Bis Ende Oktober 2019 werden schweizweit knapp 1000 Bahnhöfe mit Raucherbereichen versehen sein. Der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) hat Ende 2018 die schweizweite Einführung von rauchfreien Bahnhöfen mit Raucherbereichen auf den Perrons beschlossen. Diese Massnahme erhöht die Aufenthaltsqualität der Kundinnen und Kunden durch mehr Sauberkeit und einen angenehmeren Geruch.
Die Umgestaltung aller Schweizer Bahnhöfe soll voraussichtlich Mitte 2020 abgeschlossen sein Foto: Marcel Manhart
Im europäischen Vergleich wird die Raucherregelung an den Schweizer Bahnhöfen sehr liberal gehandhabt. Die Raucherregelung an den Bahnhöfen ist ein Dauerthema, beschäftigt die Transportunternehmen (TU) und ist ein wiederkehrendes Thema bei Kundenanfragen – das zeigen die konstant kritischen Rückmeldungen und Anfragen bei den Kundendiensten der TU. Deshalb hat der VöV im November 2018 eine Lösung beschlossen, welche die Bedürfnisse von Nichtrauchenden und Rauchenden gleichermassen berücksichtigt.
In den letzten Monaten sind die Details zur Umsetzung erarbeitet worden. «Die Tests im letzten Jahr und die nachfolgenden Rückmeldungen haben klar gezeigt, dass rauchfreie Bahnhöfe eine breit abgestützte Unterstützung in der Bevölkerung zählen kann. Mit den Raucherbereichen kommen wir aber auch den Raucherinnen und Rauchern entgegen», sagte VöV-Direktor Ueli Stückelberger.
Die Bahnhöfe werden dabei in drei Kategorien unterteilt: An grossen Bahnhöfen mit langen Perrons und Fernverkehrshalte werden zwei Raucherbereiche je Perron eingerichtet, mittlere Bahnhöfe mit einem Raucherbereich je Perron und an kleinen Bahnhöfen und Haltestellen werden die Raucherbereiche an den Zugängen, welche an das Perron grenzen, installiert. Damit wird ein typisch schweizerisches Kompromiss geschaffen, welcher von Respekt und Toleranz geprägt ist.
Schrittweise Umsetzung – voraussichtlich bis Mitte 2020
Bis Ende Oktober 2019 werden knapp 1000 Bahnhöfe mit Raucherbereichen versehen sein, die Umgestaltung aller Schweizer Bahnhöfe soll voraussichtlich Mitte 2020 abgeschlossen sein. In den letzten Monaten haben Experten von verschiedenen Transportunternehmen die heutige Branchenlösung gemeinsam ausgearbeitet. Ab sofort werden an den Bahnhöfe der SBB, BLS, SOB, SZU, zb und tpf schrittweise Raucherbereiche installiert. Die Bahnhöfe Basel SBB, Neuchâtel und Zürich Stadelhofen, an denen im 2018 ein Praxistest durchgeführt wurde, bleiben bis zur Umrüstung rauchfrei ohne Raucherbereiche.
Auch für ein eher regionales Transportunternehmen liegt die Umstellung auf der Hand, wie Vincent Ducrot, Direktor der Freiburgischen Verkehrsbetriebe tpf, ausführte: «Dieses Konzept ist eine logische Fortsetzung des Rauchverbots in Zügen vor 14 Jahren. Es ist ein willkommener Schritt, da es sich um eine echte Massnahme für die öffentliche Gesundheit handelt. Die Kunden des öffentlichen Verkehrs werden noch weniger mit Passivrauch konfrontiert. Die Aufenthaltsqualität in den Infrastrukturen wird dadurch weiter verbessert. Dies ist ein wichtiger Schritt in Übereinstimmung mit den Forderungen des Bundes an die Verkehrsbetriebe hinsichtlich des Qualitätsmanagements».
Nach der Einführung von rauchfreien Bahnhöfen mit Raucherbereichen bei den Zugängen und auf den Perrons ist das Rauchen nur noch in markierten Bereichen auf Perrons sowie vor den Bahnhöfen erlaubt. Diese Massnahme erhöht die Aufenthaltsqualität der Kundinnen und Kunden durch mehr Sauberkeit und einen angenehmeren Geruch. Jährlich landen zwei Drittel aller Zigarettenstummel im Gleisfeld, dies sind schweizweit rund 550 Kilo pro Tag respektive 200 Tonnen pro Jahr. «Mit den gekennzeichneten Raucherbereichen wollen wir die Sauberkeit am Bahnhof gemeinsam weiter verbessern – davon profitieren auch unsere Kundinnen und Kunden dank einer gesteigerten Aufenthaltsqualität», fügt Alexander Muhm, Leiter SBB Immobilien an. Zudem tragen bessere Luft, geringere Verschmutzung durch Raucherwaren sowie definierte Raucherbereiche zu einem angenehmeren Miteinander auf den Perrons bei.
Der neue internationale Hochgeschwindigkeitszug Giruno RABe 501 011-7 ist heute im Rahmen der Thurgauer Messe WEGA auf den Namen «Thurgau» getauft worden. Vertreterinnen und Vertreter des Kantons Thurgau, des Herstellers Stadler und der SBB enthüllten nach einer Fahrt von Weinfelden nach Frauenfeld den Namen und das Kantonswappen am neuen Zug. Ab Dezember 2019 führt die SBB die neue Flotte schrittweise auf der Nord-Süd-Achse ein.
Werner Schurter, SBB, Walter Schönholzer, Regierungsrat TG, Stadler-CEO Thomas Ahlburg (v.l.n.r.) Foto: Marcel Manhart
Der Thurgauer Regierungsrat Walter Schönholzer, Stadler-CEO Thomas Ahlburg und Werner Schurter, SBB Leiter Regionen, feierten die Taufe des neuen Giruno «Thurgau» heute mit geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Tourismus. Im Anschluss wurde die Messe WEGA offiziell eröffnet. Am Samstag ist die Bevölkerung zu Schnupper-Rundfahrten ab Weinfelden eingeladen.
Neuer Zug mit grossem Potenzial
Die neue Giruno-Flotte des Thurgauer Herstellers Stadler besteht aus 29 Fahrzeugen. Seit August fahren erste Züge mit Fahrgästen auf der Gotthardachse, der fahrplanmässige Einsatz folgt ab dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember von Basel und Zürich nach Lugano und Chiasso, ab Frühjahr 2020 weiter bis Mailand. Der Giruno bietet den Passagieren in Doppeltraktion insgesamt 810 Sitzplätze. Ausserdem verfügt er über Steckdosen an allen Sitzplätzen, geschlechtergetrennte Toiletten, Multifunktions- und Veloabteile, grosse Gepäckablagen und ein modernes Beleuchtungskonzept mit energiesparenden LED-Lampen. Giruno ist eine aus dem Rätoromanischen abgeleitete Bezeichnung für Mäusebussard.
Drei der 29 Giruno-Züge werden auf die Namen «San Gottardo», «Sempione» und «Monte Ceneri» getauft, die restlichen 26 Züge werden nach den Schweizer Kantonen benannt. Am 8. August wurde der erste Giruno auf den Namen «San Gottardo» getauft, am 31. August folgte der Giruno «Uri».
Wappen der historischen Gotthardlokomotive Ae 6/6 schmücken Giruno
Nicht zum ersten Mal wird das Thurgauer Wappen das Gotthard-Massiv durchqueren: Bereits vor gut 60 Jahren, am 12. Mai 1958, wurde eine «Gotthardlokomotive» Ae 6/6 in Frauenfeld getauft und fuhr anschliessend als Extrazug nach Bellinzona. Ab heute erstrahlt das damals verwendete historische Wappen in neuem Glanz – als Rekonstruktion im Speisewagen des Giruno «Thurgau». Die Ae 6/6-Lok war zu ihrer besten Zeit, in den 1950er bis Ende 1970er Jahren, die Gotthardlokomotive schlechthin und hat die Gotthardbahn bereits einmal modernisiert. Nun bringt der Giruno als Zug für den neuen Gotthard- und den neuen Ceneri-Basistunnel den nächsten Modernisierungsschub. Sowohl die Ae 6/6 als auch der Giruno sind zudem Beispiele für die Schweizer Zug- und Lokomotiv-Baukunst.
