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Gemeinsames Arbeitsprogramm für die zukünftige Mobilität der Freiburger Bevölkerung und SBB Kunden

Der Freiburger Staatsrat Jean-François Steiert und der SBB CEO Andreas Meyer haben am Montag die «Gesamtperspektive Freiburg» unterzeichnet. Dieser Entwicklungsplan, der in den nächsten Jahren laufend angepasst werden soll, sieht in sechs Schwerpunktgebieten Projekte vor, um den Bedürfnissen der Bevölkerung in den Bereichen Mobilität, Städtebau und Gestaltung des Lebensraums gerecht zu werden. Bis 2030 werden über eine Milliarde Franken in die Entwicklung und Instandhaltung der Bahnhöfe und Bahnanlagen investiert, was sich positiv auf die Lebensqualität im Kanton Freiburg auswirken wird.

Unterzeichnung der «Gesamtperspektive Freiburg» als gemeinsames Arbeitsprogramm                         Foto: Marcel Manhart

 

 

 

 

Die «Gesamtperspektive Freiburg», welche die freiburgischen Kantonsbehörden und die SBB am Montag, 22. Oktober, unterzeichnet haben, bestätigt deren gemeinsamen Willen, die Gestaltung des Verkehrsangebots im Personen- und im Güterverkehr, der Infrastruktur und der Räume um die bestehenden und geplanten Bahnhöfe voranzutreiben und so langfristig eine koordinierte Entwicklung zu gewährleisten.

 

Der im Herzen der Schweiz zentral an der Ost-West-Achse des SBB Fernverkehrsnetzes gelegene Kanton Freiburg weist seit mehreren Jahren ein starkes Bevölkerungswachstum auf. Jede vierte erwerbstätige Person pendelt, und die Bedeutung der Mobilitätsentwicklung im Kanton ist dementsprechend gross. Andreas Meyer, CEO der SBB: «Wir vereinen unsere Kräfte, um zugunsten der Bevölkerung und unserer Kunden Projekte zu verwirklichen. Die SBB investiert zum Beispiel 57 Millionen Franken in die Tour de l'Esplanade. Dieses Hochhaus mit Wohnungen, Büros und Geschäften wird sich als Wahrzeichen des Bahnhofquartiers etablieren, wo in den nächsten Jahren in Zusammenarbeit mit den TPF ein integrierter Mobilitätshub entstehen wird.»

 

«Diese ‹Gesamtperspektive› legt ein Arbeitsprogramm fest, das auf einer gemeinsamen Zukunftsvision der SBB und des Kantons Freiburg beruht», freute sich Alain Barbey, SBB Regionalkoordinator für die Westschweiz. Der Freiburger Staatsrat Jean-François Steiert betonte, dass «das Bevölkerungswachstum im Kanton eine effizientere Verkehrsorganisation mit Entwicklungspolen entlang der Bahnachsen erfordert.»

 

 

Sechs Schwerpunktgebiete

 

Freiburg, Romont, Estavayer-le-Lac, der See- und der Sensebezirk gehören zu den sechs Schwerpunktgebieten, wo zusätzlich zum Angebotsausbau und zu den Infrastrukturprojekten rund 30 weitere Entwicklungsmassnahmen geplant sind. Die Finanzierung hängt jedoch zum Teil von der Beurteilung des Bundesamts für Verkehr und von der Zustimmung des eidgenössischen Parlaments ab. Die Bevölkerung und die SBB Kunden werden in verschiedener Hinsicht davon profitieren:

 

 

• Verbesserung des Verkehrsangebots durch Infrastrukturausbau

Bau einer zweiten Unterführung in Freiburg, Erneuerung der Haltestelle Givisiez, neue Haltestelle Avry-Matran, Bau eines Überholgleises: Die Infrastruktur-Projekte sind die wichtigste Voraussetzung für den Ausbau des Verkehrsangebots.

