Gemeinsam mit Thurbo und RegionAlps hat die SBB gestern 194 einstöckige S-Bahn-Triebzüge ausgeschrieben. Die Bahnunternehmen benötigen neues Rollmaterial, um auch weiterhin einen leistungsfähigen und klimafreundlichen öffentlichen Verkehr anbieten zu können. Die Züge sollen primär bisherige einstöckige S-Bahn-Triebzüge ersetzen, die ausrangiert werden müssen. SBB, Thurbo und RegionAlps setzen bewusst auf ein bewährtes Fahrzeugkonzept und keine Neuentwicklung. Die Beschaffung wird in einem mehrstufigen Verfahren durchgeführt. Der Entscheid, welche Lieferanten zu einer zweiten Stufe der Ausschreibung zugelassen werden, soll Ende 2020 erfolgen.
Der aktuelle Projektplan sieht vor, dass die Vergabe 2022 erfolgt, so dass die ersten neuen Züge ab Fahrplan 2026 eingesetzt werden können. Foto: Marcel Manhart
Die Bahnunternehmen benötigen neues Rollmaterial, um auch weiterhin einen leistungsfähigen und klimafreundlichen öffentlichen Verkehr anbieten zu können. Die Züge sollen primär bisherige einstöckige S-Bahn-Triebzüge ersetzen, die ausrangiert werden müssen. SBB, Thurbo und RegionAlps setzen bewusst auf ein bewährtes Fahrzeugkonzept und keine Neuentwicklung. Die Beschaffung wird in einem mehrstufigen Verfahren durchgeführt. Der Entscheid, welche Lieferanten zu einer zweiten Stufe der Ausschreibung zugelassen werden, soll Ende 2020 erfolgen.
SBB, Thurbo und RegionAlps benötigen neue, einstöckige S-Bahn-Triebzüge. Um ihre Flotten zu standardisieren und Synergien zu nutzen, haben die drei Bahnunternehmen heute eine gemeinsame öffentliche Ausschreibung gestartet. Von den insgesamt 194 Zügen sollen 106 an die SBB, 70 an Thurbo und 18 an RegionAlps gehen. Von den Herstellern gefordert wird ein bereits in einem europäischen Land bewährtes Fahrzeugkonzept; auf eine Neuentwicklung wollen SBB, Thurbo und RegionAlps verzichten. Der neue Zug soll für die Schweiz, Deutschland und Österreich zugelassen sein. Die Bahnunternehmen rechnen aktuell mit einem Bestellvolumen von maximal 1,5 Milliarden Franken. Den genauen Kreditrahmen legt der Verwaltungsrat der SBB bis Ende 2020 fest. Das Beschaffungsprojekt ist abgestimmt mit den betroffenen Kantonen, die im Regionalverkehr als Besteller agieren, und dem Bundesamt für Verkehr.
Ersatz bisheriger Züge
Die Züge sind primär als Ersatz für rund 270 bisherige Züge vorgesehen, die bis Ende 2035 aufgrund ihrer erreichten Lebensdauer ausrangiert werden müssen. Neben den 194 Zügen, die heute in einem ersten Schritt ausgeschrieben wurden, benötigen die Bahnunternehmen voraussichtlich mindestens 100 weitere Züge, um sämtliche Altfahrzeuge zu ersetzen und um die vom Parlament beschlossenen Angebotsausbauten und die damit verbundenen, erwarteten Verkehrszunahmen zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund sind Optionen für insgesamt 316 Fahrzeuge ausgeschrieben, die in den nächsten Jahren – je nach Entwicklung des Mobilitätsverhaltens – flexibel eingelöst werden sollen. Zusätzlich sind auf simap.ch Optionen für spezifische Serviceverträge (wie z.B. für das Zugbeeinflussungssystem ETCS) publiziert.
