ÖBB und Stadler gründen Joint Venture zur Instandhaltung der WESTbahn Flotte in Wien

Die ÖBB-Technische Services-GmbH und Stadler bilden mit der ÖBB Stadler Service GmbH ein Joint Venture zur Instandhaltung der von der WESTbahn Management GmbH betriebenen KISS-Flotte. Bis Ende 2018 ist beabsichtigt, das Personal des Joint Ventures auf 40 MitarbeiterInnen aufzustocken. Stadler hält seit fünf Jahren die KISS-Flotte der WESTbahn in Linz instand und bringt damit eine hohe Expertise und Know-How in das Konsortium ein. Die WESTbahn wird ab Mitte 2017 ihre Fahrzeugflotte von bislang 7 auf 17 Stadler KISS-Garnituren aufstocken und mit der geplanten Angebotsausweitung die gesamte Instandhaltung nach Wien verlagern.

Künftig wird die WESTbahn Flotte in Wien instand gehalten                                                                           Foto: Marcel Manhart

 

 

Joint Venture vereint Expertise von ÖBB TS und Stadler

 

Stadler und die ÖBB gründen deshalb ein Joint Venture in Wien. Dieses hat die Instandhaltung der KISS-Flotte der WESTbahn zum Zweck. Für die ÖBB bedeutet das Zusammengehen die Auslastungserhöhung ihres Wartungsstandorts in Wien-West und den verstärkten Einstieg in das externe Instandhaltungsgeschäft. Stadler bringt sein großes Know-how im Bereich der Instandhaltung in das Joint Venture ein und kann die langjährige Zusammenarbeit mit der WESTbahn in Kooperation mit der ÖBB-TS GmbH in Wien weiterführen.

 

Zusammen setzen Stadler und ÖBB im Bereich Service und Instandhaltung in Österreich einen neuen Benchmark: Das Joint Venture wird die Fahrzeuge mit einer innovativen modularen Wartung in den sogenannten „Stilllagen“ (d.h. nachts) instand halten und auf diese Weise die Fahrzeugreserve der WESTbahn auf ein Minimum reduzieren. Dazu sind umfangreiche Umbauten in der Höhe von mehreren Millionen Euro am ÖBB-TS Standort in Wien West notwendig, die die ÖBB-TS GmbH vorfinanziert.

 

 

ÖBB Stadler Service GmbH: Start für Sommer 2017 geplant

 

Die ÖBB-TS GmbH beteiligt sich mit 60 Prozent an dem Joint Venture, Stadler mit 40 Prozent. Das Joint Venture soll unter Einbezug der heutigen Führungsmannschaft gemeinsam geführt werden. Beabsichtigt ist dabei, das Personal des Joint Ventures bis Ende 2018 auf insgesamt 40 MitarbeiterInnen aufzustocken.

 

Beide Verwaltungs- bzw. Aufsichtsräte haben dem Zusammenschluss im November 2016 zugestimmt. Das Signing hat am 2. März 2017 in Wien stattgefunden. Da der Zusammenschluss vorab noch von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden muss, ist mit dem Final Closing im Sommer 2017 zu rechnen. Bis die am Wartungsstandort der ÖBB-TS in Wien West erforderlichen Adaptierungen abgeschlossen sind, werden die Fahrzeuge der WESTbahn weiterhin in Linz instandgehalten.

 

Die ÖBB-Technische Services GmbH ist mit 3.400 Mitarbeitern an 22 Standorten der größte Instandhalter für Schienenfahrzeuge und den dazugehörigen Komponenten in Österreich. Jahrzehntelange Erfahrung, modernste Technologien sowie ein dichtes Servicenetzwerk samt umfangreichem Ersatzteil-Pool bilden das Fundament für professionelle, wirtschaftliche und sichere Instandhaltung, auf die aktuell Eisenbahnverkehrsunternehmen aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Schweden, Polen, Italien, Slowenien, Ungarn, der Tschechischen Republik, der Slowakei und der Schweiz vertrauen.

 

 

ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister

 

Als umfassender Mobilitätsdienstleister bringt der ÖBB-Konzern jährlich 459 Millionen Fahrgäste und 111 Mio. Tonnen Güter umweltfreundlich ans Ziel. 92 Prozent des Bahnstroms stammen aus erneuerbaren Energieträgern, zu 90 Prozent aus Wasserkraft. Die ÖBB gehörten 2015 mit 96,3 Prozent Pünktlichkeit zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Konzernweit sorgen 40.031 MitarbeiterInnen bei Bahn und Bus (zusätzlich 1.700 Lehrlinge) dafür, dass täglich rund 1,3 Mio. Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.

 

 

Über Stadler

 

Stadler baut seit 75 Jahren Züge. Der Systemanbieter von Lösungen im Schienenfahrzeugbau hat seinen Hauptsitz im ostschweizerischen Bussnang. An mehreren Standorten in der Schweiz, in Deutschland, Spanien, Polen, Ungarn, Tschechien, Italien, Österreich, Niederlanden, Weissrussland, Algerien, Australien und den USA arbeiten gegen 7000 Mitarbeitende. Stadler bietet eine umfassende Produktpalette im Bereich der Vollbahnen und des Stadtverkehrs an: Highspeed-Züge, Intercity-Züge, Regio- und S-Bahnen, U-Bahnen, Tram-Trains und Trams. Überdies stellt Stadler Streckenlokomotiven, Rangierlokomotiven und Reisezugwagen her. Darunter befindet sich auch Europas stärkste diesel-elektrische Lok. Nach wie vor ist Stadler der weltweit führende Hersteller von Zahnradbahnfahrzeugen.

 

Stadler Service hält zudem in 16 Ländern Fahrzeugflotten mit über 680 Fahrzeugen mit einer jährlichen Laufleistung von über 110 Millionen Kilometern instand.

 

 

Über die WESTbahn Management GmbH

 

Die WESTbahn ist aus dem österreichischen Fernverkehr zwischen Wien und Salzburg nicht mehr wegzudenken. Im Zug der Liberalisierung der europäischen Eisenbahnen gegründet, hat sie ihren operativen Betrieb im Dezember 2011 aufgenommen. Im Geschäftsjahr 2015 wurden rund 3,5 Millionen Zugkilometer mit der Flotte von sieben Doppelstocktriebfahrzeugen der WESTbahn gefahren und annähernd 4,8 Millionen Passagiere befördert. Ebenfalls 2015 wurde erstmals ein positives operatives Ergebnis (EBIT) erreicht. Durch ein Investment von 180 Millionen Euro wird die Flotte im Jahr 2017 um zehn zusätzliche Garnituren erweitert.

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