Fahrgäste der U-Bahnlinien 5 bis 9 in Berlin haben es am Dienstagmorgen gemerkt: Im Berufsverkehr kam es zu mehreren Zugausfällen, zudem waren vereinzelt verkürzte Züge unterwegs. Schuld daran waren Graffiti-Sprayer, die in den Nächten zu Montag und Dienstag zum Teil großflächig mehrere Züge beschmiert hatten.
Vandalismus führte heute Morgen bei der Berliner U-Bahn zu Zugausfällen Foto: Marcel Manhart
„Unsere Kolleginnen und Kollegen sind im Dauereinsatz, um die Fahrzeuge so schnell wie möglich wieder gereinigt in den Einsatz zu bringen“, sagte Nicole Grummini, Bereichsleiterin U-Bahn der BVG. „Bei derart massiven Vorfällen gelingt das aber nicht immer pünktlich zum Betriebsbeginn. Heute Morgen fehlten uns deshalb 22 Wagen. In vielen Zügen war es entsprechend voll. Leidtragende bei diesen Straftaten sind also nicht allein die Verkehrsbetriebe, sondern leider vor allem unsere Fahrgäste.“
Erst in der Nacht zu Montag hatte die Polizei mehrere Männer am Bahnhof Paracelsus-Bad (U8) vorläufig festgenommen. Sie stehen im Verdacht, einen Zug auf einer Fläche von rund 100 Quadratmetern beschmiert zu haben. In der Nacht zum heutigen Dienstag stellten im Auftrag der BVG tätige Sicherheitskräfte am Bahnhof Hallesches Tor (U6) zwei Verdächtige, nachdem ein Zug auf einer Fläche von rund 48 Quadratmetern besprüht worden war. Sie wurden zur weiteren Ermittlung der Polizei übergeben.
Insgesamt sind die Schäden durch Vandalismus bei der BVG rückläufig. 2016 betrugen sie ca. 4 Millionen Euro, etwas weniger als im Jahr zuvor. Davon verursachten Graffiti-Schmierereien wie 2015 Kosten von ca. 1 Million Euro. Noch 2008 hatten sich die Vandalismusschäden bei der BVG auf insgesamt 9,7 Millionen Euro summiert, 4,9 Millionen davon durch Graffiti.
„Dass die Schäden sich insgesamt mehr als halbiert haben, ist natürlich erfreulich und sicher auch ein Ergebnis unserer verstärkten Sicherheitsmaßnahmen“, sagte Nicole Grummini. „Leider gibt es gerade bei der U-Bahn aber immer wieder diese extremen Spitzen wie in den vergangenen Nächten. Wir tun alles dafür, um auch bei Taten dieser Größenordnung die Auswirkungen für unsere Fahrgäste so gering wie möglich zu halten.“
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