Schmuck sieht sie aus, die neue ÖBB-Multisystemlok, welche vor wenigen Tagen in Villach eingetroffen ist. Umgehend wurde mit den Schulungen der Lokführer in Villach begonnen, denn das neue, für den Cargo-Bereich der ÖBB bestimmte, Kraftpaket soll so schnell wie möglich nicht nur in Österreich, sondern auch international zum Einsatz gelangen. Hinter der schlichten Nummer „1293.001“ verbirgt sich ein wahres Meisterwerk der Technik, mit der Möglichkeit unter verschiedenen Strom- und Sicherungssystemen zu fahren. Dadurch wird die neue Lokgeneration zum universell einsetzbaren Fahrzeug, von dem vor allem die Kunden profitieren.
Vor drei Wochen wurde von der Herstellerfirma SIEMENS die erste von 30 Multisystemloks an die ÖBB übergeben.
Bis zu 200 Fahrzeuge können aus einem Rahmenvertrag abgerufen werden. Foto: ÖBB / Christoph Posch
Neues Güterverkehrs-Kraftpaket für die ÖBB
Nach einer ersten Serie von Probe- und Messfahrten in Österreich wurde am vergangenen Dienstag die erste Lok der neuen Generation in den Süden überstellt. Alle 30 Loks der ersten Tranche sollen übrigens in Villach eingeliefert werden. Aus diesem Grund begannen die Instruktoren umgehend mit den Schulungen am Standort, um die neuen Fahrzeuge so schnell wie möglich zum Einsatz zu bringen. Dieser startet in den nächsten Monaten nach zusätzlichen Mess- und Schulungsprogrammen. Die neuen Fahrzeuge werden auf Grund ihrer Multisystemtauglichkeit vor allem international zu sehen sein und setzen ein starkes Zeichen der ÖBB im benachbarten Ausland und darüber hinaus.
Internationale Ausschreibung
Die nach einer internationalen Ausschreibung mit SIEMENS abgeschlossene Rahmenvereinbarung beinhaltet die Lieferung von 200 Lokomotiven in drei unterschiedlichen Varianten: Zusätzlich zu den Multisystemlokomotiven für die europäischen Wechsel- und Gleichstromnetze können auch reine Wechselstromlokmotiven mit und ohne „Last-Mile-Antrieb“ abgerufen werden. Dies erlaubt den ÖBB eine hohe Flexibilität bei der Bestellung der neuen Loks.
Fact Box
- Baujahre: 2018 ff
- Leistung: 6,4 MW
- Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
- Achslast: max. 22,5 t
- Stückzahl: max. 200 in drei verschiedenen Ausführungen.
Die Drehgestelle stammen übrigens aus Graz und wurden dort für die VECTRON-Lokfamilie von SIEMENS eigens entwickelt.
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