Die Rhätische Bahn (RhB) hat in enger Zusammenarbeit mit der Gebäudeversicherung Graubünden (GVG) ein netzweites Stützpunkt- und Rettungskonzept ausgearbeitet. Dabei werden Feuerwehren für den Einsatz auf der Bahn aus- und weitergebildet und sukzessive mit entsprechenden Fahrzeugen ausgerüstet. Am 17. August 2017 wurden diese sechs neuen Zweiweginterventionsfahrzeuge (ZWF) im Rahmen einer kleinen Feier eingeweiht.
Zweiweginterventionsfahrzeuge auf dem Landwasserviadukt bei Filisur Foto: Tibert Keller
Zweiweginterventionsfahrzeuge (ZWF) sind Fahrzeuge, welche sowohl auf der Strasse, wie auch auf der Schiene verkehren können, und von der Feuerwehr im Interventionsfall eingesetzt werden. Die Fahrzeuge gehören der RhB, werden aber von den örtlichen Feuerwehren betrieben. Anlässlich einer kleinen Feier am 17. August 2017 in Thusis wurden die sechs modernen Fahrzeuge unter Anwesenheit von Regierungsrat Christian Rathgeb, RhB-Verwaltungsratspräsident Stefan Engler und RhB-Direktor Renato Fasciati eingeweiht.
Die sechs Fahrzeuge gehen an die Feuerwehren der Bahnstützpunkte von Samedan-Pontresina, Bergün-Filisur/Albula, Ilanz, Arosa, Poschiavo und Thusis. Die Feuerwehren von Klosters und Zernez waren bereits vor einigen Jahren mit Zweiwegfahrzeugen ausgerüstet worden, damit die Sicherheit beim längsten Bahntunnel auf dem Netz der RhB, dem Vereinatunnel, erhöht werden konnte.
Die neuen Interventionsfahrzeuge wurden von der Firma Müller Technologie AG, Frauenfeld, und die feuerwehrtechnische Ausrüstung durch die Firma Brändle AG, Sirnach, hergestellt und geliefert. Die Kosten pro Fahrzeug belaufen sich auf rund 900’000 Schweizer Franken. Die Gesamtkosten des Projektes betragen rund 6 Millionen Schweizer Franken und beinhalten auch die Erstellung von 57 Eingleisstellen. Eingleisstellen sind Orte, wo die Interventionsfahrzeuge von Schiene auf Strasse und umgekehrt wechseln können.
Netzweites ReNetzweites Rettungskonzept für die Intervention auf den RhB-Gleisanlagen
Im Rahmen der Revision des Eisenbahngesetzes (EBG) hat das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) festgelegt, dass ab 2016 alle Bahnunternehmungen die Vorhaltekosten von Wehrdiensten für Einsätze an Eisenbahnanlagen verbindlich zu regeln haben. Entsprechend hat die RhB gemeinsam mit der GVG bis vor einem Jahr ein netzweites Stützpunkt- und Rettungskonzept für Rettungseinsätze auf den Gleisanlagen ausgearbeitet. Kern dieses Konzeptes sind acht Feuerwehrstützpunkte, welche mit speziellem Rettungs- und Löschmaterial für Einsätze bei der RhB ausgerüstet werden.
Die Bahnstützpunkte verteilen sich auf die Feuerwehren Samedan-Pontresina, Bergün-Filisur/Albula, Klosters, Zernez, Ilanz, Arosa, Poschiavo und Thusis. Gleichzeitig hat man sich darauf geeinigt, dass die Feuerwehren im Umgang mit den bahntechnischen Anlagen, insbesondere mit dem Fahrstrom und dem Fahren auf Gleisanlagen von der RhB aus- und weitergebildet werden.
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