Neuer internationaler Gotthardzug Giruno spart CO2
Die SBB fährt mit Energie aus Wasserkraft und vermeidet so grosse Mengen CO2. Infolge der aktuellen Debatte um den Klimawandel stieg im ersten Halbjahr 2019 die Nachfrage im internationalen Schienenverkehr stark an. Die SBB will die Chancen im internationalen Verkehr auch mit dem neuen Zug Giruno nutzen.
Kostenlose Schnupperfahrten mit dem Giruno «Thurgau» am 28. September 2019
Die Bevölkerung ist am Samstag eingeladen, den neuen Giruno «Thurgau» zu erleben. Besitzerinnen und Besitzer eines WEGA-Buttons erhalten unterwegs im Zug eine kleine Überraschung von der WEGA.
Die Schnupper-Rundfahrten dauern rund 50 Minuten. Start und Ziel ist jeweils an der WEGA in Weinfelden, es finden keine Ein- und Ausstiege unterwegs statt. Gratis-Tickets gibt es am Samstag am Bahnhof Weinfelden und am Donnerstag und Freitag an der Messe-Information der WEGA (Kreuzung Rathaus-/Pestalozzistrasse).
Beim Hersteller Stadler heisst der Zug SMILE
(Schneller Mehrsystemfähiger Innovativer Leichter Expresszug)
Taufe des Giruno «Thurgau» am Bahnhof Frauenfeld
Die InnoTrans ist die internationale Leitmesse für Verkehrstechnik, die alle zwei Jahre in Berlin stattfindet. 153.421
Fachbesucher aus 149 Ländern informierten sich auf der jüngsten Veranstaltung bei 3.062 Ausstellern aus 61 Ländern über die Innovationen der globalen Bahnindustrie. Veranstalter der InnoTrans ist
die Messe Berlin. Die 13. InnoTrans findet vom 22. bis 25. September 2020 auf dem Berliner Messegelände statt. Ein Jahr vor Eröffnung der dreizehnten InnoTrans ist die Fläche in
sämtlichen Themenbereichen ausgebucht. Zu den fünf Messesegmenten zählen Railway Technology, Railway
Infrastructure sowie Public Transport, Interiors und Tunnel Construction. Ein Grund für die ungebrochen hohe Nachfrage ist der aktuelle Wandlungsprozess der Mobilität. Klimaschonende
Verkehrslösungen werden eines der Leitthemen der InnoTrans 2020 sein.
Ausgebuchte Fläche in sämtlichen Themenbereichen für die InnoTrans 2020 Foto: Marcel Manhart
Wer mit Bus oder Bahn fährt, verursacht zwei Drittel weniger CO2 als mit dem eigenen Pkw. Würden nur ein Prozent der deutschen Autofahrer auf ihren Wagen verzichten und stattdessen die Angebote des öffentlichen Nahverkehrs nutzen, würde in Deutschland pro Jahr eine Million Tonnen Kohlendioxid weniger ausgestossen werden. Die InnoTrans als Leitmesse für Verkehrstechnik nimmt sich diesem wichtigen Thema an und bietet mit dem Titel der Eröffungsveranstaltung „The Future of Mobility in times of climate change“ einen Raum für einen zukunftsorientierten Austausch zwischen Ausstellern, Fachbesuchern, Verbänden und der Politik. Dieser Austausch profitiert besonders von zahlreichen neuen internationalen Ausstellern, die auf der InnoTrans 2020 ihre Neuheiten präsentieren.
Erstmalig wird Evobus, das grösste europäische Tochterunternehmen der Daimler AG sowie der chinesische Marktführer im Bereich Elektromobilität BYD auf der InnoTrans ihre Elektrobusse einem großen internationalen Publikum vorstellen. Weitere Aussteller die im Bus Display E-Busse zeigen werden, sind unter anderem VDL Bus & Coach, Ebusco, E-Bus Cluster, Ferrovie dello Stato, K-Bus und Ziehl-Abegg.
„Mit internationalen und innovativen Ausstellern agiert die InnoTrans als zukunftsorientierte Plattform und bietet Raum, um gemeinsam die Herausforderungen der Mobilität anzugehen. Besonders die große internationale Nachfrage sowie die Anmeldung zahlreicher neuer internationaler Aussteller macht deutlich, welchen Mehrwert die InnoTrans für den Austausch in der Mobilitätsbranche bietet“, sagt Kerstin Schulz, Direktorin der InnoTrans.
Neu auf der InnoTrans 2020 ist der Themenbereich Mobility+ mit dem sich die InnoTrans speziell an Anbieter von ergänzenden Mobilitätsdienstleistungen wendet. Mobility+ ist ein neues Thema innerhalb des Segmentes Public Transport, bei dem sich alles um Shared Mobility, Combined Mobility sowie digitale Mobilitätsplattformen dreht. Das Interesse an dem neuen Themenbereich steigt sukzessive an. Mit ViaVan, cantamen sowie MotionTag und ZEITMEILEN sind bereits erste namenhafte Aussteller dabei.
Neu in 2020 wird auch die Nutzung der im August eröffneten Messehalle hub27 sein. Der hub27 ist mit 10.000 m², circa anderthalb Fussballfelder, eine der grössten stützenfreien Hallen Europas. Über direkte Verbindungsübergänge an die Messehallen 1 und 25 lässt sich die neue Halle, welche das Segment Railway Technology beherbergen wird, optimal ins Messegeschehen der InnoTrans integrieren.
Aktuelle Informationen über die InnoTrans sind ab sofort neben Twitter auch über die neue InnoTrans LinkedIn Seite erhältlich.
Der Bahnhof Ennepetal wird fit gemacht für den Rhein-Ruhr-Express (RRX). Damit die neuen RRX-Züge auf der Linie des RE 4 im Vorlaufbetrieb zum Fahrplanwechsel 2020/2021 am Bahnhof Ennepetal halten können, sind an der Station Modernisierungsarbeiten notwendig. Zum Thema "Lärmsanierung in Ennepetal" lädt die Deutsche Bahn die Anwohnerinnen und Anwohner der betroffenen Bahnstrecken zu einer Informationsveranstaltung ein, diese findet am Mittwoch, 9. Oktober 2019 um 19 Uhr im Haus Ennepetal statt.
Der Bahnhof Ennepetal wird für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) modernisiert Foto: Marcel Manhart
Damit die neuen RRX-Züge auf der Linie des RE 4 im Vorlaufbetrieb zum Fahrplanwechsel 2020/2021 am Bahnhof Ennepetal halten können, sind an der Station Modernisierungsarbeiten notwendig. In diesem Rahmen wird der Mittelbahnsteig an Gleis 2 um 12 Meter Richtung Norden und um 28 Meter Richtung Süden verlängert. Der Mittelbahnsteig an Gleis 3 wird um 40 Meter Richtung Norden verlängert. Beide Bahnsteige haben dann eine Länge von 215 Metern sowie eine Höhe von 76 Zentimetern. Auf den verlängerten Abschnitten wird die Beleuchtung und die Lautsprecheranlage ergänzt. Die Fertigstellung ist für das 1. Quartal 2020 geplant.
Für die Bauarbeiten ist die teilweise Sperrung der Bahnsteige nötig. Daher können die nächtlichen Fahrten der Regional-Express-Linie RE 4 an den Wochenenden und Feiertagen vom 21. September bis zum 10. November nicht in Ennepetal halten. Die Züge halten ersatzweise in Gevelsberg Hbf. Zwischen Gevelsberg Hbf und Ennepetal pendeln Busse im Schienenersatzverkehr.
DB informiert am 9. Oktober 2019 über Lärmsanierung in Ennepetal
Zum Thema "Lärmsanierung in Ennepetal" lädt die Deutsche Bahn (DB) die Anwohnerinnen und Anwohner der betroffenen Bahnstrecken zu einer Informationsveranstaltung ein. Diese Veranstaltung findet am Mittwoch, 9. Oktober 2019, um 19 Uhr im Haus Ennepetal, Tagungsraum 1, Gasstraße 10, 58256 Ennepetal, statt. Die Ingenieure der DB Netz AG präsentieren die Ergebnisse des schalltechnischen Gutachtens und erläutern den weiteren Planungs- und Bauablauf für die vorgesehenen Schallschutzmassnahmen. Im Anschluss haben die Gäste die Möglichkeit, ihre Fragen an die Projektleitung zu richten.
