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BEG schreibt Regional­verkehr im Netz Regensburg/Donautal aus

Die Bayerische Eisenbahn­ge­sell­schaft (BEG), die den Schienen­per­so­nen­nah­verkehr (SPNV) in Bayern im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert, hat die Ausschreibung für den Regional­verkehr im Netz Regensburg/Donautal veröffentlicht. In einem offenen europa­weiten Wettbe­werbs­ver­fahren ermittelt die BEG den künftigen Betreiber auf der Donautalbahn zwischen Ulm, Ingolstadt und Regensburg sowie auf der Strecke Nürnberg – Regensburg – Plattling.

Freistaat weitet Angebot rund um Regensburg aus                                                                                   Foto: Marcel Manhart

 

 

 

Die Inbetriebnahme erfolgt in zwei Stufen im Dezember 2022 und im Dezember 2024. Der Verkehrs­vertrag endet im Dezember 2036. Bayerns Verkehrs­mi­nisterin Kerstin Schreyer freut sich über die geplanten Angebots­aus­wei­tungen: „Im Rahmen des Vergabe­ver­fahrens geben wir beim künftigen Betreiber deutlich mehr Fahrten in Auftrag. Ab Ende 2022 profitieren Fahrgäste in den Bereichen Regensburg, Ingolstadt und Ulm von zusätz­lichen Zügen im Berufs­verkehr. Ab Ende 2024 können Reisende zwischen Nürnberg und Regensburg jede Stunde Express-Züge nutzen. Wir verdoppeln das Angebot auf diesem Abschnitt und lassen die Züge alle zwei Stunden über Regensburg hinaus bis nach Plattling weiter­fahren. Ingolstadt Audi binden wir halbstündlich an. Damit setzen wir Verbes­se­rungen um, die wir im Rahmen des SPNV-Gutachtens Regensburg in enger Abstimmung mit der Region erarbeitet haben.“ Da die Verkehre bis nach Ulm reichen, schreibt die BEG die Leistungen gemeinsam mit dem Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg aus.

 

 

Das Fahrplan­konzept im Detail

 

In der ersten Betriebsstufe ab Dezember 2022 verbessert die BEG das Angebot für Pendler und Nachtschwärmer im Zulauf auf die Ballungsräume Regensburg, Ingolstadt und Ulm. „Die Fahrgäste können sich montags bis freitags auf erweiterte Bedien­zeiten im Halbstun­dentakt während des Berufs­verkehrs freuen“, sagt Thomas Prechtl, Sprecher der Geschäfts­führung der BEG. Zwei Fahrten pro Stunde wird es morgens stadteinwärts von 6 bis 9 Uhr und nachmittags stadtauswärts mindestens zwischen 16 und 19 Uhr geben. Dies gilt für folgende Strecken­ab­schnitte: Abensberg – Regensburg, Parsberg – Regensburg, Straubing – Regensburg; Neustadt (Donau) – Ingolstadt, Donauwörth – Ingolstadt und Donauwörth – Günzburg – Ulm. Außerdem weitet die BEG das Angebot auch spätabends aus: Die letzten Züge von Nürnberg nach Regensburg, von Ingolstadt nach Donauwörth und Neustadt (Donau) sowie von Regensburg nach Plattling, Neumarkt (Oberpfalz) und Neustadt (Donau) fahren täglich nach 24 Uhr ab. An Wochenenden fahren zudem die letzten Züge nach 24 Uhr von Ulm über Günzburg nach Donauwörth und von Regensburg über Neustadt (Donau) bis nach Ingolstadt.

 

In der zweiten Betriebsstufe ab Dezember 2024 verdoppelt die BEG das Express-Angebot zwischen Nürnberg und Regensburg von einem Zweistun­dentakt auf einen Stundentakt. Jede zweite Stunde fahren die Züge dann über Regensburg hinaus umstei­gefrei nach Plattling weiter – statt heute nach Landshut und München. „Damit entsteht zwischen Ostbayern und Nürnberg erstmals eine schnelle Direkt­ver­bindung im Nahverkehr“, so Prechtl. In Nürnberg haben Fahrgäste gute Anschlüsse zu den Fernzügen in Richtung Frankfurt/Rhein-Ruhr und Erfurt/Berlin. Fahrgäste aus Richtung Neumarkt können in Regensburg jede Stunde nach Landshut und München umsteigen. Die Regionalbahn zwischen Neumarkt und Regensburg verkehrt weiterhin mindestens im Stundentakt. Im Berufs­verkehr gibt es ein halbstünd­liches Angebot sogar bis nach Straubing.

