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S-Bahn München testet „First come, first served-Prinzip“ auf der Stammstrecke

Pünktlichere Züge auf der Stammstrecke; daran arbeitet die S-Bahn München schon lange mit Hochdruck. Ab morgen Montag testet sie in Zusammenarbeit mit der DB Netz AG für fünf Tage jeweils morgens zwischen 6.00 und 9.30 Uhr die Einfahrt der Züge in die Stammstrecke nach dem „First come, first served“-Prinzip. Fahrgäste müssen sich darauf einstellen, dass die Züge in Pasing und am Ostbahnhof sowie an den Stammstrecken-Stationen dazwischen bis zu zwei Minuten früher als im Fahrplan ausgewiesen losfahren können.

Früher Abfahren für mehr Pünktlichkeit im Pilotprojekt zwischen München-Pasing und Ostbahnhof      Foto: Marcel Manhart

 

 

 

Hintergrund: Bislang verlieren die Züge bei der Fahrt durch die Stammstrecke oft wertvolle Sekunden. Zeit, die oft bis in die Aussenäste hinausgetragen wird und für Verspätungen sorgt. Beim Pilotprojekt soll nun getestet werden, inwieweit vorhandene Zeitpuffer, die die Züge von den Aussenästen mitbringen, zum Verspätungsabbau auf der Stammstrecke genutzt werden können. Die Idee dahinter ist simpel. „Wir schicken die Züge an den Bahnhöfen Pasing, Laim, Donnersbergerbrücke und Ostbahnhof, nach dem „First come, first served“-Prinzip auf die Stammstrecke – der Zug, der zuerst da und abfahrbereit ist, hat Vorrang“, sagt Heiko Büttner, Vorsitzender der Geschäftsleitung der S-Bahn München. Ziel ist, dass die Stammstrecke dadurch gleichmässiger durchfahren wird und sich Zugfolgeverspätungen verringern.

 

Büttner: „Wir versprechen uns von dem Test wertvolle Erkenntnisse. Denn mit jeder Sekunde, die wir auf der Stammstrecke pünktlicher werden, stabilisieren wir das Gesamtsystem der S-Bahn. Das kommt allen Fahrgästen zugute.“ Nach der Testwoche wird der Pilot ausgewertet, erst dann fällt die Entscheidung, ob das Verfahren auch langfristig umgesetzt wird. Für pünktlichere Züge auf der Stammstrecke setzt die S-Bahn bereits die sogenannten Einstiegslotsen am Hauptbahnhof und seit Kurzem auch am Marienplatz ein.

 

Beide Projekte – Einstiegslotsen wie die Testwoche zum „First come, first served“-Prinzip – sind Teil des Aktionsprogramms „Zukunft S-Bahn München“, das die Qualität der S-Bahn für die Kunden spürbar verbessern soll. Das auf mehrere Jahre angelegte Programm bündelt insgesamt bis zu 80 Massnahmen und ist die Basis für guten Betrieb bis zur Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke. Zum Massnahmenbündel gehören die Fahrgastinformation in Echtzeit genauso wie die Einzäunung der Stammstrecke, um Personen aus dem Gleisbereich fernzuhalten. Ziel sind konkrete Verbesserungen bei den Betriebsabläufen, bei der Infrastruktur sowie in der Kundeninformation.

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