 

Ziel: Die RER Fribourg|Freiburg, die seit Dezember 2011 besteht und in enger Zusammenarbeit zwischen der SBB und den TPF geführt wird, soll ihre Entwicklung fortsetzen. Der Kanton möchte ihre Attraktivität noch steigern und ab Dezember 2020 den Halbstundentakt schrittweise auch abends einführen. Bis 2025/2030 sieht der Kanton den Viertelstundentakt für die Agglomeration Freiburg (Schmitten–Freiburg–Avry) vor. Ein erster konkreter Schritt in diese Richtung findet im Dezember 2019 statt: Die Eröffnung des neuen Bahnhofs Givisiez ermöglicht den Verkehr eines Zugs (S20 und S30) alle 15 Minuten zwischen Givisiez und Freiburg.

 

• Attraktivität der Bahnhöfe und Schaffung von Mobilitätshubs

Die Bahnhöfe werden sich weiterentwickeln. Einerseits bereiten Rahmenpläne diese Änderungsprojekte vor (Freiburg, Romont), und andererseits laufen auch Diskussionen, um die Bahnhöfe zu Mobilitätshubs umzugestalten (Düdingen, Schmitten, Kerzers und Morat/Murten).

 

Ziel: Mit der erwarteten Zunahme im Personenverkehr, insbesondere infolge des Ausbaus des S-Bahn-Angebots, Schritt halten sowie die Attraktivität der Umsteigepole und die Lebensqualität der Bevölkerung steigern.

 

• Immobilienprojekte innerhalb und ausserhalb der Städte

Die SBB wird 57 Millionen Franken in die Tour de l’Esplanade investieren. Dieses Hochhaus – Symbol für die Entwicklung der Stadt Freiburg und des Pérolles-Quartiers – wird Wohnungen, Büros und Geschäftsflächen bieten. Infolge der Entwicklung der Bahnhöfe wird geprüft, den Güterverkehr ausserhalb der Städte zu verlegen. Langfristig könnten zwei neue Logistikzentren für den Güterverkehr entstehen (Rahmenplan in Romont und laufende Analyse für Estavayer-le-Lac).

 

Ziel: Die Stadtzentren vom Güterverkehr befreien, die Abwicklung des Güterverkehrs sicherer und leistungsfähiger gestalten, auf den frei gewordenen Flächen Immobilienprojekte vorantreiben.

 

• Besseres Mobilitätsmanagement im Alltag

Der Kanton Freiburg und die SBB engagieren sich gemeinsam im ständigen Dialog mit Unternehmen, Behörden, Schulen und Hochschulen für flexible Arbeits- und Lehrformen, die «schlaues Pendeln» ermöglichen.

 

Ziel: Komfort der Reisenden verbessern, indem die Hauptverkehrszeiten entlastet werden und das Passagieraufkommen auf den ganzen Tag verteilt wird.

 

 

Die neuen Fernverkehrs-Doppelstockzüge kommen in die Westschweiz

 

Im Anschluss an das offizielle Treffen zwischen dem Kanton Freiburg und der SBB tauften Andreas Meyer, Jean-François Steiert und Thierry Steiert, Stadtammann von Freiburg, den neuen Fernverkehrs-Doppelstockzug RABe 502 205-3 auf "Fribourg/Freiburg".  Nach St. Gallen ist Freiburg nun die erste Stadt in der Westschweiz, die einem der 62 Züge ihren Namen gibt. Seit dem Sommer 2018 nehmen diese Züge nach und nach den Betrieb im SBB Fernverkehrsnetz auf.

 

Die FV-Dosto – das neue «Flaggschiff» der SBB Fernverkehrsflotte – bieten bis zu 1300 Sitzplätze und können eine Länge von 400 Metern erreichen. «Diese modernen Züge werden die Servicequalität für die zahlreichen Kunden auf der stark frequentierten Linie zwischen Genf, Freiburg, Bern und St. Gallen verbessern», freut sich Andreas Meyer. «Sie stellen einen bedeutenden Modernisierungsschritt auf der Ost-West-Achse dar.»



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Broschüre Gesamtperspektive Freiburg
GP_FR_ansicht_D.pdf
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