Baubeginn für Nordrhein-Westfalens grösstes Infrastrukturprojekt für den Schienenpersonenverkehr: Feierlicher Auftakt in Köln

Heute erfolgte der feierliche Auftakt für den Ausbau der Schieneninfrastruktur für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) zwischen Köln und Dortmund. Damit haben Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn, Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, Michael Groschek, Verkehrsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Enak Ferlemann, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, und Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, den Startschuss für das bedeutendste Infrastrukturprojekt im Personenverkehr in NRW gegeben.

Der Rhein-Ruhr-Express (RRX) verbindet Metropolen                                                                                     Foto: Marcel Manhart

 

 

Der Rhein-Ruhr-Express verbindet Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen miteinander. Mit dem Ausbau der Infrastruktur gerade zwischen den Metropolen der wachsenden Rhein-Ruhr-Region wird der RRX für einen Quantensprung in punkto Pünktlichkeit, Qualität und Komfort sorgen. Dazu werden auf der 106 Kilometer langen Strecke zwischen Köln-Mülheim und Dortmund 84 Kilometer Gleise neu- oder umgebaut, die Strecke mit zusätzlichen 70 Weichen ausgestattet und mehr Überholmöglichkeiten geschaffen. Acht Bahnhöfe werden auf dem Kernkorridor modernisiert, elf Brücken neugebaut und 26 Brücken verbreitert. Diese Herkulesaufgabe stemmen alle Beteiligten bei laufendem Betrieb auf einer der am dichtesten befahrenen Strecken in NRW und einer engen, innerstädtischen Bebauung. Nach dem Ausbau der Infrastruktur wird auf dem derzeit hoch ausgelasteten Kernkorridor künftig ein Viertelstundetakt im Regionalverkehr möglich sein und damit für eine moderne, zukunftsorientierte Mobilität zwischen Rhein und Ruhr sorgen.

 

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sagte anlässlich des ersten Spatenstichs zum Ausbau der Schienenwege für den Rhein-Ruhr-Express zwischen Köln und Dortmund: „Heute ist ein bedeutender Tag für unser Land. Wir haben einen wichtigen Meilenstein erreicht, für die Pendler und die Wirtschaft. Mit dem RRX erreichen wir eine neue Qualitätsstufe für die Mobilität in NRW; sie wird leistungsfähiger, zuverlässiger und moderner.“

 

In Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland pendeln rund die Hälfte der Erwerbstätigen zwischen Wohn- und Arbeitsort. 2,4 Millionen Menschen fahren in NRW täglich mit den Bahnen.

 

 

5 Gründe, warum wir den RRX brauchen

 

1 | …weil auf der Kernstrecke von Köln nach Dortmund bislang nicht ausreichend Direktverbindungen angeboten werden können.

 

2 | …weil 500 Millionen Menschen jedes Jahr auf dem Schienenverkehrsnetz Nordrhein-Westfalens unterwegs sind

        und eine leistungsfähige Infrastruktur brauchen.

 

3 | …weil mit dem Ausbau die Voraussetzungen geschaffen werden, den gestiegenen Bedürfnissen an Mobilität

        und Komfort Rechnung zu tragen.

 

4 | …weil ein leistungsfähiges Verkehrsangebot mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene bringt.

 

5 | …weil mehr Verkehr auf der Schiene auch weniger Umweltbelastung bedeutet.

 

 

„Jeder in die Infrastruktur investierte Euro für den Rhein-Ruhr-Express ist ein Beitrag für mehr Mobilität. Denn mit neuer Infrastruktur sorgen wir für höhere Kapazität und Qualität im Regionalverkehr“, so Ronald Pofalla.

 

Enak Ferlemann: „Der Rhein-Ruhr-Express ist für den Bund von herausragender Bedeutung. Mit ihm setzen wir unser Ziel um, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen. Der RRX wird die Städte in der Metropolregion Rhein-Ruhr im Viertelstundentakt miteinander verbinden. Ein enormer Mobilitätsfortschritt für Pendler und Reisende. Der RRX wird somit zum zentralen Rückgrat des Personenverkehrs in NRW.“

 

Beim Rhein-Ruhr-Express spielt das Thema Schallschutz eine herausgehobene Rolle. An der Strecke sind umfangreiche Schallschutzmaßnahmen vorgesehen. Der Bau von 44 Kilometer hochabsorbierenden Schallschutzwänden ist geplant. Durch das Zusammenspiel von aktivem und passivem Schallschutz können die Auswirkungen des Lärms deutlich gemindert werden.

 

Dabei setzt die DB nicht nur beim Thema Lärmschutz auf eine frühe Beteiligung aller Betroffenen und der Öffentlichkeit. „Die frühe Beteiligung und der offene Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern ist der Grundstein für die Akzeptanz von Infrastrukturmaßnahmen in der Bevölkerung – und damit auch ein Erfolgsfaktor für den RRX“, sagt Ronald Pofalla.

 

Der RRX ist außerdem Pilotprojekt für das „Building Information Modeling“. Dabei werden alle Planungsunterlagen und -daten in einem dreidimensionalen Modell digital erfasst und mit Termin- und Kostenplänen vernetzt. Dies erleichtert den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern, da bereits in dieser frühen Phase anschaulich gemacht werden kann, wie die Strecke zukünftig aussehen wird.

