Die U1 ist die älteste und längste der drei Nürnberger U-Bahn-Linien und auch die mit den höchsten Fahrgastzahlen. Nach rund 40 Jahren haben die 42 Doppeltriebwagen des Typs DT1 ausgedient. Sie werden nun nach und nach durch 21 Vier-Wagen-Gliederzüge des Typs G1 ersetzt und sind ausschliesslich auf der mit Fahrern betriebenen U1 im Einsatz. Der Auftrag ging im Jahr 2015 an Siemens und eine Reihe von Subunternehmer. Nun ist es soweit: Die ersten drei Fahrzeuge der neuen VAG-Baureihe G1 wurden am 19. August 2020 offiziell in Betrieb genommen. Seit dem 20. August 2020 ist der G1 tagsüber vorerst einmal zwischen Fürth Stadthalle und Aufseßplatz als zusätzlicher Zug unterwegs.
Neuer U-Bahn-Zug der VAG-Baureihe G1 an der Haltestelle Fürth Stadthalle Foto: Marcel Manhart
Bei den VAG Nürnberg ist die neue U-Bahn des Typs G1 vom Hersteller Siemens Mobility nun im Fahrgastbetrieb unterwegs, drei Fahrzeuge der neuen VAG-Baureihe G1 wurden am 19. August 2020 offiziell in Betrieb genommen. Seit dem 20. August 2020 ist der G1 tagsüber vorerst einmal zwischen Fürth Stadthalle und Aufseßplatz als zusätzlicher Zug unterwegs.
Die 21 Vier-Wagen-Gliederzüge des Typs G1 sollen die 42 noch im Betrieb befindlichen DT1-Modelle nach und nach ablösen. Die neuen Züge werden in etwa die Länge von zwei gekoppelten Doppeltriebwagen haben und komplett durchgängig sein. Die Fahrzeuge sind klimatisiert und haben einen Schiebetritt an den Türen, sodass die Züge nun auch barrierefrei zugänglich sind. Die neuen Züge sind ausschliesslich für den Betrieb mit Fahrer auf der U1 vorgesehen. Allerdings ist der von Siemens entwickelte Zug auch für den automatischen Betrieb ausgelegt und vorgerüstet.
Für einen höheren Fahrgastkomfort und optimierten Fahrgastfluss beauftragte die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg die Siemens AG im November 2015 mit der Lieferung von 21 vierteiligen Zügen vom Typ G1. Der Auftrag beinhaltet zwei Optionen über weitere 13 Fahrzeuge, welche 2018 und 2019 eingelöst wurden.
Die Komponenten der G1-Züge entstehen an unterschiedlichen Standorten. Gebaut werden die U-Bahnen im Siemens-Werk in Wien. Aus Nürnberg kommen Kernkomponenten, wie beispielsweise der Antriebsstromrichter, die Motoren, der Hilfsbetriebeumrichter und die verbaute Leittechnik. In Erlangen erfolgen das Projektmanagement, die Entwicklung und die Servicebetreuung.
Durchgängig, modern und grosszügig
Am auffälligsten ist beim G1 der Durchgang zwischen allen Wagenteilen. Sie sind fest miteinander verbunden, sodass Fahrgäste komplett durchgehen können. Gegenüber dem heutigen, sogenannten Langzugbetrieb, bei dem zwei Doppeltriebwagen gekuppelt werden, fallen je zwei Fahrerstände und Hilfsbetriebeumrichter für die Stromversorgung weg. Das senkt die Anschaffungskosten und das Gewicht, was sich positiv auf den Energieverbrauch auswirkt. Die Durchgängigkeit bietet zudem mehr Platz für die Fahrgäste. Im vorderen und hinteren Eingangsbereich sind die Sitze längs angeordnet, die Freiflächen für Rollstühle, Kinderwagen, Rollatoren oder Fahrräder befinden sich hinter dem Fahrerstand und im Bereich der Übergänge. So staut es sich im Türbereich weniger. Die zehn Zentimeter breiteren Türen beschleunigen den Fahrgastwechsel. Schiebetritte, zur Spaltüberbrückung zwischen Zug und Bahnsteig, ermöglichen einen barrierefreien Zugang. Damit ist unsere U-Bahn-Flotte fast vollständig ohne Spalt zugänglich.
Auch aussen sind die neuen Züge flott unterwegs. In den VAG-Unternehmensfarben - rot, weiss - kommen sie freundlich, transparent und modern daher. Das Design wurde übrigens auf der Grundlage einer Designstudie in Zusammenarbeit mit dem Münchner Büro ergon3Design entwickelt.
Einsteigen oder nicht: Ampelfarben an den Türen
Bei den alten DT1-Zügen überwachen die Fahrer das Öffnen und Schließen der Türen mittels Sichtkontrolle entlang des Bahnsteigs. Bei den G1-Zügen ist diese Kontrolle komplett technisch abgesichert. So wie es bei den Zügen DT3 und DT3-F bereits Standard ist. Neu dageben ist: Den Status des Fahrgastwechsels oder die Zugabfahrt zeigen LED-Lichtbänder, außen und innen an den Türen, an. Rot heißt Stopp, Grün Einsteigen.
Die neuen Züge bieten breitere Fahrgasttüren mit einer innovativen LED-Lichtsignalisierung. Zusammen mit einem durchgängigen Fahrgastraum in den vierteiligen Zügen verbessert das den Fahrgastfluss. Zudem sorgen automatische Schiebetritte an allen Türen für einen optimalen barrierefreien Ein- und Ausstieg. Der durchgängige, hell und freundlich gestaltete Innenraum mit grosszügigen Mehrzweckbereichen vermittelt subjektive Sicherheit und sorgt für einen angenehmen Aufenthalt. Auch für die Fahrer/innen wurde auf hohen Komfort am Arbeitsplatz geachtet: Der Fahrerstand ist so eingerichtet, dass sie den Zug sowohl im Stehen als auch im Sitzen führen können. Die vierteiligen U-Bahnzüge nahmen am 20. August 2020 den Fahrgastbetrieb auf.
Nürnbergs älteste U-Bahn-Linie
Die älteste und längste der drei Nürnberger U-Bahn-Linien und auch die mit den höchsten Fahrgastzahlen ist die U-Bahn-Linie U1. Ihre Strecke reicht vom Nürnberger Stadtteil Langwasser über die Messe und den Nürnberger Hauptbahnhof bis in die Nachbarstadt Fürth.
Mit insgesamt 18,5 Kilometern Länge und 27 Stationen (von insgesamt 48 Stationen im Stadtgebiet Nürnberg/Fürth) wird die Linie U1 werktags insbesondere von vielen Pendlern und Schülern genutzt. Die Fahrgastzahlen steigen zudem besonders bei Grossveranstaltungen wie dem Nürnberger Christkindlesmarkt und zu Messezeiten stark an.
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