Positive Bilanz und weiterer Angebotsausbau auf der internationalen Nord-Süd-Achse

Die Zusammenarbeit zwischen den italienischen Staatsbahnen (FS) und der SBB hat seit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels im vergangenen Jahr weiter an Fahrt aufgenommen. Renato Mazzoncini, CEO der italienischen Staatsbahnen (FS), und SBB CEO Andreas Meyer haben anlässlich eines Treffens in Mailand eine positive Bilanz der Kooperation auf der Nord-Süd-Achse gezogen und die Eckwerte des künftigen Angebotsausbaus im Personen- und Güterverkehr besprochen. Die Pünktlichkeit im internationalen Verkehr zwischen der Schweiz und Italien konnte zwar verbessert werden, weitere Optimierungen von Qualität und Komfort und der Angebotsausbau stehen im Fokus der künftigen Zusammenarbeit. Unter anderem soll ab Mitte Juni eine Verbindung am Wochenende und ab Dezember 2017 eine tägliche Verbindung Zürich-Venedig eingeführt werden. Ab 2021 soll die Reisezeit von Zürich nach Mailand auf 3 Stunden verkürzt werden.

"Baustelle Milano Centrale" stellvertretend für den Nord-Süd-Verkehr                                                        Foto: Marcel Manhart

 

 

Mit der Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels im vergangenen Jahr hat die hat Nord-Süd-Achse sowohl im nationalen als auch im internationalen Verkehr an Bedeutung gewonnen. Die Nachfragesteigerung im Personen- und im Güterverkehr hat auch im grenzüberschreitenden Verkehr zwischen der Schweiz und Italien zu einer Erhöhung der Passagierzahlen geführt. Diese dynamische Entwicklung ist auch im Güterverkehr feststellbar: An Werktagen verkehren bis zu 120 Zügen durch den GBT, wovon ein Grossteil im grenzüberschreitenden Verkehr unterwegs ist. Die vollständige Leistungsfähigkeit wird jedoch erst mit der Fertigstellung des 4-Meter-Korridors und der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels Ende 2020 erreicht.

 

 

Pünktlichkeit und Stabilität des Fahrplans verbessert

 

Anlässlich des jährlichen Spitzentreffens bestätigten die Bahnchefs von FS und SBB, Renato Mazzoncini und Andreas Meyer, die positive Bilanz seit der GBT-Eröffnung und die gute Dynamik in der Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen. Mit dem Angebotsausbau konnte erfreulicherweise auch die Pünktlichkeit und die Stabilität des Fahrplans verbessert werden. Die vor rund einem Jahr initiierte Arbeitsgruppe hat sich bewährt, dies bestätigen die erzielten Qualitätsverbesserungen. Trotzdem gibt es nach wie vor Handlungsbedarf, um die Qualität und den Komfort im grenzüberschreitenden Verkehr schrittweise zu verbessern. In Bezug auf die Pünktlichkeit zwischen Mailand und der Schweiz unterstrich Renato Mazzoncini die hohe Netzauslastung rund um Mailand und die Herausforderungen, den Fernverkehr ab und nach Mailand mit der S-Bahn in der lombardischen Metropole optimal zu koordinieren. Mazzoncini bestätigte, dass die Stabilisierung des Betriebs im Knoten Mailand bei der FS eine hohe Priorität einnehme.

 

 

Anbindung an Flughafen Malpensa und neue Direktverbindung Zürich - Venedig

 

Der italienische Bahnchef bestätigte, dass die Infrastruktur-Ausbauten zur Kapazitätserhöhung auf der italienischen Seite planmässig voranschreiten. Diese sind erforderlich, um ab 2020 mit der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels die Verkürzung der Reisezeit zwischen Zürich und Mailand auf knapp drei Stunden zu ermöglichen. Voraussichtlich im Dezember 2017 geht die neue Linie zwischen Arcisate und Stabio in Betrieb. Sie wird Varese mit dem Kanton Tessin und Como verbinden. Die neue Linie ermöglicht eine direkte Anbindung des internationalen Flughafens Milano Malpensa an zahlreiche Städte in der Süd- und Zentralschweiz. Zudem werden die Güterverkehrslinien durch den Simplon und den Gotthard dank dem Bahnknoten in Gallarate verbunden.

 

Im internationalen Personenverkehr steht der Ausbau eines attraktiven Angebots auf der Nord-Süd-Achse im Vordergrund. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 soll eine tägliche Verbindung zwischen Zürich und Venedig eingeführt werden; bereits ab Mitte Juni verkehrt am Wochenende ein Zug zwischen diesen beiden Städten. Ab dem kommenden Jahr sollten die Kunden zudem von einer direkten Eurocity-Verbindung zwischen Frankfurt über Basel nach Mailand profitieren können, wie Andreas Meyer bestätigte.

 

 

Accordo die Castelli – wichtige Meilensteine der nächsten Jahre auf Kurs

 

Anlässlich des Spitzentreffens in Mailand zwischen der Führung von FS und Trenitalia mit der SBB unterstrichen die Partner die konstruktive Zusammenarbeit der letzten Jahre. 2011 haben der Kanton Tessin, die Region Lombardei, die SBB, die italienischen Staatsbahnen (FS), TILO und Trenord in Bellinzona den «Accordo dei Castelli» unterzeichnet. Dieser Vertrag enthält die Arbeitsprogramme für wichtige Meilensteine der nächsten Jahre. Ziel der Partner ist es, attraktive Verbindungen und ein umfassendes Angebot im Bahnverkehr zwischen der Schweiz und Italien zu schaffen. Im Jahr 2013 haben die Trenitalia und die SBB zudem einen Kooperationsvertrag über die Weiterentwicklung im Personenverkehr zwischen den beiden Ländern unterzeichnet.

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