Einsatz ab Dezember 2025 geplant
Bis Ende 2020 beurteilen die drei Bahnunternehmen im Rahmen einer sogenannten Präqualifikation in einem ersten Schritt die Eignung möglicher Hersteller. Es sollen diejenigen drei Hersteller zur zweiten Stufe der Ausschreibung zugelassen werden, deren bestehende Fahrzeugplattform die Anforderungen aus den Angebots-, Infrastruktur- und Fahrplankonzepten bestmöglich erfüllen. Der aktuelle Projektplan sieht vor, dass die Vergabe 2022 erfolgt, so dass die ersten Züge ab Fahrplan 2026 eingesetzt werden können.
Wie passt die Beschaffung in die Rollmaterialstrategie von SBB, Thurbo und RegionAlps?
SBB: Der Fokus der SBB liegt auf wenigen, standardisierten Fahrzeugtypen. Der Regionalverkehr soll künftig – neben einer Flotte von Doppelstockzügen für die frequenzstärksten Linien (z.B. diejenigen der Zürcher S-Bahn) – eine moderne, kosteneffiziente einstöckige Flotte mit zwei Fahrzeugtypen umfassen. Der erste Typ wird mit der vorliegenden Ausschreibung beschafft und ersetzt zwischen 2025 und 2035 die Domino und einen Teil der Flirt (beschafft bis 2011). Der zweite Typ wird ab 2037 bis 2048 die verbleibenden Altfahrzeuge ersetzen.
Weitere Infos zur Flottenstrategie SBB sowie zu den bestehenden Zügen der SBB.
Thurbo: Thurbo setzt seit je her auf eine zuverlässige, kostengünstige Einheitsflotte mit zwei unterschiedlichen Fahrzeuglängen. Damit können die unterschiedlichen Perronlängen im Thurbo Netz optimal genutzt, genügend Kapazitäten im Zulauf zu den Zentren Winterthur und St. Gallen sichergestellt und die Kosten durch schnelles, bedarfsgerechtes Stärken und Schwächen tief gehalten werden.
Weitere Infos zu den Zügen von Thurbo.
RegionAlps: RegionAlps muss die Fahrzeuge des Typs Domino und Nina ersetzen, um die Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden zu erfüllen und genügend Kapazitäten auf ihren Linien zu garantieren. Weitere Infos zu den Zügen von RegionAlps.
UPDATE vom 01. September 2020
Welche drei Rollmaterialhersteller eignen sich am besten, ein Angebot für die am 18. Mai 2020 ausgeschriebenen einstöckigen S-Bahn-Triebzüge abzugeben? Diese Frage hat die SBB gemeinsam mit Thurbo und RegionAlps in den letzten Monaten im Rahmen einer sogenannten Präqualifikation geprüft.
Die möglichen Hersteller mussten dazu ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, ihre Nachhaltigkeitsmassnahmen, ihre Kapazitäten und Ressourcen, ihr Qualitätsmanagement und die Einhaltung gesetzlicher Rahmenbedingungen nachweisen. Ihre Erfahrung und die spezifische Marktausrichtung wurden über ein gewähltes, sogenanntes Plattformfahrzeug geprüft, welches mit den Angebots-, Infrastruktur und Fahrplankonzepten abgeglichen wurde. SBB, Thurbo und RegionAlps setzen bewusst auf einen Zug, der sich bereits in einem europäischen Land bewährt hat, und keine Neuentwicklung.
Alstom, Siemens und Stadler sind in der zweiten Runde
Nun haben SBB, RegionAlps und Thurbo drei Hersteller ausgewählt für die zweite Stufe der mehrstufigen Ausschreibung: Alstom, Siemens, Stadler. Die drei Hersteller haben nun bis Mitte 2021 Zeit, eine Offerte zu erarbeiten. Danach werden diese anhand detaillierter Zuschlagskriterien beurteilt. Der aktuelle Projektplan sieht vor, dass die Vergabe bis 2022 erfolgt, so dass die ersten Züge ab Fahrplan 2026 eingesetzt werden können. Die Züge werden primär bisherige einstöckige S-Bahn-Triebzüge ersetzen, die altersbedingt ausrangiert werden müssen. Zudem sind Optionen für insgesamt 316 Fahrzeuge ausgeschrieben, die in den nächsten Jahren – je nach Entwicklung des Mobilitätsverhaltens – flexibel eingelöst werden sollen.
Kommentar schreiben