Mit dem sechsteiligen Elektrotriebfahrzeug Cityjet, dem DB Regio Ideenzug oder einer Hybridrangierlokomotive aus China kommt auf der InnoTrans 2018 die Zukunft ins Rollen. Die internationale Leitmesse für Verkehrstechnik übertrifft mit erstmals über 3.000 Ausstellern aus 61 Ländern alle bisherigen Spitzenwerte. Ähnlich beeindruckend liest sich die Liste der Fahrzeuge, Innovationen und Weltpremieren: 155 Fahrzeugexponate und über 400 Innovationen – davon 146 Weltpremieren – können die internationalen Fachbesucher vom 18. bis 21. September 2018 auf dem Berliner Messegelände live begutachten.
Der Meterspur-Niederflurtriebzug vom Regionalverkehr Bern-Solothurn auf dem Weg nach Berlin Foto: Steffen Tröndle
Es werden keine Mühen und Kosten gescheut, damit die Hersteller ihre Innovationen an der InnoTrans präsentieren können. So ist beispielsweise auch ein elektrischer Meterspur-Niederflurtriebzug (Tailormade vom Hersteller Stadler) für den Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) auf dem Weg nach Berlin. Die vierteiligen durchgehend begehbaren Triebzüge sind für eine Geschwindigkeit von 100 km/h ausgelegt. Das neue, auf "Worbla" getaufte Fahrzeug, steckt voller Innovationen. Auf 60 Metern Fahrzeuglänge sind neu acht statt sechs Türenpaare verteilt – das ist eine Neuheit im Schweizer Meterspurmarkt; das unterstützt einen sehr raschen Fahrgastwechsel. Ausserdem ist darauf geachtet worden, dass im Einstiegsbereich viele Stehplätze zur Verfügung stehen. So finden Reisende, die mit Kinderwagen, Rollkoffern oder im Rollstuhl unterwegs sind, mehr Platz beim Ein- und Aussteigen. Im Betrieb versprechen die voll redundante Traktionsanlage inklusive redundanter Leittechnik eine hohe Verfügbarkeit und tiefe Lebenszykluskosten.
Auf dem Gleis- und Freigelände zeigt SA Lohr Industrie aus Frankreich einen autonomen Elektro-Shuttle. Zwei Weltpremieren bringen das Herstellerkonsortium Siemens/Stadler mit der neuen S-Bahn für Berlin und Vossloh Locomotives mit der DE 18-Lokomotive auf das Messegelände. Die Lokomotive kann laut Hersteller dank verschiedener EcoPlus-Einstellungen bei geringerer Leistung eine Halbierung der Abgas-Emissionen erreichen.
Auf dem Bus Display drehen unter anderem ein batteriebetriebener Stadtbus von Solaris oder der neue ‚Aptis‘ von Alstom ihre Runden. Das Elektro-Fahrzeug aus Frankreich ist beispielsweise sehr wendig, weil alle vier Räder gelenkt werden können.
In den Messehallen stellen die Firmen CAF und Shift2Rail erstmals das Konzept der virtuellen Zugkopplung vor, der Bochumer Verein Verkehrstechnik aus Deutschland zeigt ein um 50 Kilogramm leichteres Alu-Hybridrad für Hochgeschwindigkeitszüge und die Ultra Fog Ltd. aus Großbritannien kommt mit einer Wasserhochdrucknebel-Feuerlöschanlage für Schienenfahrzeuge nach Berlin. Einen ersten Eindruck über alle Fahrzeuge, Innovationen und Weltpremieren können sich Journalisten und Fachbesucher unter www.virtualmarket.innotrans.de/de/fahrzeuge sowie www.innotrans.de/neuheiten verschaffen. Die Sicherheit für Passagiere, Schienenwege und Technik sind ebenso wie Digitalisierungslösungen und neuartige Dienstleistungs-Apps zentrale Themen.
Hightech-Produkte für mehr Sicherheit
Ebenfalls Weltpremiere feiert „Guide-Me“ aus Österreich, ein audiovisuelles Assistenzsystem für Reisende und behinderte Menschen zur sicheren Teilnahme am ÖPNV. Der türkische Hersteller Yapi Merkezi präsentiert fünf Weltpremieren rund um Monitoring-, Kontroll- und Kommunikationssysteme für die Schiene. Das spanische Unternehmen Revenga Smart Solutions zeigt in Berlin erstmals ein Cyber-Angriffsschutzsystem für die Bahn. Spezialisten aus Slowenien warten mit einem 3D-Hinderniserkennungssystem für gefährliche Bereiche wie Bahnübergänge, Tunnel und Brücken auf. Zukunftsweisende Sicherheits-Innovationen kommen unter anderem aus Südkorea (intelligentes Sicherheitsmanagement-System für Bahnstationen) sowie aus Deutschland. Die Continental AG hat zur Unfallvermeidung im Stadtbahnverkehr ihre bereits im Automotive-Bereich eingesetzte Sensortechnik adaptiert.
Mit wenigen Klicks zum Erfolg
Auf der diesjährigen InnoTrans haben verkehrsbezogene Apps in gut zwei Dutzend Variationen Hochkonjunktur. Das Weltpremiere-Angebot reicht von der Echtzeit-Fahrgastinformation (CN-Consult/Deutschland) über die mobile Ticketverkaufs-App tixiPass (Frankreich) bis hin zur Smartphone-App des Fahrgastinformationssystems VisiWeb neo von der schweizerischen Ruf Telematik AG. Diese ermöglicht es dem Zugbegleiter, Live-Durchsagen an die Passagiere aufzunehmen und im Fahrgastraum oder auf den Aussenlautsprechern wiederzugeben.
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