Im Rahmen des Programms "Lärmsanierung an Schienenwegen des Bundes“ führt die Deutsche Bahn voraussichtlich ab Herbst 2021 Massnahmen des aktiven und passiven Schallschutzes in Ennepetal durch. Dabei werden entlang der Bahnstrecken in Ennepetal Schallschutzwände errichtet und schalldämmende Bauteile wie Schallschutzfenster oder spezielle Lüfter in Wohngebäude eingebaut.
Die Lärmschutzwände bestehen aus hochschallabsorbierenden Leichtmetallelementen und entlasten die Anwohner entlang der Bahnstrecke erheblich vom Lärm der vorbeifahrenden Züge. Zusätzlich profitieren auch weiter von der Bahnstrecke entfernt liegende Häuser und Wohnungen in hohem Maße von der Wirkung dieser aktiven Lärmschutzmaßnahme.
Während der Bauarbeiten werden moderne lärmgedämpfte Arbeitsgeräte eingesetzt. Trotzdem lassen sich Belästigungen durch Staub und Lärm leider nicht vermeiden. Die Deutsche Bahn bittet alle Betroffenen um Verständnis für die mit diesen Arbeiten verbundenen Unannehmlichkeiten.
Programm „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes“
Seit 1999 wird die „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes“ von der Bundesregierung gefördert. Damit wurde die finanzielle Möglichkeit geschaffen, Schallschutzmassnahmen auch entlang vorhandener Schienenwege umzusetzen. Seit dem Start des Programms haben Bund und Bahn über 1,3 Milliarden Euro in die Lärmsanierung von knapp 1.700 Kilometer Schienenstrecke und 58.400 Wohneinheiten investiert. Etwa 700 Kilometer Schallschutzwände wurden errichtet.
Güterzugdurchfahrt am Bahnhof Ennepetal (Gevelsberg)
Eine bunt gebrandete DB-Lokomotive mit dem Schriftzug „50 Jahre Jugend trainiert für Olympia & Paralympics“ ist ab heute auf dem Streckennetz der DB unterwegs. Unter dem Motto „Erreiche Deine eigenen Ziele“ wurde die Jubiläums-Lok 101 098-2 am Berliner Hauptbahnhof von Jürgen Kornmann, Leiter Marketing & PR der Deutschen Bahn, Thomas Härtel, Vorstandsvorsitzender Deutsche Schulsportstiftung, sowie der Olympionikin Britta Steffen und dem Paralympioniken Markus Rehm vorgestellt.
Markus Rehm, Paralympionik, Jürgen Kornmann, Leiter Marketing DB, Thomas Härtel, Vorstandsvorsitzender Deutsche Schulsportstiftung und Britta Steffen, Olympionikin (v.l.n.r.) Foto: DB / Sampics / Stefan Matzke
Die Jubiläums-Lok setzt ein sichtbares Zeichen für die langjährige Partnerschaft der DB bei der Deutschen Schulsportstiftung und trägt damit gleichzeitig das gesellschaftliche Engagement der DB bei „Jugend trainiert“ in die Öffentlichkeit.
Jürgen Kornmann, Leiter Marketing & PR der Deutschen Bahn: „Wir sind sehr stolz darauf, heute diese Lok auf die Reise zu schicken. Wir blicken auf eine langjährige Partnerschaft mit der Deutschen Schulsportstiftung zurück, in der wir aktiv junge sportliche Nachwuchstalente bei der Ausübung ihres Sports innerhalb der Wettbewerbe unterstützen. Außerdem ist die An- und Abreise mit der Bahn für die Athletinnen und Athleten aus ganz Deutschland gleichzeitig auch ein Thema des Klimaschutzes.“
Rund 4.500 sportliche Talente mit und ohne Behinderung werden zum Bundesfinale in Berlin vom 22. bis 26. September 2019 erwartet. Die DB übernimmt als exklusiver Hauptsponsor und Mobilitätspartner die kostenfreie und umweltfreundliche An- und Abreise mit den Zügen der DB und organisiert die Unterbringung der jungen Athletinnen, Athleten und deren Begleiter.
Erster Anlaufpunkt für die Finalveranstaltungen in Berlin ist der Berliner Hauptbahnhof, der während der Lokpräsentation von der Deutschen Schulsportstiftung mit einer Plakette als einer der wichtigsten Standorte für „Jugend trainiert“ ausgezeichnet wurde. Die Akkreditierung der aus allen Bundesländern anreisenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer findet hier statt.
Die DB ist seit 1995 Partner der Deutschen Schulsportstiftung und seit 2012 Hauptsponsor des weltweit größten Schulsportwettbewerbs „Jugend trainiert“. Jährlich nehmen rund 800.000 sportliche Talente im Alter von 8 bis 19 Jahren bundesweit teil. Zu den Bundesfinalveranstaltungen reisen im Frühjahr und
Herbst jeweils rund 4.500 Athletinnen und Athleten nach Berlin. Beim diesjährigen Herbstfinale werden sich die Nachwuchstalente in zehn Disziplinen messen und das 50. Jubiläum des Schulsportwettbewerbs feiern.
Die Eröffnungsveranstaltung des Herbstfinales findet am 23. September 2019 von 10 bis 11.30 Uhr im Berliner Olympiastadion statt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Schirmherr sowie der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Dr. Richard Lutz, sind Teilnehmer des Eröffnungsprogramms.
Mit ihrer neuen Strategie „Starke Schiene“ setzt die Deutsche Bahn mehr denn je auf Wachstum. Nachdem die Bundesregierung heute angekündigt hat, die Mehrwertsteuer auf Fahrkarten im Fernverkehr von 19 auf 7 Prozent zu senken, treibt die DB umgehend den Ausbau ihrer Zugflotte für den Hochgeschwindigkeitsverkehr voran. Bereits ab Ende 2022 sollen 30 zusätzliche ICE-Züge auf deutschen Schnellfahrstrecken zum Einsatz kommen und mit Tempo 300 auf wichtigen Verbindungen das Angebot für die Reisenden erheblich verbessern. Die DB schreibt den Auftrag jetzt aus.
Die Deutsche Bahn macht Tempo beim Umweltschutz Foto: Marcel Manhart
Die Deutsche Bahn AG bewertet die jüngsten Beschlüsse des Klimakabinettes als hervorragende Nachrichten für die Eisenbahn in Deutschland und ihre Kunden. DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz: „Nach unseren ersten Schätzungen stärkt die Bundesregierung den deutschen Bahnsektor zusätzlich mit mehr als 20 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030. Das sind großartige Nachrichten für den gesamten Sektor und seine mehr als 500.000 Beschäftigten. Und es zeigt, dass Klimaschutz, Wachstum und Beschäftigung keine Gegensätze sind, sondern gerade bei der klimafreundlichen Schiene Hand in Hand gehen. Ohne jede Übertreibung: Wir sprechen über einen Wendepunkt in der Wahrnehmung der Eisenbahn in Deutschland. Das ist das größte Investitions- und Wachstumsprogramm in der über 180jährigen Bahngeschichte.“
DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz: „Wir beschaffen zusätzliche, klimafreundliche Züge für unsere attraktiven Rennstrecken. Denn hier erwarten wir in den kommenden Jahren einen besonders starken Zuwachs an Fahrgästen. Und unser Fernverkehr fährt mit 100 Prozent Ökostrom. Unser Dank gilt insbesondere Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der die Mehrwertsteuersenkung vorgeschlagen hat und Bundesfinanzminister Olaf Scholz, der die Idee von Anfang unterstützt hat.“ Mit diesen 30 zusätzlichen Fahrzeugen wird die DB über 13.000 weitere Sitzplätze pro Tag anbieten.
