Die Rhätische Bahn (RhB) hat heute in Bever den Spatenstich für die Doppelspur Bever – Samedan vollzogen. Das Projekt ermöglicht eine Entflechtung der Albula- und der Engadinerlinie und beinhaltet auch den Umbau des Bahnhofes Bever gemäss dem Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG). Es ist das erste Projekt des Bahninfrastruktur-Ausbauschrittes STEP 2025, das auf dem RhB-Netz ausgeführt wird. Anwesend waren deshalb nebst Vertretern der RhB, der beteiligten Unternehmungen und des Kantons auch Vertreter des Bundesamts für Verkehr.
Ein IR der Albulalinie Chur - St. Moritz bei der Einfahrt von Bever her in den Bahnhof Samedan Foto: Marcel Manhart
Mit dem Ausbau der heute stark belasteten Einspurstrecke auf Doppelspur können die Züge auf der Albula- und der Engadinerlinie künftig unabhängig voneinander verkehren, was eine wichtige Voraussetzung für die Verbesserung der Fahrplanstabilität ist. Die Anschlüsse im Bahnhof Samedan können verbessert und die gegenseitigen Wartezeiten der Züge reduziert werden. Auf der Doppelspur sind künftig auch Kreuzungen von Zügen geplant. Dies erlaubt es, die Fahrzeiten auf der Linie Landquart – Klosters – St. Moritz zu verkürzen und das Angebot weiter zu verbessern. Der Spatenstich erfolgte, indem der erste Güterwagen für die Schüttung des neuen Bahntrassees entleert wurde. In den nächsten zehn Monaten werden zwischen Bever und Samedan insgesamt 19‘000 m3 geschüttet werden, was insgesamt 950 Wagenladungen entspricht. Um der Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen, wird Ausbruchmaterial aus dem nahegelegenen Albulatunnel verwendet.
Ausbau Bahnhof Bever
Beim Bahnhof Bever werden Gleis-, Perron- und Sicherungsanlagen umfassend erneuert. Zwischen Gleis 2 und 3 wird ein neuer, überdachter Mittelperron erstellt, der die Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) erfüllt. Als Überdachung kommt das historische Perrondach von St. Moritz zum Einsatz. Die Erschliessung des Mittelperrons erfolgt mittels einer neuen Unterführung.
Zeitplan
Die 1.4 km lange Doppelspur Bever – Samedan wird auf Seite Inn der bestehenden Strecke erstellt und soll im Herbst 2019 in Betrieb genommen werden. Anschliessend wird bis im Herbst 2020 der Bahnhof Bever umgebaut. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 52 Millionen Franken. Die Finanzierung erfolgt über den Ausbauschritt STEP 2025 des Bundes.
Der erste Güterwagen mit Aufschüttmaterial wird entleert
Ronald Menzi vom Bundesamt für Verkehr und Christian Florin, Leiter Infrastruktur RhB
Fotos: Rhätische Bahn
Der Bahnhof Bever wird ein neuer überdachter Mittelperron erhalten (Bild oben)
Links im Bild die Linienführung von Bever nach Samedan
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