Herz, Gehirn und Seele für die neue S-Bahn Berlin

Die Vorfreude auf Berlins neue S-Bahn ist längst geweckt – nun geht es ganz konkret los! Im Stadler Werk in Berlin-Pankow beginnt die Montage - die technische Ausrüstung und der Innenausbau der noch nackten Wagenkästen für das jüngste Mitglied der Fahrzeugfamilie bei der S-Bahn Berlin.

Montagebeginn der neuen S-Bahn im Stadler Werk in Berlin-Pankow                                                           Foto: Marcel Manhart

 

 

 

Die Aussenlackierung des ersten Rohbaus ist ein echter Hingucker in der tageslichtdurchfluteten Montagehalle. 220 Kilogramm rote und gelbe Farbe auf rund 17 Meter Wagenlänge lassen keinen Zweifel daran, dass hier an Berlins S-Bahn-Zukunft gearbeitet wird. Gefertigt im Stadler-Werk in Ungarn erreichte der erste Endwagen die Stadt per Tieflader.

 

Die Techniker des Herstellerkonsortiums Siemens/Stadler können loslegen. Zunächst geht es um 30 Wagen der Vorserie. Jeweils fünf durchgehend begehbare Vier-Wagen-Einheiten und fünf Zwei-Wagen-Züge werden in den nächsten Monaten ausgerüstet. Weitere 352 Wagen folgen in den kommenden Jahren.

 

Mit dem Montagebeginn ziehen nach und nach „Herz, Gehirn und Seele“ in die rot-gelben Wagenkästen ein. Das „Herz“ ist der Antriebscontainer mit den Fahrmotoren und der elektrischen Ausrüstung. Die Leit- und Steuerungstechnik steht symbolisch für das „Gehirn“ der Wagen. Die Seele schließlich sind die umfangreichen Komfortmerkmale, die das Entwicklerteam in enger Zusammenarbeit mit S-Bahn-Kunden und den Fahrgastverbänden erarbeitet hat. Dazu gehört auch die zeitgemäße Fortführung des klassischen rot-gelben Farbdesigns, die die Berliner S-Bahn seit knapp 100 Jahren unverwechselbar macht.

 

Peter Buchner, Vorsitzender der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin, freut sich über den erreichten Meilenstein: „Wir liegen im Zeitplan. Nur knapp zwei Jahre nach Vertragsunterzeichnung beginnt die Montage der von unseren Fahrgästen sehnsüchtig erwarteten neuen Züge. Bereits im kommenden Jahr wird der erste vollausgestatte Zug auf eigenen Drehgestellen stehen.“

 

„Es erfüllt uns mit Stolz, heute den Startschuss zur Montage der neuen S-Bahnen gemeinsam mit unseren Vertragspartnern offiziell verkünden zu können“, so Ulf Braker, CEO Stadler Pankow GmbH. „In den kommenden Wochen wird hier ein Produkt aus Berlin, für Berlin entstehen.“

 

Sabrina Soussan, CEO der Division Mobility von Siemens, erklärt: „Wir bauen in die neuen Berliner Züge vielfach bewährte Komponenten ein. Eine erprobte und robuste Technik, die bereits in vielen Fahrzeugen auf der Welt eine hohe Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt hat. Wir haben die Züge besonders fehlertolerant konzipiert, so dass sich die Berliner auf sehr zuverlässige Fahrzeuge freuen können.“

 

Im Ergebnis der gemeinsamen Fleißarbeit der beiden erfahrenen Produzenten von Schienenverkehrsfahrzeugen stehen nach Auslieferung in den Jahren 2021 bis 2023 insgesamt 85 neue Vier-Wagen-Züge und 21 Zwei-Wagen-Einheiten für den S-Bahn-Betrieb auf der Ringbahn und den südöstlichen Zulaufstrecken zur Verfügung. Die S-Bahn Berlin investiert in die neuen Fahrzeuge und die notwendige Anpassung der Werkstatt in Grünau rund 900 Millionen Euro.



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