Zwei lange Dachgerippe ohne Dächer lassen im rheinland-pfälzischen Rhein-Städtchen Kaub auf den Bahnsteigen des Bahnhofs wartende Fahrgäste schon seit Jahren im Regen stehen. Abhilfe verspricht die Deutsche Bahn erst für 2024: Dann werde dort im Zuge einer Modernisierung auch ein "Wetterschutzhaus" errichtet.
Ein VIAS Flirt auf der Linie RB10 hält unter dem Dachgerippe am Bahnhof Kaub Foto: Marcel Manhart
Der Eigentümer des Bahnhofsgebäudes auf Höhe der berühmten Rhein-Inselburg Pfalzgrafenstein nahe der hessischen Landesgrenze, Peter Bahles, sagt: "Ich werde praktisch täglich angesprochen. Wir hatten schon eine Mutter, die bei strömenden Regen mit ihrem Baby im Kinderwagen in der Unterführung gewartet hat, dann zum Bahnsteig hochgekommen ist und patschnass wurde, weil der Zug ohne Ankündigung fünf Minuten Verspätung hatte."
Zwar könnten Fahrgäste auch in einem Warteraum seines inzwischen privatisierten Bahnhofsgebäudes warten. "Aber wenn der Zug kommt, müssen sie rechtzeitig durch die Unterführung gehen und die letzte Zeit auf dem Mittelbahnsteig ohne Dach warten", erklärte der Winzer und Hotelier.
Die beiden um die 100 Jahre alten Bahnsteigdächer mit einer Länge von geschätzt rund 80 Metern waren laut Bahles teils marode. Eine Firma habe sie bis auf die Metallgerippe im Auftrag der Deutschen Bahn abgebaut, aber von dieser entgegen der ursprünglichen Planung nicht mehr grünes Licht für einen Neubau bekommen.
Ein Bahnsprecher räumte ein, dass das künftige "Wetterschutzhaus" eine weitaus kleinere Grundfläche haben werde als die früheren beiden Bahnsteigdächer. "Ich finde es aber deutlich angenehmer, wenn ich von den neuen Seitenwänden dann auch vom Wind geschützt bin", sagte er.
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