Bis Ende Oktober 2019 werden schweizweit knapp 1000 Bahnhöfe mit Raucherbereichen versehen sein. Der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) hat Ende 2018 die schweizweite Einführung von rauchfreien Bahnhöfen mit Raucherbereichen auf den Perrons beschlossen. Diese Massnahme erhöht die Aufenthaltsqualität der Kundinnen und Kunden durch mehr Sauberkeit und einen angenehmeren Geruch.
Die Umgestaltung aller Schweizer Bahnhöfe soll voraussichtlich Mitte 2020 abgeschlossen sein Foto: Marcel Manhart
Im europäischen Vergleich wird die Raucherregelung an den Schweizer Bahnhöfen sehr liberal gehandhabt. Die Raucherregelung an den Bahnhöfen ist ein Dauerthema, beschäftigt die Transportunternehmen (TU) und ist ein wiederkehrendes Thema bei Kundenanfragen – das zeigen die konstant kritischen Rückmeldungen und Anfragen bei den Kundendiensten der TU. Deshalb hat der VöV im November 2018 eine Lösung beschlossen, welche die Bedürfnisse von Nichtrauchenden und Rauchenden gleichermassen berücksichtigt.
In den letzten Monaten sind die Details zur Umsetzung erarbeitet worden. «Die Tests im letzten Jahr und die nachfolgenden Rückmeldungen haben klar gezeigt, dass rauchfreie Bahnhöfe eine breit abgestützte Unterstützung in der Bevölkerung zählen kann. Mit den Raucherbereichen kommen wir aber auch den Raucherinnen und Rauchern entgegen», sagte VöV-Direktor Ueli Stückelberger.
Die Bahnhöfe werden dabei in drei Kategorien unterteilt: An grossen Bahnhöfen mit langen Perrons und Fernverkehrshalte werden zwei Raucherbereiche je Perron eingerichtet, mittlere Bahnhöfe mit einem Raucherbereich je Perron und an kleinen Bahnhöfen und Haltestellen werden die Raucherbereiche an den Zugängen, welche an das Perron grenzen, installiert. Damit wird ein typisch schweizerisches Kompromiss geschaffen, welcher von Respekt und Toleranz geprägt ist.
Schrittweise Umsetzung – voraussichtlich bis Mitte 2020
Bis Ende Oktober 2019 werden knapp 1000 Bahnhöfe mit Raucherbereichen versehen sein, die Umgestaltung aller Schweizer Bahnhöfe soll voraussichtlich Mitte 2020 abgeschlossen sein. In den letzten Monaten haben Experten von verschiedenen Transportunternehmen die heutige Branchenlösung gemeinsam ausgearbeitet. Ab sofort werden an den Bahnhöfe der SBB, BLS, SOB, SZU, zb und tpf schrittweise Raucherbereiche installiert. Die Bahnhöfe Basel SBB, Neuchâtel und Zürich Stadelhofen, an denen im 2018 ein Praxistest durchgeführt wurde, bleiben bis zur Umrüstung rauchfrei ohne Raucherbereiche.
Auch für ein eher regionales Transportunternehmen liegt die Umstellung auf der Hand, wie Vincent Ducrot, Direktor der Freiburgischen Verkehrsbetriebe tpf, ausführte: «Dieses Konzept ist eine logische Fortsetzung des Rauchverbots in Zügen vor 14 Jahren. Es ist ein willkommener Schritt, da es sich um eine echte Massnahme für die öffentliche Gesundheit handelt. Die Kunden des öffentlichen Verkehrs werden noch weniger mit Passivrauch konfrontiert. Die Aufenthaltsqualität in den Infrastrukturen wird dadurch weiter verbessert. Dies ist ein wichtiger Schritt in Übereinstimmung mit den Forderungen des Bundes an die Verkehrsbetriebe hinsichtlich des Qualitätsmanagements».
Nach der Einführung von rauchfreien Bahnhöfen mit Raucherbereichen bei den Zugängen und auf den Perrons ist das Rauchen nur noch in markierten Bereichen auf Perrons sowie vor den Bahnhöfen erlaubt. Diese Massnahme erhöht die Aufenthaltsqualität der Kundinnen und Kunden durch mehr Sauberkeit und einen angenehmeren Geruch. Jährlich landen zwei Drittel aller Zigarettenstummel im Gleisfeld, dies sind schweizweit rund 550 Kilo pro Tag respektive 200 Tonnen pro Jahr. «Mit den gekennzeichneten Raucherbereichen wollen wir die Sauberkeit am Bahnhof gemeinsam weiter verbessern – davon profitieren auch unsere Kundinnen und Kunden dank einer gesteigerten Aufenthaltsqualität», fügt Alexander Muhm, Leiter SBB Immobilien an. Zudem tragen bessere Luft, geringere Verschmutzung durch Raucherwaren sowie definierte Raucherbereiche zu einem angenehmeren Miteinander auf den Perrons bei.
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