Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) bewertete auch 2016 die Leistungen der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) im Zürcher S-Bahn-Netz. Beurteilt wurden wie in den Vorjahren Pünktlichkeit, Sauberkeit und die Information im Störungsfall. Die S-Bahn konnte die Pünktlichkeit im Vergleich zum Vorjahr steigern. Zum ersten Mal seit der Einführung des Bonus-Malus-Systems von ZVV und SBB resultierte auch in den Bereichen Sauberkeit und Störungsmanagement ein Bonus. Insgesamt ergibt sich ein Bonus von 2,6 Millionen Franken. Es handelt sich um den grössten Bonus seit Beginn der Vereinbarung.
Im letzten Jahr gab's den bisher grössten Bonus seit Beginn der Vereinbarung Foto: Marcel Manhart
Im vergangenen Jahr erreichte die Zürcher S-Bahn im Bereich Pünktlichkeit 145 von 156 möglichen Punkten. Damit liegt sie 15 Punkte über dem vereinbarten neutralen Ziel (130). Die Pünktlichkeit wurde analog zu den Vorjahren bewertet: Erreichen während eines Monats 95 Prozent der Züge einer Linie ihr Ziel mit weniger als sechs Minuten Verspätung, wird ein Punkt gutgeschrieben. Gemessen werden die 13 S-Bahnen des Kernnetzes während der Hauptverkehrszeiten am Morgen und am Abend. Aufgrund des Fahrplanwechsels im Dezember 2015 hat sich die Anzahl der berücksichtigten Linien gegenüber dem Vorjahr um eine Linie erhöht.
Zuverlässiger Betrieb nach grösstem Fahrplanwechsel der Geschichte
ZVV und SBB sind erfreut über die Verbesserungen im Bereich der Pünktlichkeit. Damit konnte eine wichtige Zielsetzung für den grössten Angebotsausbau in der Geschichte des ZVV bereits im ersten Jahr nach dem Wechsel erreicht werden: Die Reiseketten im ZVV wurden insgesamt zuverlässiger. Auch das schneefreie Jahresende hat zum guten Ergebnis beigetragen. Vom Juli bis im Dezember 2016 erreichte die Zürcher S-Bahn die maximale Punktzahl. Die Pünktlichkeit bleibt auch in Zukunft ein vordringliches Anliegen für die SBB und den ZVV.
Markante Verbesserung der Sauberkeit
Über die vergangenen Jahre konnte die SBB die Qualität im Bereich Sauberkeit langsam, aber konstant verbessern. 2016 verteilten die Fahrgäste gute Noten für die Sauberkeit der Bahnhöfe und Züge, wobei sie vor allem die Sauberkeit in den S-Bahnen schätzten. Damit wird zum ersten Mal seit der Einführung der Zielvereinbarung zwischen ZVV und SBB ein Bonus für die Sauberkeit der Züge und Bahnhöfe entrichtet. Davor bewegte sich die Leistung stets im neutralen Bereich. Zu diesem deutlich besseren Resultat konnten unter anderem auch die neuen Recyclingstationen an diversen Zürcher Bahnhöfen beitragen.
Beim Störungsmanagement wurden die Zielvorgaben erfüllt und teilweise übertroffen. Hier flossen die Resultate der Kunden aus der umfassenden repräsentativen Befragung ein, die zweimal im Jahr stattfindet. Das gute Resultat motiviert die Mitarbeitenden der SBB zusätzlich, die hohe Qualität der Kundeninformation im Störungsfall auch weiterhin sicherzustellen.
Gesamtergebnis Bonus-Malus 2016
Aufgrund der gesteigerten Pünktlichkeit, aber vor allem wegen der Boni in den Bereichen Sauberkeit und Störungsmanagement, entrichtet der ZVV mit 2,6 Millionen Franken der SBB den grössten Bonus seit der Einführung der Leistungsbeurteilung 2006:
Teilbereich: |
Resultat |
Betrag |
Pünktlichkeit |
Bonus |
1‘399‘568 Franken |
Sauberkeit |
Bonus |
941‘089 Franken |
Störungsmanagement |
Bonus |
313'696 Franken |
Total Bonus 2016 |
|
2'654'353 Franken |
(Vorjahr: Bonus von 1‘296‘674 Franken)
Die Gesamtsumme ist mit jenen aus den Vorjahren nur bedingt vergleichbar: 2014 und 2015 wurde die Information im Störungsfall nicht bewertet, da der ZVV eine neue Messmethode eingeführt hat. Dementsprechend resultierte für den Bereich Störungsmanagement in diesem Zeitraum weder Bonus noch Malus. Auf Basis der neu gesammelten Werte wurde die Servicequalität in Störungsfällen erst letztes Jahr wieder in die Kalkulation miteinbezogen.
Bonus-Malus-Vereinbarung wird weitergeführt
Seit der Einführung des Bonus-Malus-System zwischen ZVV und SBB (2006) wurden vom ZVV rund 4,36 Mio. Franken Bonus entrichtet und 4,67 Mio. Franken als Malus eingefordert. Der ZVV und die SBB sind weiterhin vom Bonus-Malus-System überzeugt. Mit der Unterzeichnung der Zielvereinbarung im vergangenen September legten sie unter anderem die neuen qualitativen Ziele für die Jahre 2016 bis 2021 fest. Durch die regelmässige Kontrolle werden Stärken und Schwachstellen identifiziert und Anreize für Verbesserungen gesetzt.
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