Insgesamt rechnet die DB mit einem jährlichen Plus von fünf Millionen Fahrgästen allein durch diese Absenkung der Mehrwertsteuer, die rechnerisch zu einer Preisreduzierung von zehn Prozent führt. DB-Chef Lutz: „Ich bin mir sicher: Attraktivere Preise werden mehr Nachfrage auslösen. Wir geben die Absenkung 1:1 an unsere Kunden weiter und verzichten darüber hinaus auf eine Preiserhöhung.“
Der neue Einstiegspreis für ICE-Fahrten wird dann mit BahnCard-Rabatt schon bei 13,40 Euro liegen – das ist der niedrigste reguläre Einstiegspreis seit der Bahnreform 1994. Ohne BahnCard beträgt der Preis 17,90 Euro statt bislang 19,90 Euro. Der reduzierte Steuersatz von 7 Prozent gilt für Fahrkarten ab 50 Kilometer Entfernung, die ab Inkrafttreten der gesetzlichen Regelung gebucht werden.
Die DB will die Zahl der Reisenden im Fernverkehr auf jährlich 260 Millionen verdoppeln. Ab dem Jahr 2022 werden rund 380 ICE-Züge einschliesslich der neuen Hochgeschwindigkeitszüge unterwegs sein – und damit über 100 mehr als heute.
Die wichtigsten Fakten im Einzelnen:
Erstens erhält die DB von 2020 bis 2030 zusätzliches Eigenkapital von einer Milliarde Euro pro Jahr. Bis Ende 2030 sind das zusammen elf Milliarden Euro, die in die Modernisierung und den Ausbau des Bahnsystems fliessen sollen.
Ronald Pofalla, DB-Infrastrukturvorstand: „An erster Stelle steht das Bekenntnis der Politik, die Schieneninfrastruktur massiv zu stärken! Das ist deshalb besonders wichtig, da das Bahnnetz das Rückgrat der Mobilitätswende ist. Oder anders gesagt: Ohne massive Investitionen in die Schiene droht die Mobilitätswende zu scheitern.“
Zweitens: Der Mehrwertsteuersatz für Fernverkehrstickets sinkt von 19 auf 7 Prozent. Bahnfahren wird damit im Fernverkehr um 10 Prozent günstiger. Super-Sparpreise werden beispielsweise künftig ab 17,90 Euro (derzeit: 19,90 Euro) zu haben sein. Mit BahnCard-Rabatt sind es sogar nur 13,40 Euro. Das ist der niedrigste reguläre Einstiegspreis seit der Bahnreform im Jahre 1994.
Drittens: Der Bund erhöht seine Mittel für den Öffentlichen Personennahverkehr deutlich. Über die bereits im Koalitionsvertrag verankerte Erhöhung der GVFG-Bundesmittel auf eine Milliarde Euro jährlich ab 2021 beabsichtigt die Bundesregierung, die Mittel ab 2025 auf zwei Milliarden Euro pro Jahr zu erhöhen. Ein großer Teil dieser Mittel kommt dem Ausbau der Nahverkehrssysteme und der entsprechenden Schieneninfrastruktur in den Metropolregionen zugute.
Und viertens haben sich die Spitzen der Bundesregierung darauf verständigt, den Güterverkehr auf der Schiene zu stärken und somit diese Transporte schneller und attraktiver zu machen. Das betrifft sowohl den Kombinierten Verkehr, der in einer stärker vernetzten und integrierten Transportwelt eine immer größere Bedeutung bekommt, als auch den Einzelwagenverkehr, der für die Flächenversorgung der deutschen Industrie nach wie vor eine wichtige Rolle spielt.
Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, und Jens Bergmann, Vorstand DB Netz AG, haben in Frankfurt den Startschuss zur Erarbeitung einer vertieften Machbarkeitsstudie für einen Fernbahntunnel zum Frankfurter Hauptbahnhof gegeben. Unterstützt wird das Vorhaben vom Land Hessen, der Stadt Frankfurt am Main sowie dem Rhein-Main-Verkehrsverbund und dem Regionalverband FrankfurtRheinMain.
Eine Vorstudie untersucht technische Umsetzbarkeit für Fernbahntunnel und Tiefbahnhof Foto: Marcel Manhart
Der Tunnel ist das zentrale Element eines Zukunftskonzepts für den Eisenbahnknoten Frankfurt, das die Gutachter des Bundes im aktuellen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 entwickelt haben. Die Engpässe im Zulauf auf den Hauptbahnhof Frankfurt, als einem der bedeutendsten Eisenbahnknoten Deutschlands, sollen damit zukunftsfähig aufgelöst und die Bahnsteigkapazität erhöht werden.
Das Konzept geht von einer zweigleisigen Tunnelkonstruktion aus, die aus östlicher bzw. westlicher Richtung auf den Frankfurter Hauptbahnhof zuläuft und dort mit vier unterirdischen Gleisen an einen neuen Tiefbahnhof anschließt. Vom diesem aus soll dann der Umstieg zum bestehenden Kopfbahnhof möglich sein. Ähnlich wie in Zürich würde der bestehende Hauptbahnhof somit um einen Tiefbahnhof ergänzt werden. Dies hätte den Vorteil, dass Fernzüge zukünftig direkt den neuen Tiefbahnhof nutzen können. Die bisherigen zeitintensiven Wenden im heutigen Kopfbahnhof könnten so entfallen. Durch die zusätzlichen Gleise entfielen auch die Wartezeiten zwischen Zügen in der derzeitigen Zufahrt über die Main-Neckar-Brücke sowie beim Ein- und Ausfahren auf die oft belegten Bahnsteige. Die Fernverkehrszüge könnten dadurch rund sieben bis acht Minuten schneller durch den Frankfurter Knoten fahren. Nicht zuletzt würde auch der Nahverkehr von den frei werdenden Bahnsteigen und Gleisen im heutigen oberirdischen Bahnhof profitieren.
In der vom Bund finanzierten Studie, die jetzt von der DB Netz AG erarbeitet wird, soll in einem ersten Schritt die technische Machbarkeit eines Fernbahntunnels inklusive neuem Tiefbahnhof untersucht werden. Dabei geht es zunächst noch nicht um die eigentliche Planung des Projekts. Es wird vielmehr überprüft, ob eine Realisierung des Tunnels in unterschiedlichen Streckenführungen prinzipiell möglich ist und mit welchen technischen Rahmenbedingungen und Baugrundverhältnissen zu rechnen ist. In diesem Zusammenhang sollen insbesondere Grundsatzfragen vertieft untersucht, die Kostenschätzung überprüft und der Planungsprozess strukturiert werden.
Auf Grundlage dieser Ergebnisse können dann seitens des Bundes Freigaben für die weiteren Planungsschritte gegeben werden. Untersucht werden im ersten Schritt auch die Auswirkungen des Vorhabens auf die Führung der Verkehrsströme und den Fahrplan (zum Beispiel den Deutschlandtakt) sowie die verschiedenen Möglichkeiten, wie der neue Fernbahntunnel an das vorhandene Schienennetz angebunden werden kann. Hierfür wurde ein vorläufiger Untersuchungsraum abgesteckt, der von der Niederräder Brücke über den Frankfurter Hauptbahnhof Richtung Osten bis nach Oberrad und Fechenheim führt. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen bis zum Ende des 1. Quartals 2021 vorliegen, sodass Bund und Bahn auf der Fulda-Konferenz im Frühjahr 2021 den Ablauf der weiteren Planungen festlegen können.
Das im Bundesverkehrswegeplan aufgenommene Lösungskonzept des Bundes für den Schienenknoten Frankfurt mit dem Projekt Fernbahntunnel ergänzt das bisherige – in der Planung und Umsetzung befindliche – Infrastrukturausbauprogramm Frankfurt RheinMainplus der regionalen Akteure und der DB AG.
Während der Bearbeitung der Machbarkeitsstudie wird die DB Netz AG als Vorhabenträgerin die bewährten Gremien von Frankfurt RheinMainplus über den Sachstand der Untersuchung unterrichten. Denn es ist ein gemeinsames und zielgerichtetes Vorgehen aller Beteiligten erforderlich, die der Vorhabenträgerin, DB Netz AG, für die Erreichung dieser Zielsetzungen ihre umfassende Unterstützung zugesichert haben. Hierzu wird die DB Netz AG aus den Mitgliedern der bewährten Gremien von Frankfurt RheinMainplus eine begleitende Arbeitsgruppe einrichten. Wie üblich wird auch der Bund durch BMVI und Eisenbahnbundesamt (EBA) eine enge Planungsbegleitung sicherstellen. Alle beteiligten Akteure eint der gemeinsame Wunsch nach einem zügigen und erfolgreichen Verlauf der Machbarkeitsstudie.
