrichtung fahren die ICE-Züge wegen der Umleitung zwischen Mannheim und Stuttgart in Richtung München rund 45 Minuten später in Stuttgart, Ulm und Augsburg ab als im gewohnten Fahrplan.

 

Darüber hinaus verkehren zwischen München und Stuttgart mindestens zweistündlich Intercity-Züge auf der Verbindung Karlsruhe – Stuttgart – München. Auch diese müssen zwischen Karlsruhe und Stuttgart umgeleitet werden und fahren daher in Richtung München rund 20 Minuten später in Stuttgart, Ulm und Augsburg ab als im gewohnten Fahrplan. In der Gegenrichtung fahren sie entsprechend früher ab.

 

Darüber hinaus wird das Fernverkehrsangebot zwischen München und Stuttgart durch weitere Einzelzüge, insbesondere in den Hauptverkehrszeiten morgens und abends ergänzt.

 

Aufgrund der geänderten Zugumläufe des Fernverkehrs entfällt die mittägliche ICE-Verbindung zwischen Augsburg und Nürnberg. In dieser Zeitlage wird nun der „Allgäu-Franken-Expresses“ (AFX) von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft bestellt, dessen Vertrag im vergangenen Jahr ausgelaufen ist.

 

Aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation kann es zu kurzfristigen Anpassungen des tatsächlichen Fahrplanangebots kommen. Die Bahn bittet die Fahrgäste, sich vor Reiseantritt über Ihre Verbindungen auf www.bahn.de oder im DB Navigator zu informieren.



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Präsentation zur Sanierung der Schnellfahrstrecke Stuttgart - Mannheim
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UPDATE vom 30. Juli 2020

 

Die Modernisierung der Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart liegt voll im Plan. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann und der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, Thorsten Krenz, machten sich am 29. Juli 2020 ein Bild der Sanierungsarbeiten und besuchten die Baustelle in der Nähe von Schwetzingen.

 

"Die zeitlich befristete Unterbrechung der Strecke macht deutlich, wie wichtig funktionierende Schnellbahntrassen sind. Zur Erreichung der Klimaziele brauchen wir ein gutes Angebot auf einem funktionierenden Netz“, sagte Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg. „Die Arbeiten bedeuten zurzeit einen großen Eingriff in den Zugverkehr mit längeren Fahrzeiten für die Reisenden. Davon ist auch der Nahverkehr betroffen. Darum ist es gut, dass der Zeitplan eingehalten wird“, so Minister Hermann.

 

"Ich danke allen am Bau Beteiligten, die mit vollem Einsatz die Modernisierung der Strecke vorantreiben und perfekt im Zeitplan liegen. Gleichzeitig gilt mein Dank unseren Fahrgästen für ihre Geduld. Ich freue mich, dass sie schon bald wieder mit bis zu 280 Stundenkilometern auf der frisch erneuerten Strecke unterwegs sein können“, sagte Thorsten Krenz, Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg.

 

"Die Revitalisierung der Schnellfahrstrecke Stuttgart - Mannheim ist eines der grössten Projekte in der SPITZKE-Geschichte. Die Dimensionen, in denen wir hier gemeinsam und partnerschaftlich mit der Deutschen Bahn agieren, sind einzigartig – sowohl im Hinblick auf die Bauzeit, den Leistungsumfang, die Logistik als auch die vorbereitenden Maßnahmen. Allen Kolleginnen und Kollegen, die zum Gelingen des Bauvorhabens beitragen, gilt mein Dank. Wir freuen uns, ein Teil dieses Projektes zu sein und sind stolz, so unseren Beitrag für die moderne Mobilität leisten zu können“, sagte Ralph Löffler, COO der SPITZKE SE, welche die Modernisierungsarbeiten ausführt.

 

 

205 Arbeitstage für 190 Kilometer Gleis

 

Das Baupensum ist gewaltig: Auf 99 Kilometern Strecke werden seit 10. April insgesamt 440.000 Tonnen Schotter, 190 Kilometer Gleise, 54 Weichen und 300.000 Schwellen für rund 183 Millionen Euro erneuert. Geschafft sind bereits 96 Kilometer Gleisumbau (51 Prozent) und 44 Weichen (82 Prozent). Auch die Erneuerung des Schotters kommt gut voran.

 

Das Ende der Arbeiten ist für den 31. Oktober 2020 geplant. Ab 1. November 2020 soll die Strecke den jährlich rund 24 Millionen Fahrgästen auf dieser Relation wieder zur Verfügung stehen

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