Der Zeitplan liegt vor: Umfangreiche Reparaturen der Rheintalbahn dauern bis 7. Oktober 2017

Die Deutsche Bahn und die bauausführenden Firmen der Arbeitsgemeinschaft Tunnel Rastatt haben heute in Karlsruhe zum Zeitplan der Wiederinbetriebnahme der Rheintalbahn informiert. Nach eingehender Prüfung aller möglichen Bauverfahren zur Sicherung der Tunnelbaumaßnahme und Reparatur des Streckenabschnitts haben die Arbeitsgemeinschaft und die DB den 7. Oktober 2017 als Termin vereinbart. In dem insgesamt 160 Meter langen Bauabschnitt werden in den nächsten Wochen umfangreiche Arbeiten durchgeführt. Neben der Verfüllung im Tunnel müssen auf 150 Metern Oberleitungen demontiert, Gleise, Schwellen und Schotter ausgebaut sowie Vorbereitungen für eine ca. 120 Meter lange und einen Meter dicke Betonplatte getroffen werden. Diese soll den Baugrund gegen Lasten von oben statisch stabilisieren und als Grundlage für die neuen Gleise dienen. Allein dafür hat die Arbeitsgemeinschaft drei Wochen Bauzeit rund um die Uhr einkalkuliert. Erst anschließend können die Gleise wieder hergestellt werden.

Deutsche  Bahn:  Wir  haben  uns  einen  anderen  Zeitplan  vorgestellt, doch ein sicheres Verfahren steht im Vordergrund

• 120 Meter lange Betonplatte soll Tunnelbaustelle Rastatt stabilisieren                            Foto: DB AG / Thomas Niedermüller

 

 

 

„Als Deutsche Bahn haben wir uns einen deutlich kürzeren Zeitplan vorgestellt. Doch die Tunnelsicherung und der sichere Betrieb auf der Rheintalbahn stehen ganz klar im Vordergrund“, sagte Prof. Dr. Dirk Rompf, Vorstand Großprojekte bei der DB Netz AG. „Wir sind überzeugt, dass dieser Zeitplan eingehalten wird. Wir wollen, dass der Personen- und Güterverkehr auf dieser stark frequentierten Strecke wieder rollen kann.“ Klaus Pöllath betont seitens der ARGE Tunnel Rastatt; „Angesichts der Komplexität des Sachverhalts und der Dringlichkeit der Strecken-Inbetriebnahme sind wir erleichtert, gemeinsam mit der Bahn diese solide und dennoch zügige Vorgehensweise erarbeitet zu haben.“

 

Am Mittag des 12. August 2017 war es bei den Vortriebsarbeiten für den Bau für den neuen Tunnel Rastatt (Aus- und Neubau-Strecke Karlsruhe–Basel) zu einem Einbruch von Wasser und Erdmassen gekommen. Der Oberbau senkte sich ab und die Gleise der darüber liegenden Rheintalbahn verformten sich. Seitdem ist der Streckenabschnitt im Rheintal gesperrt.

 

Die beschädigte Tunnelröhre ist inzwischen stabilisiert. Dafür wurde hinter dem Tunnelbohrer ein Pfropfen aus Beton in die Röhre eingebracht, um den rund 4.000 Meter langen intakten Tunnel von der Schadensstelle zu trennen. Der Teil bis zum Schneidrad der Bohrmaschine wird mit Beton verfüllt.

 

Als nächster Schritt sollen Gleise, Schotter sowie der Gleisunterbau im Bereich der Schadensstelle abgebaut werden. Anschließend wird in dem Bereich die lastverteilende Betonplatte in den Boden eingebracht, die den beschädigten Tunnelteil und den Baugrund stabilisiert. Auf die Platte werden nach deren Fertigstellung und vollständigen Aushärtung des Betons die Gleise wieder aufgebaut.

 

 

Für den Personenverkehr gilt: Um die Auswirkungen für die Kunden zu mildern, hat sich der Personenverkehr zusammen mit dem Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) zu folgenden zusätzlichen Kulanzmaßnahmen entschieden: Die Abonnenten von Zeitkarten im Nah- und Fernverkehr erhalten für die Dauer der Sperrung eine 50prozentige Entschädigung.

 

Die DB wird in den kommenden Tagen aktiv auf alle Fernverkehrskunden mit Wohnorten in den betroffenen Regionen zugehen. DB-Kunden, die außerhalb der Region wohnen aber ebenfalls als tägliche Pendler betroffen sind, melden sich bitte im Abocenter (0180 6 011 066) oder im Comfort-Service (Bahncard100-Kunden). Verbundkunden wenden sich bitte direkt an den KVV.

