Kurz vor der Europawahl wurde heute im Bahnhof Brüssel-Süd (Bruxelles-Midi/Brussel-Zuid) ein ICE der Deutschen Bahn (DB) auf den Namen "Europa/Europe" getauft. Die Taufe nahmen die nachfolgenden Personen vor: Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der DB, Maroš Šefčovič, Vize-Präsident der Europäischen Kommission, François Bellot, belgischer Minister der Mobilität, Sophie Dutordoir, Vorsitzende des Vorstands der Belgischen Eisenbahnen (SNCB) und Volker Timmermann, Geschäftsträger der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland beim Königreich Belgien.
Der ICE Triebzug Nr. 4601 "Europa/Europe" am Bahnhof Bruxelles-Midi
Foto: Oliver Lang / Deutsche Bahn
Erst im April 2019 hat die DB ihr tägliches Angebot zwischen Frankfurt/Main und Brüssel wochentags um eine zusätzliche Verbindung zur Mittagszeit erweitert und damit einen durchgängigen Zweistundentakt zwischen beiden Städten geschaffen. Die ICE-Züge fahren jetzt bis zu sieben Mal pro Tag und Richtung.
Richard Lutz: „Mit unseren grenzüber-schreitenden Verbindungen bringen wir die Menschen Europas Tag für Tag zusammen. Damit sind die Bahnen Botschafter der europäischen Idee. Mobilität und Logistik sind die Lebensadern unserer Gesellschaft.“
Maroš Šefčovič: „Immer mehr Bürger wollen in Europa pünktlich, verlässlich und umweltfreundlich reisen. Der neue ‚Europa-Zug‘ zwischen Brüssel und Frankfurt begegnet diesem Wunsch. Denn Hochgeschwindigkeitsverbindungen zwischen unseren großen Städten über die Landesgrenzen hinweg entsprechen unserer europäischen Vision eines einheitlichen europäischen Eisenbahnraumes und sauberer Mobilität. Alle Verkehrssektoren müssen zur Dekarbonisierung beitragen.“
François Bellot: „Diese Erweiterung des Angebots zwischen unseren beiden Ländern unter der Bezeichnung ‚Europa‘ deckt den Bedarf unserer Bürger, die in ihrer Art zu leben, zu arbeiten und zu reisen jeden Tag von den engen Verbindungen zwischen unseren Ländern innerhalb der Europäischen Union profitieren“. Der Minister unterstreicht ebenfalls, dass „in Zeiten der Klima- und Mobilitätsherausforderungen die Eisenbahn eine effiziente Alternative darstellt, die ökologischer ist als viele andere Transportmittel.“ Er bedankte sich auch für die gute Zusammenarbeit zwischen den deutschen und belgischen Eisenbahnunternehmen, die diese neue Verbindung erst ermöglicht.
Sophie Dutordoir: „Das erweiterte ICE-Angebot stärkt die Position Brüssels als die zentrale Drehscheibe des europäischen Schienennetzes. Dies ist das Kernstück der Strategie der SNCB. Die europäischen Eisenbahnen haben einen zentralen gesellschaftlichen Auftrag. Gerade in der derzeitigen Situation, die geprägt ist von Staus auf der Straße und dem Kampf gegen den Klimawandel, bietet die Schiene mehr denn je eine sichere, nachhaltige, komfortable und wettbewerbsfähige Mobilitätslösung. Sie ist eine echte Alternative zum Pkw und zu Kurzstreckenflügen.“
Volker Timmermann: „Deutschland und Belgien sind engste Partner und als Gründungsmitglieder der Europäischen Union dem europäischen Gedanken in besonderer Weise verbunden. Wie wichtig wir füreinander sind, spiegelt sich auch im Ausbau des grenzüberschreitenden Hochgeschwindigkeitsverkehrs im Herzen Europas wider. Dass ein ICE mit dem Namen ‚Europa/Europe‘ Brüssel und Frankfurt ab heute verbindet, wenige Tage vor der Wahl zum Europäischen Parlament, ist ein Grund zur Freude!“
Der getaufte Zug ist ein ICE 3 Hochgeschwindigkeitszug der Baureihe 406. Dabei handelt es sich um die mehrsystemfähige Variante (ICE 3M) der Baureihe 403. Der Taufname ist am ersten und letzten
Wagen auf beiden Seiten angebracht. Er wird auf der Verbindung Frankfurt/Main–Köln–Brüssel eingesetzt.
Insgesamt wurden siebzehn Züge gebaut. Die ICE-3M-Züge (darunter drei der Niederländischen Eisenbahnen) verkehren hauptsächlich nach Amsterdam und Brüssel, kommen jedoch seit der Umstellung der
ICE-Linie nach Frankreich auf die Baureihe 407 auch vermehrt innerhalb Deutschlands zum Einsatz. Mit einer zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h sind sie gemeinsam mit den Zügen der
Baureihe 403 die schnellsten Reisezüge in Deutschland. Im fahrplanmässigen Betrieb in Deutschland erreichen sie bis zu 300 km/h.
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