Eine Taskforce der Deutschen Bahn nimmt die angespannte Fahrzeugsituation der S-Bahn München in den Fokus. „Derzeit werden 97 Prozent der vertraglich vereinbarten Verkehrsleistung geliefert“, sagt der bayerische Bahnchef Klaus-Dieter Josel, „nun geht es darum, eine Lösung für die restlichen drei Prozent zu finden – und damit die für die Fahrgäste wichtigen Taktverstärker der S3 und S8 wieder auf die Schiene zu schicken.“ Josel koordiniert die Aktivitäten einer Taskforce konzernübergreifend.
Angespannte Fahrzeugsituation bei der S-Bahn München Foto: Marcel Manhart
Um die Wartung der bestehenden Stammflotte der ET423 voran zu treiben, werden deutschlandweit in den DB-Werken Kapazitäten abgerufen, Das Personal im Münchner S-Bahn-Werk ist bereits aufgestockt worden. Weitere Kräfte aus dem DB-Verbund sollen folgen. „Auch bei der Instandsetzung der älteren ET420, die als Ersatz-Fahrzeuge eine Art Liberofunktion haben, werden wir noch mehr aufs Tempo drücken“, so Heiko Büttner, Vorsitzender der Geschäftsleitung der S-Bahn München. Ein drittes Handlungsfeld seien die Bauarbeiten am S-Bahn-Werk Steinhausen. „Die Erweiterung der Abstellanlage samt Neubau des dafür benötigten Stellwerks sind dringend nötig – führen aber wegen der Baumaßnahmen zu Verzögerungen bei der pünktlichen Bereitstellung der mehr als 250 Schienenfahrzeuge, die hier dirigiert werden müssen.“ Auch wird der bundesweite DB-Fahrzeugpool auf mögliche freie Kapazitäten geprüft.
„Die Handlungsfelder sind klar definiert und wir sind auf Kurs, das volle Fahrangebot wieder zu ermöglichen“, so Klaus-Dieter Josel. Auslöser für die aktuelle Situation sind allesamt Maßnahmen, welche langfristig die Kapazität der S-Bahn erweitern sollen. „Gerade wenn wir die Dinge besser machen wollen: Verkehrssysteme in München sind so stark nachgefragt, dass selbst lang geplante Verbesserungen kurzfristig erst einmal Betroffenheiten auslösen. Wir wissen das. Die S-Bahn soll nachhaltig gestärkt werden - für unsere Kunden“, sagt der bayerische Bahnchef.
Die ÖBB – als grösstes Klimaschutzunternehmen Österreichs – sind Teil der Europäischen Mobilitätswoche vom 16. bis 22. September 2019. Die gesamteuropäische Initiative zeigt Jahr für Jahr Alternativen und neue Perspektiven der Mobilität auf. Die ÖBB setzt als grösster Mobilitätsdienstleister Österreichs bei der Europäischen Mobilitätswoche 2019 den Fokus auf Personen- wie auch Güterverkehr. Für die ÖBB bedeutet dies vor allem eines: „Innovationen für eine CO2-neutrale Mobilität schon heute vorantreiben und sie schnellstmöglich auf Schiene und Strasse umsetzen. Denn schon heute legen wir den Grundstein für die klimafreundliche Mobilität der Zukunft“, so ÖBB CEO Andreas Matthä.
Mit Rail & Drive schliessen die ÖBB die Lücke zwischen Wohnort und Bahnhof Foto: Marcel Manhart
Die ÖBB arbeiten an den Verkehrslösungen von morgen, für unsere Städte oder den ländlichen Bereich. Um die gesteckten Klimaziele bis 2030 zu erreichen, müssen zukünftig noch mehr Menschen mit dem Zug oder dem Bus fahren und noch mehr Güter von der Straße auf die Schiene wandern. Einen Einblick in einen Teil unserer Maßnahmen bieten wir anlässlich der Europäischen Mobilitätswoche 2019.
Individualität im öffentlichen Verkehr durch das Postbus Shuttle
Mit den Postbus Shuttles schaffen wir durch Kleinbusse bedarfsorientierte Mobilität im ländlichen Raum. Die Größe der Fahrzeuge ist variabel und kann an die Bedürfnisse der jeweiligen Gemeinde zugeschnitten werden. Ob 5 oder 20 Fahrgastplätze – alles ist möglich und sie fahren ohne fixen Fahrplan. Er ergänzt damit das bestehende Verkehrsangebot. Bei der Umsetzung setzt Postbus auf enge Kooperation mit Taxiunternehmen aus der Region – so werden auch lokale Arbeitsplätze gesichert und gefördert.
Die Letzte Meile als Bindeglied der zum öffentlichen Verkehr
Mit Rail & Drive und Bike & Ride schliessen die ÖBB die Lücke zwischen Wohnort und Bahnhof – die berühmte letzte Meile um schon heute klimafreundlich zum Arbeitsplatz, in den Urlaub oder zu Freunden zu fahren. Derzeit gibt es insgesamt 27 Standorte in 24 Städten. Der Fuhrpark besteht aus rund 280 Fahrzeugen und wird laufend erweitert, wobei zukünftig auf einen hohen Anteil von E-Fahrzeugen geachtet wird.
Die Digitalisierung des Güterverkehrs
Im Güterverkehr bietet unsere Wageninnovation TransANT durch Gewichtsvorteile und Flexibilität hohe Leistungsfähigkeit. Sowohl der Markt als auch der Wettbewerb verlangen nach Technologien am Puls der Zeit. Deshalb werden bis 2020 alle RCG-Güterwagen mit dem SmartCargo Device ausgestattet, dass über Positionserkennung, Bewegungssensorik und Stoßerkennung verfügt. SmartCargo ist somit Teil der Internationalisierungs- und Digitalisierungsstrategie der ÖBB Rail Cargo Group.
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister bringt der ÖBB Konzern jährlich 474 Millionen Fahrgäste und 113 Millionen Tonnen Güter umweltfreundlich ans Ziel. Besonders klimaschonend sind die Bahnreisenden unterwegs. Denn 100 Prozent des Bahnstroms stammen aus erneuerbaren Energieträgern. Die ÖBB gehörten 2018 mit rund 96 Prozent Pünktlichkeit zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Konzernweit sorgen über 41.600 MitarbeiterInnen bei Bahn und Bus sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich rund 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.
Die ÖBB Green Points Taurus 1016 023-4 an einen Güterzug in Feldkirch Foto: Marcel Manhart
Andreas Meyer, CEO der SBB AG seit 2007, hat in diesem Frühjahr beschlossen, spätestens auf Ende des nächsten Jahres zurückzutreten. Er hat den Verwaltungsrat frühzeitig über seine Absichten informiert und wird bis zur Übernahme durch die Nachfolge die Verantwortung für das Unternehmen innehaben und einen reibungslosen Übergang sicherstellen. Der Verwaltungsrat hat die Suche für eine Neubesetzung der CEO-Funktion bereits eingeleitet.
An der Medienkonferenz zum Halbjahresergebnis kündigte Andreas Meyer seinen Rücktritt an Foto: Marcel Manhart
«Der Zeitpunkt für die Ankündigung meines Rücktritts wurde mit dem Verwaltungsrat frühzeitig festgelegt und entspricht meiner Intention, vor dem 60. Altersjahr eine neue berufliche Phase einzuleiten», sagte SBB CEO Andreas Meyer anlässlich der Medienkonferenz zum Halbjahresergebnis 2019. «Ich nehme bis zum Rücktritt die volle Verantwortung für das Unternehmen wahr und gehe die aktuellen Herausforderungen mit hoher Priorität an».
Der jetzige Zeitpunkt sei richtig für einen Wechsel, weil der Strategieprozess 2020 im nächsten Jahr abgeschlossen werde. Ferner zeichne sich in den nächsten Jahren ein Generationenwechsel in verschiedenen Führungspositionen ab. Er wolle die Wahl eines neuen Führungsteams seiner Nachfolge überlassen. «Ich freue mich auf eine neue Phase in meinem Berufsleben», sagte Meyer, «in der ich meine Erfahrungen vermehrt in strategische Aufgaben und ausgewählte Projekte einbringen möchte, u.a. in Verwaltungsräten, und in der Begleitung von Startups sowie in gemeinnützigen Organisationen».