 

Um unseren Kunden wieder Planungssicherheit zu geben, wird der Fahrplan ab dem 22. August 2017 schrittweise aktualisiert. Für die zum aktualisierten Fahrplan erworbenen Fahrkarten gelten wieder die üblichen Umtausch- und Erstattungsregelungen sowie die Fahrgastrechte. Selbstverständlich werden die bis zum 22. August 2017 erworbenen Fahrkarten im Schienenersatzverkehr und auf den Umleitungs- oder Umfahrungsstrecken anerkannt, eventuelle Zugbindungen sind aufgehoben. Wenn die Kunden aufgrund der geänderten Fahrtzeiten ihre geplante Reise nicht mehr antreten möchten, können sie vor dem 22. August 2017 erworbene Fahrkarten kostenfrei umtauschen oder sich erstatten lassen. Kunden werden gebeten, sich rechtzeitig vor Beginn der Reise zu informieren.

 

Das seit dem 13. August 2017 geltende Fahrplankonzept für den Personenverkehr hat sich indes bewährt. Reisende steigen in Rastatt bzw. Baden-Baden in Ersatzbusse um, die im direkten Anschlussverkehr von 5:15 Uhr bis 0:15 Uhr laufend verkehren. Die Busse fahren im Schnitt alle 5-10 Minuten. Danach bestehen stündliche Anschlussmöglichkeiten im Fernverkehr in beide Richtungen. Aufgrund der Streckenunterbrechung müssen Fahrgäste auf diesem Abschnitt mit Reisezeitverlängerungen von planmäßig einer Stunde rechnen, bei zusätzlich auftretenden Störungen der Betriebslage sind auch größere Verzögerungen möglich.

 

Die DB wird dieses Fahrplankonzept mit einem hochfrequenten Busersatzverkehr zwischen Rastatt und Baden-Baden im Grundsatz auch nach Ferienende in Baden-Württemberg ab 11. September fortsetzen, derzeit laufen bundesweit Abfragen zur Sicherstellung der Buskapazität. Darüber hinaus prüfen wir nach Beendigung der Sperrung der Gäubahn derzeit gemeinsam mit der SBB eine Verstärkung der Wagenkapazität auf den Fernverkehrslinien zwischen Stuttgart und Zürich.

 

 

Reisehinweise / Stand 22. August 2017

ICE-Linie 12 Berlin-Frankfurt-Basel-Interlaken und
ICE-Linie 20 Hamburg-Frankfurt-Basel-Zürich

Kunden in den ICE-Zügen aus Hamburg oder Berlin via Kassel, Frankfurt und Mannheim in Richtung Offenburg, Freiburg, Basel bzw. Interlaken fahren bis Rastatt, nutzen dort den eingerichteten, alle 6 Minuten fahrenden Bus-Shuttle nach Baden-Baden und steigen in die dort bereit gestellten, stündlich verkehrenden Züge in Richtung Freiburg und Basel ein.
Ab Basel SBB bestehen dann weitere Verbindungen in die Schweiz.
Kunden, die die ICE-Züge aus Interlaken bzw. Basel via Freiburg und Offenburg in Richtung Mannheim, Frankfurt, Kassel mit den Zielen Hamburg bzw. Berlin nutzen, fahren ab Basel mit den stündlich verkehrenden Fernverkehrszügen bis Baden-Baden, nutzen dort den eingerichteten, alle 6 Minuten fahrenden Bus-Shuttle nach Rastatt. Dort beginnen dann die ICE-Züge via Mannheim, Frankfurt und Kassel nach Hamburg und Berlin. Züge der Linie 20 halten zusätzlich in Offenburg.

 


ICE-Linie 43 Köln-Mannheim-Basel

Kunden in den ICE-Zügen aus Amsterdam oder Köln via Siegburg/Bonn und Frankfurt-Flughafen in Richtung Offenburg, Freiburg, Basel fahren bis Karlsruhe. Dort besteht innerhalb der nächsten 15 Minuten Anschluss an den ICE aus Richtung Hamburg via Frankfurt mit dem Ziel Rastatt. Dort nutzen Kunden den dort eingerichteten, alle 6 Minuten fahrenden Bus-Shuttle nach Baden-Baden und steigen in die dort bereit gestellten, stündlich verkehrenden Züge in Richtung Freiburg und Basel ein.

 

Ab Basel bestehen dann weitere Verbindungen in die Schweiz. Kunden, die die ICE-Züge aus Basel via Freiburg und Offenburg in Richtung Frankfurt-Flughafen und Siegburg/Bonn mit den Zielen Köln bzw. Amsterdam nutzen, fahren mit den ab Basel stündlich verkehrenden Fernverkehrszügen bis Baden-Baden, nutzen dort den eingerichteten, alle 6 Minuten fahrenden Bus-Shuttle nach Rastatt. Dort nutzen Kunden die dort beginnenden ICE-Züge in Richtung Mannheim. Dort werden die stündlich in Richtung Köln verkehrenden ICE-Züge via Frankfurt-Flughafen und Siegburg/Bonn mit einem weiteren Umstieg erreicht.

 


EC-Linie 30 Hamburg-Köln-Mannheim-Basel-Schweiz

Kunden in den EC-Zügen aus Hamburg via Dortmund, Köln und Mainz in Richtung Offenburg, Freiburg, Zürich bzw. Interlaken steigen bereits in Mannheim in die ICE in Richtung Karlsruhe/Rastatt um. In Rastatt nutzen Kunden den dort eingerichteten,
alle 6 Minuten fahrenden Bus-Shuttle nach Baden-Baden und steigen in die dort bereit gestellten, stündlich verkehrenden Züge in Richtung Freiburg und Basel ein.


