Stadler präsentiert heute an der InnoTrans gemeinsam mit dem Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) den elektrischen Triebzug für die Linie S7 zwischen Bern und Worb. Die Meterspurfahrzeuge werden in einem engmaschigen Taktfahrplan eingesetzt. Sie sind exakt auf die Bedürfnisse dieser hochfrequentierten Strecke und der Fahrgäste zugeschnitten. Noch vor der Ausschreibung des Auftrags hat der RBS die Fahrgäste per Crowdsourcing zu einem Ideenwettbewerb eingeladen. Die neue S7 des RBS ist ein weiterer Beleg für die Kompetenz von Stadler, Inputs von Fahrgästen und Bahnbetreibern in ein unverwechselbares Fahrzeug verwandeln zu können – echtes Tailormade.
Das auf "Worbla" getaufte Fahrzeug an der InnoTrans in Berlin Foto: Marcel Manhart
Der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) hat im Juni 2016 14 vierteilige S-Bahn-Züge für die Linie S7 von Bern nach Worb bestellt. Die vierteiligen elektrischen – durchgehend begehbaren –
Triebzüge sind für eine Geschwindigkeit von 100 km/h ausgelegt. Den Fahrgästen stehen für eine Fahrzeit von durchschnittlich zehn Minuten 130 Sitzplätze und 380 Stehplätze zur Verfügung. Im
Betrieb versprechen die voll redundante Traktionsanlage inklusive redundanter Leittechnik eine hohe Verfügbarkeit und tiefe Lebenszykluskosten.
Das neue, Worbla getaufte Fahrzeug, steckt voller Innovationen. Auf 60 Metern Fahrzeuglänge sind neu acht statt sechs Türpaare mit Niederflureinstieg verteilt. Zum Vergleich: Bei einem
vierteiligen FLIRT ist die gleiche Anzahl Türen auf rund 80 Metern verteilt. Diese Neuheit im Schweizer Meterspurmarkt lässt Fahrgäste schneller ein- und aussteigen. Das ist auf der im gesamten
S-Bahnnetz Bern am stärksten frequentierten Linie S7 besonders vorteilhaft. Es stellt auch sicher, dass der Siebeneinhalbminutentakt auf der Strecke Bern-Bolligen gefahren werden kann. Ausserdem
stehen im Einstiegsbereich viel mehr Stehplätze zur Verfügung. So finden Reisende, die mit Kinderwagen, Rollkoffern oder im Rollstuhl unterwegs sind, mehr Platz beim Ein- und Aussteigen. Das
Fahrzeug entspricht vollumfänglich dem Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG).
Digitale Intelligenz
Die Worblas weisen eine Vielzahl digitaler Neuerungen auf. Oberhalb jeder Einstiegstüre ist ein Türsensor angebracht. Dieser erfasst Personen, die einsteigen wollen und öffnet die Türen, ohne
dass der Türöffner gedrückt werden muss. Wer mit Gepäck oder Kindern an der Hand reist, wird das zu schätzen wissen. Solange der Zug an einer Haltestelle steht und das Einsteigen möglich ist,
leuchten seitlich in den Türflügeln grüne LED-Lampen. Kurz bevor der Zug losfährt, wechselt das grüne zu einem roten Licht und signalisiert, dass das Einsteigen nun nicht mehr möglich ist. Im
Innern des Zugs sind die Haltestangen bei den Türen und die Treppenaufstiege beleuchtet. Fahrgäste geniessen ausserdem guten Mobile-Empfang dank funkwellendurchlässiger Scheiben. Ein für den RBS
optimiertes FELA-Fahrgastinformationssystem mit fünf Bildschirmen pro Wagen versorgt sie laufend mit Informationen zur Strecke und zu Anschlussverbindungen.
Einbezug der Fahrgäste
Der RBS hat die Fahrgäste schon früh in die Beschaffung der neuen Fahrzeuge einbezogen und wertvolle Inputs gewonnen. In einem mehrstufigen Ideenwettbewerb konnte die Öffentlichkeit bereits im
Herbst 2014 erste Ideen zu Design und Innenausbau einbringen. Fast 700 Ideen sind eingegangen, von denen einige ins Pflichtenheft flossen und umgesetzt worden sind. Beispiel dafür ist die Anzeige
des Betriebsstatus der Türeinstiege, aber auch Steckdosen in den Seitenwandtischen oder Stehhilfen in Verbindung mit Klappsitzen. Auch der Name des neuen Fahrzeugs kommt aus dem Publikum: Worbla
hat sich in einem Namenswettbewerb mit Tausenden von Teilnehmenden durchgesetzt.
Die Zulassungstests haben im August 2018 begonnen. Die erste Worbla nimmt Ende 2018 den Fahrplanbetrieb auf. Bis Ende 2019 werden alle neuen Fahrzeuge der S7 im Einsatz sein und die alten
Fahrzeuge des Typs „Mandarinli“ abgelöst haben.
Ansprache von RBS-Direktor Fabian Schmid
Stadler-CEO und RBS-Direktor Fabian Schmid
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