«Wir bedauern, aber verstehen den Schritt von Andreas Meyer», sagte Monika Ribar, Präsidentin des SBB Verwaltungsrates. «Er führt seit 13 Jahren das komplexe Unternehmen SBB und hat es verstanden, daraus ein modernes Service Public-Unternehmen zu gestalten. Im Rahmen der Nachfolgeplanung waren wir mit Andreas Meyer ständig im Gespräch und haben auch diesen Schritt gemeinsam abgestimmt». Der Zeitpunkt der Rücktrittsankündigung war bereits im Mai 2019 zwischen Verwaltungsrat und CEO festgelegt und gleichzeitig die Suche der Nachfolge in die Wege geleitet worden.
Der Verwaltungsrat habe auch angesichts des tragischen Unfalls von Anfang August und der damit aufgeworfenen Fragen volles Vertrauen in Andreas Meyer und die Konzernleitung : «Es ist eine anspruchsvolle Situation, die sie zu bewältigen haben. Die getroffenen Massnahmen sind zielführend und werden mit grossem Engagement und Verantwortungsgefühl von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angegangen», erklärte Monika Ribar. Mit Blick zurück auf Meyers bisherige Amtszeit sagte sie: «Andreas Meyer hat die integrierte Bahn durchgesetzt, um die uns viele Länder beneiden, und etliche Grossprojekte erfolgreich bewältigt». Zudem sei es ihm gelungen, ein starkes Kader mit gutem Spirit aufzubauen und die Transformation der SBB zu einem modernen Unternehmen im Besitz und Dienst der Schweiz voranzutreiben.
Andreas Meyer ist seit Januar 2007 CEO der SBB. Dank grosser finanzieller Unterstützung durch die Öffentlichkeit gehöre die SBB zu den besten Bahnen der Welt, sagte Meyer. Daraus habe er «immer die Verantwortung gespürt, mit unseren 33'000 Mitarbeitenden bessere Leistungen für unsere Kunden mit weniger öffentlichen Geldern zu erzielen und damit einen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz zu leisten.»
In seiner Amtszeit hat die SBB ihr Angebot deutlich steigern können – bei stabilen Preisen in den vergangenen Jahren. Wichtige Meilensteine waren die Neupositionierung von SBB Cargo, welche in die schwarzen Zahlen geführt wurde, und SBB Immobilien, die als eigenständige Division zu einem tragenden Standbein der SBB ausgebaut wurde. Zudem konnte beim Netzzustand Transparenz geschaffen und Verbesserungen erzielt sowie die Sanierung der SBB Pensionskasse in die Wege geleitet werden. In Meyers Amtszeit fällt auch die Digitalisierung der Kundenangebote und der Arbeitsmittel bis in den Führerstand. Zu den schwierigen Momenten gehörte der Streik im Industriewerk Bellinzona 2008, die stark verzögerte Inbetriebnahme des neuen FV-Dosto und zuletzt Fragen zur Sicherheit.
Die persönlichen Worte von Andreas Meyer zum angekündigten Rücktritt
Heute hat die SBB zur Medienkonferenz zum Halbjahresergebnis 2019 geladen und über Details informiert. Die Nachfrage ist gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen: Im ersten Halbjahr 2019 hat die SBB täglich 1,29 Millionen Passagiere befördert (Vorjahresperiode 1,25 Millionen). Das ist auf das Grundwachstum im Personenverkehr, aber auch auf die hohe Nachfrage nach den vermehrt angebotenen Sparbilletten zurückzuführen. Die Anzahl Generalabonnemente ist im Vergleich zur Vorjahresperiode um 2,4 Prozent, diejenige der Halbtaxabonnemente um 3,8 Prozent gestiegen. Mehr als 3 Millionen Reisende haben ein Halbtax- oder Generalabonnement; das sind rund 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung.
Medienkonferenz zum Halbjahresergebnis 2019 am SBB Hauptsitz in Bern Wankdorf Foto: Marcel Manhart
Über den Sommer 2019 hat die SBB eine ausserordentliche betriebliche Leistung erbracht mit mehr als 1900 Extrazügen für zahlreiche Grossveranstaltungen wie die Fête des Vignerons oder das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest – dies trotz Herausforderungen wie den verspäteten Fernverkehrs-Doppelstockzügen von Bombardier und vielen Bau- und Unterhaltsarbeiten. Dies führte einerseits zu knappen Ressourcen beim Personal und beim Rollmaterial und forderte andererseits von den SBB Mitarbeitenden viele Zusatzarbeiten, insbesondere bei den Kundenbegleitern oder beim Lokpersonal.
Überschattet wird das laufende Jahr durch den tragischen Arbeitsunfall eines Kundenbegleiters Anfang August. Die SBB hat erste Sofortmassnahmen umgesetzt und weitere Sonderprüfungen eingeleitet. Hinweisen und Meldungen der Mitarbeitenden geht das Sicherheitsmanagement der SBB auf den Grund. Der Unfall wird durch die SUST untersucht.
Die Kundenpünktlichkeit im Personenverkehr blieb mit 90,7 Prozent (Vorjahresperiode 90,7 Prozent) stabil, leicht verschlechtert hat sich die Anschlusspünktlichkeit auf einen Wert von 97,0 Prozent (Vorjahr 97,2 Prozent). In der Westschweiz und im Tessin sowie auch einzelnen Strecken sind die Werte niedriger. Die SBB arbeitet seit Anfang 2019 an einem Programm, um die Pünktlichkeit auch in den kommenden Jahren bei Angebotserweiterungen, weiteren Unterhaltsarbeiten und Ausbauten zu verbessern. Erste Massnahmen sind im Hinblick auf den Fahrplanwechsel geplant. Die Kundenzufriedenheit im Personenverkehr blieb im ersten Halbjahr stabil (+0,1 auf 75,5 Punkte).
Das Konzernergebnis für das erste Halbjahr 2019 liegt bei 279 Millionen Franken (Vorjahr 292 Millionen Franken). Das gibt der SBB im zweiten Halbjahr Handlungsspielraum für weitere Preissenkungen und Serviceverbesserungen zugunsten der Kunden im Umfang von 60 Millionen Franken.
Der Schuldendeckungsgrad liegt bei 5,81 und fällt damit leicht schlechter aus als im Vorjahr (Wert 5,57); die Höchstgrenze des Bundes beträgt 6,5.
Das Halbjahresergebnis im Personenverkehr beträgt 124,3 Millionen Franken (Vorjahr
115,2 Millionen Franken). Hauptgrund ist die positive Entwicklung bei den Erträgen. Die geleisteten Personenkilometer sind insgesamt um 6,2 Prozent angestiegen, im Regionalverkehr um 4,0 Prozent,
im Fernverkehr um 7,0 Prozent. Gleichzeitig war wegen den fehlenden Bombardier Doppelstockzügen mehr älteres Rollmaterial im Einsatz, was die Aufwände für den Flottenunterhalt und die
Abschreibungen reduzierte. Mittlerweile sind 19 neue Fernverkehrs-Doppelstockzüge im Einsatz.
Der internationale Personenverkehr hat sich im ersten Halbjahr positiv entwickelt. Gestiegen ist die Nachfrage nach Nachtzügen, etwa nach Hamburg und Berlin. Das ist Ausdruck des wachsenden Kundenbedürfnisses, weite Distanzen klimafreundlich im Zug zurückzulegen. Mit dem Fahrplan 2020 baut die SBB den internationalen Schienenpersonenverkehr aus, um den Kunden eine Alternative zum Fliegen anzubieten.
Beim Verkauf von Billetten ist die Selbstbedienungsquote von 87,4 auf 90,1 Prozent gestiegen. 49,9 Prozent aller Billette wurden via digitale Kanäle verkauft (Vorjahr 38,1 Prozent).
Im Bereich Immobilien lag der Mietertrag Dritte bei 266 Millionen Franken (Vorjahr 248 Millionen Franken). Deutlich angestiegen ist der Drittumsatz in den 32 grössten Bahnhöfen von 829 Millionen Franken auf 864 Millionen Franken. Die Kundenzufriedenheit an den Bahnhöfen lag bei 79,9 Punkten (Vorjahr 78,2 Punkte). Das Halbjahresergebnis von Immobilien beträgt 179 Millionen Franken (Vorjahr 147 Millionen Franken). Diese Zunahme ist auch auf Gewinne aus Immobilienverkäufen in der Höhe von 56 Millionen Franken zurückzuführen. In den nächsten Jahren werden sich Gewinne aus Immobilienverkäufen auf tieferem Niveau einpendeln.