Ab Basel bestehen dann weitere Verbindungen in die Schweiz. Kunden, die die EC-Züge aus Zürich bzw. Interlaken via Basel, Freiburg und Offenburg in Richtung Mainz, Köln und Dortmund mit dem Ziel Hamburg nutzen, fahren mit den ab Basel stündlich verkehrenden FV-Zügen bis Baden-Baden, nutzen dort den eingerichteten, alle 6 Minuten fahrenden Bus-Shuttle nach Rastatt. Dort nutzen Kunden die dort beginnenden ICE-Züge in Richtung Mannheim. Dort werden die zweistündlich verkehrenden EC-Züge via Mainz und Köln in Richtung Hamburg mit einem weiteren Umstieg erreicht.

 


ICE-/TGV-Linie 82 Frankfurt-Paris, Linie 83 Stuttgart-Paris und Linie 84 Marseille-Frankfurt

ICE-/TGV-Linie 82 Paris Est - Saarbrücken/Strasbourg - Frankfurt (M): Für diese Linie entfallen die planmäßigen Halte Strasbourg und Karlsruhe, alle Züge fahren über Saarbrücken. Kunden mit Reisebeginn südlich von Rastatt mit dem Fahrtziel Paris können auch ohne Aufpreis den Nahverkehr bis Straßburg und ab Straßburg innerfranzösische TGV Züge in Richtung Paris nutzen.

 

ICE-/TGV-Linie 83 Paris-Est - Stuttgart - München: Für diese Linie entfallen die planmäßigen Halte Strasbourg und Karlsruhe, Ersatzhalt ist Mannheim. Kunden mit Reisebeginn südlich von Rastatt mit dem Fahrtziel Paris können auch ohne Aufpreis den Nahverkehr bis Straßburg und ab Straßburg innerfranzösische TGV Züge in Richtung Paris nutzen.


TGV-Linie 84 Marseille - Strasbourg - Karlsruhe - Frankfurt (M): Der Halt Baden-Baden sowie Karlsruhe entfällt für diese Linie, die Ersatzhalte Mannheim und Straßburg sind eingerichtet.

Auf den Verbindungen zwischen Paris und Stuttgart/Frankfurt bzw. München kommt es zu Reisezeitverlängerungen bis zu 60 Minuten.

 

Tagesaktuelle Reiseverbindungen mit Echtzeitinformationen sind in der Reiseauskunft auf m.bahn.de, in der DB Navigator-App und bei bahn.de/reiseauskunft zu ersehen. Verkehrsmeldungen sind unter bahn.de/aktuell enthalten.

 

 

Für den Güterverkehr hat die DB diverse Entlastungsmaßnahmen eingeleitet. Die Neckar-Alb-Bahn (Horb–Tübingen–Reutlingen–Plochingen) wird bereits als Umleitungsstrecke für Güterzüge genutzt. Zusätzlich verkürzt die DB Netz AG Baustellen auf möglichen Ausweichstrecken oder verschiebt diese auf einen späteren Zeitpunkt. Damit werden Kapazitäten und alternative Trassen für die Ersatzverkehre geschaffen.

 

Die derzeit laufende Baustelle auf der Gäubahn wird darüber hinaus um eine Woche auf den 5. September 2017 verkürzt. Dadurch kann der Güterverkehr, der bisher auf die Neckar-Alb Bahn umgeleitet wird, auf der Gäubahn verkehren. Die Einschränkungen des Nahverkehrs auf der Neckar-Alb-Bahn können dann ab dem 6. September 2017 wieder zurückgenommen werden. Zur intensiven Koordinierung hat die DB Netz AG eine so genannte Trassenkonferenz eingerichtet, um Eisenbahnverkehrsunternehmen jeweils aktuell zu informieren und sich auszutauschen. Prof. Dr. Dirk Rompf: „Uns ist bewusst, dass die Kapazitäten auf den Umleitungsstrecken knapp sind und das die Schienengüterverkehrsunternehmen vor große Herausforderungen stellt. Hier unterstützen wir intensiv.“

 

Auch DB Cargo stellt in enger Abstimmung mit den Kunden sicher, dass Transporte für wichtige Industriebereiche in Süddeutschland, Italien und der Schweiz fahren können. Dazu gehören neben der Versorgung mit Grundstoffen für die chemische Industrie unter anderem Stahlwerke, die Mineralölbranche und Papier verarbeitende Industrien. Versorgungsrelevante Züge werden prioritär behandelt.


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Fahrplan Karlsruhe - Offenburg - Karlsruhe
Fahrplan Karlsruhe - Offenburg - Karlsruhe / Stand: 22. August 2017
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Lagepläne Rastatt und Baden-Baden
Lagepläne der Haltestellen des Schienenersatzverkehrs in Rastatt und Baden-Baden
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