Die Qualität im öffentlichen regionalen Personenverkehr in der Schweiz ist gut: Züge, Busse und Haltestellen sind in der Regel in ordentlichem Zustand, Billett-Entwerter und Automaten funktionieren und die Sitze sind mehrheitlich in Ordnung. Dies gilt für alle Regionen der Schweiz und unabhängig von den einzelnen Transportunternehmen. Verbesserungspotential besteht bei der Information der Kundinnen und Kunden und der Sauberkeit, vorab bei den Haltestellen. Dies geht aus einem Bericht des Bundesamts für Verkehr (BAV) hervor.
Die Qualität im regionalen Personenverkehr hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert Foto: Marcel Manhart
Zum dritten Mal veröffentlicht das Bundesamt für Verkehr (BAV) einen Bericht zur Qualität im regionalen Personenverkehr in der Schweiz. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt der Bericht 2018 stabile bis leicht verbesserte Ergebnisse. Gute bis sehr gute Werte erreichen die Unternehmen bei der Ordnung und bezüglich Schäden in Zug und Bus: Es liegen kaum Abfälle oder Zeitungen herum, Sitze und Abfallbehälter sind meistens unbeschädigt und die WCs funktionieren in der Regel. Auch Kompetenz und Verhalten des Fahrpersonals in den Bussen werden wiederum sehr gut bewertet.
Bei der Sauberkeit und der Kundeninformation an Haltestellen sind im Vergleich zum Vorjahr zwar Fortschritte festzustellen. Sowohl an Haltestellen wie auch in Zügen und Bussen resultieren hinsichtlich dieser beiden Kriterien aber nach wie vor die tiefsten Bewertungen. In den Fahrzeugen wird zum Beispiel die nächste Haltestelle mangelhaft angekündigt. Bezüglich Sauberkeit schneiden das Fahrzeug-Äussere sowie Fenster und Glasscheiben teilweise schlecht ab. Aufgrund der beträchtlichen Unterschiede zwischen den Unternehmen geht das BAV davon aus, dass grosses Potential für Verbesserungen besteht.
Das BAV hat für alle Bereiche Mindeststandards festgelegt. Diese sind ambitioniert: So müssen zum Beispiel für eine genügende Beurteilung bei der Sauberkeit in den Fahrzeugen 95 bzw. 96 von 100 Punkten erreicht werden. In der Gesamtbeurteilung verfehlen rund 12 Prozent (2017: 13 Prozent) der Unternehmen den Mindeststandard bei den Bussen, bei den Zügen sind es rund 23 Prozent (unverändert) und bei den Haltestellen rund 24 Prozent (40 Prozent) der Unternehmen.
Der öffentliche regionale Personenverkehr wird vom Bund und den Kantonen subventioniert. Mit dem Qualitätsmesssystems Regionaler Personenverkehr (QMS RPV) können Bund und Kantone die Qualität der bestellten und mitfinanzierten Leistungen messen, auswerten und dokumentieren sowie schweizweit nach einheitlicher Methode vergleichen. Die Ergebnisse der Unternehmen werden regelmässig analysiert. Im Rahmen von Angebots- und/oder Zielvereinbarungen können den Unternehmen bei Bedarf Verbesserungsziele gesetzt werden.
Das QMS RPV befindet sich weiterhin im Aufbau. Noch nicht fertig umgesetzt ist die Pünktlichkeitsmessung. Zahlreichen Transportunternehmen fehlt vorderhand das nötige technische System zur Datenbereitstellung. In diesem Bereich erwartet das BAV im Laufe dieses Jahres von den Unternehmen deutliche Fortschritte.
Pro Jahr werden durch Testkunden mehr als 40'000 Erhebungen in Fahrzeugen und an Haltestellen bei rund 1200 Bahn- und Buslinien des subventionierten RPV durchgeführt. Der eigenwirtschaftliche Fernverkehr und der von den Kantonen und/oder Gemeinden subventionierte Ortsverkehr werden mit dem QMS RPV nicht analysiert.
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