Die finanzielle Situation im Güterverkehr bleibt anspruchsvoll: Das Ergebnis von SBB Cargo Schweiz beträgt trotz dem Abbau von 9 Millionen Franken staatlichen Abgeltungen 0,25 Millionen Franken (Vorjahr 2,16 Millionen Franken). Cargo International schliesst im Halbjahr mit 1,02 Millionen Franken (Vorjahr 1,64 Millionen Franken) ab. Insgesamt erreichte SBB Cargo aufgrund von Konsolidierungen ein Ergebnis von -0,13 Millionen Franken (Vorjahr 3,40 Millionen Franken). SBB Cargo hat im ersten Halbjahr sowohl im System- als auch im Einzel-Wagenladungsverkehr Mengen verloren. Denn die Nachfrage in den Branchen Stahl, Holz und Chemie ist tiefer ausgefallen als ursprünglich mit den Kunden geplant. Der Trend zu massgeschneiderten Logistikmodellen setzt sich fort, hier kann SBB Cargo bei Projektlösungen wie dem Transport von Bauaushuben wachsen.
SBB Infrastruktur verzeichnet ein Halbjahresergebnis von 9,6 Millionen Franken (Vorjahr 63,8 Millionen Franken). Dies ist vor allem auch auf tiefere Betriebsbeiträge des Bundes zurückzuführen.
Der Bereich Netz verzeichnet mit -5,2 Millionen Franken ein leicht negatives Ergebnis. Der Bereich Energie trug 14,8 Millionen Franken bei; dieser Betrag fliesst in Reinvestitionen von
Energieanlagen.
Stadler hat im ersten Halbjahr 2019 einen Umsatz von 1.1 Milliarden Schweizer Franken erzielt. Der Auftragseingang entwickelt sich weiterhin sehr erfreulich: Er beläuft sich im ersten Halbjahr auf rund 2.3 Milliarden Franken und liegt damit rund 1.5 Milliarden Franken über dem Vorjahresergebnis. Der Auftragsbestand steigt damit auf einen neuen Höchststand von 14.4 Milliarden Schweizer Franken. Der Ebit liegt per 30. Juni 2019 bei rund 46.9 Millionen Schweizer Franken, im Vorjahreszeitraum waren es 35.2 Millionen Schweizer Franken. Bei der Bewertung des Halbjahresergebnisses gilt es zu berücksichtigen, dass in der Regel im ersten Halbjahr rund ein Drittel des Umsatzes anfällt, in der zweiten Jahreshälfte folgen zwei Drittel.
Stadler ist am 12. April 2019 erfolgreich an der Schweizer Börse gestartet und befindet sich trotz wirtschaftspolitisch schwierigem Umfeld weitgehend auf Kurs Foto: Marcel Manhart
Die Halbjahresziele konnten teilweise übertroffen werden. Der Auftragseingang für das erste Halbjahr beläuft sich auf 2.3 Milliarden Schweizer Franken und liegt damit 1.5 Milliarden Franken über dem Vorjahr (Zunahme um 178 Prozent). Insgesamt ergibt sich damit zum 30. Juni 2019 ein Auftragsbestand von 14.4 Milliarden Schweizer Franken. Der konsolidierte Umsatz beträgt 1.1 Milliarden Schweizer Franken und liegt 40 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Ebit liegt per 30. Juni 2019 bei 46.9 Millionen Schweizer Franken, im Vorjahr waren es 35.2 Millionen Schweizer Franken.
Das wirtschaftspolitische Umfeld ist weiterhin schwierig. Währungsverwerfungen und die damit verbundene Erstarkung des Schweizer Franken bleiben auch im zweiten Halbjahr eine Herausforderung für Stadler. Ins Gewicht fallen insbesondere das Britische Pfund, die Schwedische und Norwegische Krone sowie der Euro.
Für den Umsatz – in den beiden Berichtsegmenten Rolling Stock sowie Service und Components – gilt, dass in der Regel im ersten Halbjahr circa ein Drittel anfällt, in der zweiten Jahreshälfte folgen die weiteren beiden Drittel. Grund dafür ist eine sehr konservative Rechnungs- und Umsatzlegung der Aufträge. Erst bei der Ablieferung des jeweiligen Fahrzeugs wird der Umsatz gelegt. Da traditionell gegen Ende Jahr die Fahrplanwechsel anstehen, werden in der zweiten Jahreshälfte mehr Züge in Betrieb genommen als in der ersten. Dies erklärt den deutlich höheren Umsatzanteil im zweiten Halbjahr. Die Verwaltungs-, Vertriebs- und Entwicklungskosten hingegen fallen über das Jahr verteilt grösstenteils gleichmässig an. Dies führt dazu, dass die Profitabilität und der betriebliche Geldfluss der ersten Jahreshälfte in der Regel deutlich tiefer liegen als im zweiten Halbjahr.
Der Netto-Geldfluss aus Betriebstätigkeit konnte auf -137.5 Millionen Franken von -156.0 Millionen Franken im Vorjahr gesteigert werden. Der Free Cash Flow liegt bei -294.7 Millionen Schweizer Franken gegenüber -184.8 Millionen Schweizer Franken in der Vorjahresperiode. Die Abnahme des Free Cash Flow ist hauptsächlich zurückzuführen auf eine höhere Zunahme des Net Working Capital um 217.6 Millionen Schweizer Franken (gegenüber einer Zunahme von 198.7 Millionen Schweizer Franken im Vorjahr) sowie substantieller Investitionen in der Höhe von 153.9 Millionen Schweizer Franken (gegenüber 49.9 Millionen Franken in der Vorjahresperiode) für die Bereitstellung der Kapazitäten zur Abwicklung des hohen Bestellungsbestandes.
Erfreulicher Auftragseingang
Mit der wachsenden Bevölkerung und dem Trend zur Urbanisierung nimmt der Bedarf an modernen und umweltschonenden Mobilitätslösungen weltweit weiter zu. Dies führt bei Stadler zu einem sehr erfreulichen, kontinuierlich wachsenden Auftragseingang. Im Berichtsegment Rolling Stock beläuft sich der Auftragseingang im ersten Halbjahr auf 1.7 Milliarden Schweizer Franken. Darin eingerechnet sind nur Aufträge, bei welchen die rechtsgültige Vertragsunterschrift stattgefunden hat und die Finanzierung seitens des Kunden geklärt ist. Aufträge mit laufenden Einsprachefristen oder Finanzierungsverhandlungen verbucht Stadler noch nicht als Auftragseingang. Mit 14.4 Milliarden Franken erreicht damit der Auftragsbestand ein neues Allzeithoch.
FLIRT Akku: Neuartige Ladetechnologie
Besonders zu erwähnen ist in Bezug auf den Auftragseingang der deutsche Markt. In Deutschland sind im ersten Halbjahr Aufträge für mehrere hundert Millionen Schweizer Franken eingegangen. Hervorzuheben ist der Auftrag für die Lieferung von 55 FLIRT Akku für Schleswig-Holstein. Stadler konnte sich damit gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen und innert sehr kurzer Zeit eine neue richtungsweisende Ladetechnologie für batteriegestützte Antriebe an den Markt bringen. Die Batterien können während der Fahrt auf kurzen Oberleitungsabschnitten geladen werden. Die Bestellung zeugt von grossem Vertrauen in die Innovationsfähigkeit des Schienenfahrzeugherstellers.
Einen strategisch wichtigen Erfolg konnte Stadler auch in Skandinavien erzielen: Mit dem Verkauf von 60 Lokomotiven an die finnische VR Group wurde dort die Präsenz von Stadler weiter gestärkt.
In den USA konnte Stadler dieses Frühjahr einen Auftrag für 127 METRO-Züge platzieren. Für Stadler war dies der erste grosse METRO-Auftrag in den USA und in Bezug auf die Anzahl Fahrzeugeinheiten der grösste Auftrag überhaupt. Da sich die finale Vertragsunterschrift aufgrund einer Einsprache, die inzwischen beigelegt werden konnte, verzögert hat, wird dieser Auftragseingang jedoch voraussichtlich erst im zweiten Halbjahr erfasst.