 

Ebenfalls in der zweiten Betriebsstufe ab Ende 2024 führt die BEG die Regionalbahn-Linie Regensburg – Ingolstadt Nord über Ingolstadt Audi bis Gaimersheim weiter. Die Züge aus Regensburg ergänzen sich Montag bis Freitag gemeinsam mit der Regional­bahnlinie München – Ingolstadt – Treucht­lingen zu einem ganztägigen Halbstun­den­rhythmus. Voraus­setzung dafür ist die Umgestaltung des Bahnhofs Gaimersheim: DB Netz baut ein Wendegleis für die dort endenden Züge und eine Unterführung zu den Bahnsteigen. Dann können sich an der Station Züge begegnen und so wichtige Fahrplan­minuten einsparen. Die Bauarbeiten sollen voraus­sichtlich Ende 2024 abgeschlossen werden. „Sobald DB Netz das Wendegleis in Betrieb genommen hat, lassen wir die Züge aus Regensburg, die derzeit in Ingolstadt Nord enden, über Ingolstadt Audi bis Gaimersheim fahren. Damit binden wir die Region und das Audi-Werkgelände noch besser an“, so Prechtl.

 

„Auf die Fahrgäste warten viele Verbes­se­rungen, wenn der neue Verkehrs­vertrag in Kraft tritt“ sagt Prechtl. „Allerdings haben wir jetzt die Möglich­keiten der Infrastruktur komplett ausgereizt. Mehr geht mit den vorhandenen Schienen und Bahnsteigen nicht.“ Auf der eingleisigen Donautalbahn verhindern unzurei­chende beziehungsweise fehlende Begegnungs­mög­lich­keiten, wie zum Beispiel am früheren Kreuzungs­bahnhof Thaldorf-Weltenburg, ein dichteres Fahrplan­angebot. Die Strecke Nürnberg – Plattling ist mit Güterzügen stark ausgelastet. Besonders kritisch ist die Situation auf dem nur zweigleisigen Abschnitt Regensburg – Obertraubling, über den sowohl der gesamte Verkehr von Nürnberg als auch von Schwandorf Richtung Passau und Landshut/München fährt. „Erst wenn der Bund diese Engpässe beseitigt, kann der Freistaat das Angebot noch weiter verdichten und weitere Vorschläge aus dem SPNV-Gutachten Regensburg umsetzen“, erklärt Prechtl.

 

 

Anforde­rungen an Fahrzeuge und Kapazität

 

Die Verkehre der ersten Betriebsstufe kann der künftige Betreiber entweder mit Neufahr­zeugen oder elektrischen Gebraucht­fahr­zeugen ab Baujahr 2008 erbringen. Für die neue Regional-Express-Linie Nürnberg – Regensburg – Plattling ab der zweiten Betriebsstufe muss der künftige Betreiber Neufahrzeuge anschaffen. Im Zuge dessen sollen ab 2024 auch zusätzliche Garnituren für den Regional­bahn­verkehr beschafft werden. Dadurch können unter anderem im morgend­lichen Berufs- und Schüler­verkehr von Parsberg und Neustadt (Donau) nach Regensburg zusätzliche Zugleis­tungen angeboten und das Sitzplatz­angebot erweitert werden.

 

 

Neue Anforde­rungen an das Personal­konzept

 

Aufgrund der branchen­weiten Personal­knappheit, insbesondere bei Trieb-fahrzeug­führern, macht die BEG erweiterte Vorgaben zum Personal­konzept. So verlangt sie eine sogenannte Sitzbe­reit­schaft für Reserve-Triebfahr­zeug­führer, damit die Verkehrs­un­ter­nehmen Zugausfälle minimieren können, zum Beispiel aufgrund kurzfristiger Krankmel­dungen. Auch lässt sich die BEG im Rahmen der Ausschreibung einen Plan zu Personal­bedarf und -gewinnung vorlegen, der jährlich aktualisiert werden muss. Damit soll der künftige Betreiber dokumen­tieren, dass er einen ausrei­chenden Personal­bestand zum Betriebsstart wie auch während der Vertrags­laufzeit sicher­stellen kann. Um dem branchen­weiten Mangel an Triebfahr­zeug­führern zu begegnen, fordert die BEG zudem eine Mindest­aus­bil­dungsquote für Triebfahr­zeug­führer.

 

Den Zuschlag erteilt die BEG voraus­sichtlich im Dezember dieses Jahres.


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Liniennetzpläne und Linientaktkarte Regensburg/Donautal
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