RRX-Streckenplan                                                                                                                                                 Grafik: Deutsche Bahn

Instandhaltungswerk für RRX-Fahrzeuge entsteht in Dortmund-Eving

 

Mit dem Grundstein für das Wartungs- und Instandhaltungswerk wurde am 07. März 2017 in Dortmund-Eving ein wichtiger Meilenstein zur planmässigen Umsetzung des Rhein-Ruhr-Express (RRX) gelegt: „Das nächste Etappenziel ist erreicht“, zeigte sich NRW-Verkehrsminister Michael Groschek während der feierlichen Zeremonie zufrieden. Der RRX werde den schienengebundenen Personennahverkehr des Landes revolutionieren, die Situation hunderttausender Pendler nachhaltig verbessern sowie neue Maßstäbe etwa hinsichtlich Komfort, Takt- und Reisezeiten setzen. Dafür wird Siemens am Standort Dortmund-Eving 75 Arbeitsplätze schaffen sowie alle 82 RRX-Züge 32 Jahre lang warten.

Von links nach rechts:  Ludger Wilde (Stadt Dortmund),  Dr. Jürgen Eickholt (Siemens),  Verkehrsminister Michael Groschek, Polier Stefan Schütz, Martin Husmann (VRR) bei der Grundsteinlegung für das RRX-Werk.                                           Foto: VRR

 

Martin Husmann, Vorstandssprecher beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), sprach auch im Namen der anderen am RRX-Projekt beteiligten Aufgabenträger, dem Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), dem Nahverkehr Rheinland (NVR), dem SPNV-Nord und dem Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV): „Ich freue mich besonders für die Fahrgäste, denn die heutige Grundsteinlegung markiert eine bedeutende Investition in die Zukunft für die täglich rund 2,4 Millionen Menschen, die im Schienenpersonennahverkehr im Land unterwegs sind. Wir erwarten, dass das neue Dortmunder Werk bald maßgeblich dazu beiträgt, eine bestmögliche Einsatzfähigkeit der neuen Fahrzeuge zu garantieren.“

 

„In Dortmund-Eving überführen wir den Service und die Wartung von Zügen in das digitale Zeitalter. Wir benutzen Algorithmen, um von den Zügen gelieferte Daten zu analysieren und können so Fehlfunktionen beheben, bevor sie überhaupt eintreten. So können wir unserem Kunden VRR und allen Fahrgästen eine über 99-prozentige Verfügbarkeit unserer Züge garantieren. Wir freuen uns, dass wir dieses Depot in Dortmund errichten können“, sagte Jochen Eickholt, Chef der Bahnsparte von Siemens.

 

Über die Wahl des Standorts und die damit verbundenen neuen Arbeitsplätze freut sich Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau: „Das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs hier an der Bornstraße ist ideal für diese Zukunftsinvestition. Der RRX wird Impulse für die Rhein-Ruhr-Region entscheidend beflügeln. Die Grundsteinlegung für diese moderne Infrastruktur-Einrichtung ist für Dortmund und Westfalen ein erfreulicher Beitrag zur Standort- und Stadtentwicklung.“

 

Das Werk wird bestehen aus einem sechsgleisigen Werkstattgebäude, einem dreigeschossigen Lager und Sozialgebäude, Pförtnergebäude, Außenlagerflächen, einer Außenreinigungsanlage, einer Unterflurdrehmaschine für die Radsatzüberarbeitung und einer Radsatzdiagnoseanlage als Teil eines modernen Wartungskonzeptes.

 

Das sechs Gleis beherbergende Hauptgebäude wird rund 163 Meter lang, 63 Meter breit und 12,40 Meter hoch. Das Grundstück in Dortmund-Eving, Bornstraße 333, misst rund 70.000 Quadratmeter, was der Fläche von etwa zehn Fußballfeldern entspricht. Grundstückseigentümer ist der VRR, der die Fläche von der Deutschen Bahn gekauft hat. Über einen Teil der Fläche ist ein bis zum Jahr 2050 geltender Erbbaurechtsvertrag mit der Siemens AG geschlossen worden. Siemens investiert einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in die Errichtung des Werkes, das besonders energieeffizient die Wertevorgaben der neuen Europäischen Energieeinsparverordnung (EnEV) um 15 Prozent unterschreiten wird.

 

Auf dem Werksgelände werden einschließlich der Werkstattgebäude rund 5,5 Kilometer Gleise verlegt. Sie werden mit zwei Anschlussweichen im Norden und Süden des Geländes verbunden, die von der Lage her identisch sein werden mit dem alten Anschluss des ehemaligen Rangierbahnhofs Dortmund-Eving an der Bahnstrecke Hauptbahnhof Dortmund in Richtung Lünen/Münster. Demnach wird sich der südliche Anschluss in Höhe des Baumarktes der nördliche Anschluss etwa 150 Meter nördlich der Hildastraße befinden. Das Werk wird bereits Mitte 2018 den Testbetrieb aufnehmen.

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