Mit den Vergaben in Deutschland, Norwegen und den USA hat Stadler in strategisch relevanten Wachstumsmärkten im Bereich Rolling Stock weitere Erfolge erzielt.
Aktuell befinden sich bei Stadler etwa 150 Aufträge in der Abwicklung und ebenso viele in der Garantie. Bei der Produktion der 58 FLIRT für East Anglia zeichnen sich Pönalenrisiken ab. Die Zulassung für die bimodalen (BMU) und elektrischen (EMU) Triebzüge wurde zwar in Rekordzeit erreicht, jedoch verzögert sich aktuell die Abnahme durch den Kunden.
Servicegeschäft weiter im Aufwind
Der Auftragseingang im Berichtsegment Service und Components liegt im ersten Halbjahr 2019 bei 602.6 Millionen Schweizer Franken und liegt damit deutlich über Vorjahresniveau. Im Mai konnte Stadler Service einen Vertrag für die Instandhaltung von über 100 Zügen des Bahnbetreibers Vy in Norwegen abschliessen. Es ist die grösste Einzelflotte, die Stadler je unter Vertrag genommen hat. Im Bereich Modernisierung und Refit konnte Stadler Service in Deutschland zwei grosse Aufträge von Bogestra und Netinera gewinnen. Volumenmässig eher kleinere, aber sehr wichtige Aufträge vor dem Hintergrund der Digitalisierung, sind die Aufträge zum Einbau des Stadler Diagnosesystems (RDS-System).
Seit Juni führt Stadler Service erfolgreich den integrierten Fullservice für GoAhead im Passagierbetrieb in Deutschland aus. Und in Grossbritannien übernimmt Stadler nach der Lieferung der 52 neuen METRO-Züge für Merseytravel in Liverpool auch für 35 Jahre die Verantwortung für die Instandhaltung der Züge im hochmodernen neuen Depot in Liverpool-Kirkdale.
Signalling gewinnt an Bedeutung
Seit 2016 ist bei Stadler der kontinuierliche Aufbau des firmeneigenen Signalling-Bereichs im Gang. Am Signalling-Standort Wallisellen arbeiten mehrere Teams von hochqualifizierten Ingenieuren an der Umsetzung der Signalling-Strategie für die Produkte Vollbahnen, Nebenbahnen und Metro. Erste Erfolge haben sich bereits letztes Jahr eingestellt: Das von Stadler mit Mermec im Joint Venture AngelStar entwickelte ETCS-Zugbeeinflussungssystem GUARDIA kommt bei den neuen FLIRT-Zügen der BLS zum Einsatz. Aktuell laufen entsprechende Projekte auch in Polen, Ungarn, Slowenien, Italien und Deutschland. Darüber hinaus zeichnen sich weitere Projekte ab und die Zulassung für Stadler GUARDIA wird derzeit in neun Ländern erwirkt. Anfang 2020 wird Stadler Signalling in eine eigene rechtliche Einheit überführt.
Kapazitätsausbau in allen Regionen
Im Heimmarkt Schweiz baut Stadler in St. Margrethen ein neues Produktionswerk. Die Arbeiten laufen nach Plan, sodass bereits gegen Ende 2019 die ersten Hallen bezogen werden können. Mit dem neuen Produktionsstandort werden die Produktionsbedingungen im Kompetenzzentrum für Doppelstocktriebzüge – heute noch in Altenrhein – optimiert und die Wettbewerbsfähigkeit von Stadler gesteigert. Die Investition von über 85 Millionen Schweizer Franken ist ein klares Bekenntnis zum Werkplatz Schweiz und zum Standort im Dreiländereck.
In den USA konnte Stadler im Frühjahr das neue Werk in Salt Lake City beziehen, im Mai dieses Jahres wurde offiziell seine Eröffnung gefeiert. Das Investitionsvolumen belief sich auf rund 60 Millionen Schweizer Franken (brutto). Das Werk ist für 350 Arbeitsplätze ausgelegt.
In Deutschland wird der Standort in Berlin Pankow mit einer neuen Produktionshalle, die optimal auf die Bedürfnisse des Kompetenzzentrums für Strassen- und Stadtbahnen sowie von Metro-Fahrzeugen ausgerichtet ist, erweitert. Das neue Betriebskonzept umfasst über den Bau der Produktionshalle hinaus in einer späteren Phase ebenfalls optimierte Flächen für Logistik und Inbetriebsetzung.
Stadler Service hat überdies in Herne ein Depot zur Instandhaltung der S-Bahn Rhein-Ruhr gebaut und in Betrieb genommen. Die Investition belief sich auf über 30 Millionen Schweizer Franken. In Polen hat Stadler Service in Lodz ein neues Depot für 7 Millionen Schweizer Franken gebaut und wird im September 2019 mit den Instandhaltungsarbeiten am neuen Standort fortfahren.
Erfolgreicher Börsengang
Seit dem 12. April 2019 ist die Stadler Rail AG an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange notiert. Der stark beachtete Börsengang kann als grosser Erfolg verbucht werden. Der Kurs hat sich seit dem ersten Handelstag erfreulich entwickelt. Gegenüber dem Ausgabepreis von 38 Franken erhöhte er sich um über 15 Prozent per 28. Juni 2019. Die Aktie ist sehr breit gestreut: Per 30. Juni 2019 zählte Stadler über 27‘000 Aktionärinnen und Aktionäre, darunter ein grosser Anteil Kleinaktionärinnen und -aktionäre. Rund 20 Prozent der Aktionäre besitzen nicht mehr als 50 Aktien.
Nach Ausübung der Mehrzuteilungsoption sind im Zuge des Börsengangs von Stadler insgesamt 40‘250‘000 bestehende Aktien und damit 40.25 Prozent des Aktienkapitals platziert worden. Das Platzierungsvolumen entsprach 1.5 Milliarden Franken. Peter Spuhler hält direkt und indirekt über die PCS Holding AG 39.7 Prozent des Aktienkapitals von Stadler. Weitere zehn Prozent hält die deutsche RAG-Stiftung. Die Kosten für den IPO-Prozess gehen voll zulasten des verkaufenden Aktionärs.
Änderungen im Management
Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung haben im ersten Halbjahr 2019 einige Änderungen erfahren, die grösstenteils Konsequenz eines von langer Hand geplanten Generationenwechsels waren. So hat Jure Mikolčić am 1. Februar 2019 die Leitung der Division Deutschland übernommen. Markus Bernsteiner hat am 1. Juni 2019 von Markus Sauerbruch die Leitung des Werkes in Altenrhein übernommen. Vertriebschef Peter Jenelten hat ebenfalls im Mai sein Amt an Ansgar Brockmeyer übergeben und hat nach 19 Jahren in die PCS Holding in Frauenfeld gewechselt. An der Generalversammlung im März 2019 wurde Barbara Egger-Jenzer, ehemalige Berner Regierungsrätin, als erste Frau in den Verwaltungsrat von Stadler gewählt. Mitte Juli musste Stadler leider vom Tod des überaus geschätzten, langjährigen Verwaltungsratsmitgliedes Dr. Werner Müller (seit 2003), ehemaliger deutscher Bundeswirtschaftsminister, Kenntnis nehmen.
Ausblick
Stadler ist in einem wachsenden, jedoch wirtschaftspolitisch schwierigen Marktumfeld gut positioniert. Das erste Halbjahr verlief erwartungsgemäss. Aktuell sieht sich Stadler jedoch mit Herausforderungen aufgrund der nachteiligen Wechselkursentwicklung, der Abschwächung des Wirtschaftswachstums, der geopolitischen Turbulenzen sowie der verspäteten Abnahme von Fahrzeugen im Auftrag East Anglia konfrontiert. Vor dem Hintergrund der Entwicklungen im ersten Halbjahr geht Stadler für das gesamte Geschäftsjahr bei gleichbleibenden Wechselkursen von einem Umsatz in der Höhe von 3.5 Milliarden Schweizer Franken und einer Ebit-Marge in der Höhe von 7 Prozent aus.