Sie prägen das Bild Berlins über Stadt- und Ländergrenzen hinweg: Die Doppeldecker der BVG. Insgesamt rollen aktuell 414 der „grossen Gelben“ vom Typ MAN A39 durch die Hauptstadt, die ersten Exemplare kamen 2005, die letzten wurden 2010 geliefert. Und da man Doppeldeckerbusse im Gegensatz zu „normalen“ 12-Meter- oder Gelenkbussen nicht von der Stange kaufen kann, wird die aktuelle Generation noch einige weitere Jahre für die BVG im Einsatz sein. Seit 2014 wurden daher bereits über 200 von ihnen mit sogenannten SCRT-Filtern ausgerüstet, die die Stickoxidemissionen minimieren. Weitere Nachrüstungen zur Verbesserung der Umweltbilanz sind in Planung. Und damit die Fahrzeuge dem harten Berliner Verkehrsalltag auch in den kommenden Jahren standhalten, erhalten sie jetzt nach und nach auch eine aufwändige Überarbeitung.
BVG Doppeldecker beim S+U Bahnhof Zoologischer Garten Foto: Marcel Manhart
Bei der Erneuerung wird Rost von den tragenden Gerippen entfernt, der Unterboden erhält einen neuen Unterbodenschutz. Eventuell vorhandene Beschädigungen an den Dächern, entstanden etwa durch den Kontakt mit Ästen der Straßenbäume, werden beseitigt und abgedichtet. Und statt der Seitenwände aus Blech erhalten die Busse rostfreie Verkleidungen aus Kunststoff.
Äusserlich werden die Doppeldecker durch eine frische Lackierung auffallen – im bekannten BVG-Gelb, ab sofort aber ohne graue Seitenstreifen. Zumindest bei den ersten überarbeiteten Fahrzeugen wird jedoch ein anderes Detail noch mehr ins Auge fallen: Ein „Astfänger“ am Oberdeck. Die BVG will testen, ob sich damit die Beschädigungen der Dächer und Dachecken durch Äste minimieren lassen. Bei Erfolg sollen eine Flottenzulassung beantragt und alle Doppeldecker mit einer solchen geschwungenen Metallstange ausgerüstet werden.
Die Überarbeitung der Fahrzeuge erfolgt nach und nach beim Hersteller MAN sowie in der BVG-eigenen Center-Werkstatt. Alles in allem wird es je nach Instandsetzungsaufwand ungefähr 8 Wochen dauern, ein Fahrzeug aufzuarbeiten.
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