Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes NVR (Nahverkehr Rheinland) hat beschlossen, dass die bereits im Laufe dieses Jahres erprobte Freigabe der 1. Klasse bei den S-Bahnlinien S12, S13 und S19 dauerhaft beibehalten wird. Zudem soll geprüft werden, ob in Zukunft auch die entsprechenden Sitzplätze in den Waggons der Linien S6 und S11 für alle Fahrgäste freigegeben werden können.
Die Auslastung der 1. Klasse liegt gemäss Untersuchungen bei nur 12,5 Prozent Foto: Marcel Manhart
NVR-Geschäftsführer Heiko Sedlaczek begrüßt diesen Schritt: „Untersuchungen haben ergeben, dass die 2. Klasse im Schnitt zu 90 Prozent und in den Spitzenzeiten sogar zu weit über 100 Prozent ausgelastet war. In der 1. Klasse lag die Auslastung hingegen nur bei 12,5 Prozent. Daher sind wir froh, unseren Fahrgästen diese wenn auch nur geringfügige Kapazitätserweiterung dauerhaft anbieten zu können.“ Ein generell besseres Platzangebot in den S-Bahnen, die immer mehr Fahrgäste befördern, ist frühestens ab Dezember 2023 realistisch: Erst nach dem Ende des derzeit laufenden Vertrages ist mit dem Einsatz neuer Fahrzeuge zu rechnen.
Auf Basis eines eingeholten Gutachtens hatte die Verbandsversammlung des NVR im Oktober 2015 den Startschuss für den Feldversuch gegeben. Daraufhin hatte DB Regio auf den betroffenen Linien die 1. Klasse-Kennzeichnungen entfernt und durch Kennzeichnungen für die 2. Klasse ersetzt. Die erwartete Kritik von den ehemaligen Kunden der 1. Klasse fiel gering aus: Beim VRS und dem NVR gingen bislang lediglich vier Kundenbeschwerden ein. Auch DB Regio registrierte nur wenige Beschwerden.
Desweiteren wurde entschieden, dass die Regional-Bahnlinie 38 Süd (Südast der Erftbahn) in den kommenden Jahren weiterhin von DB Regio betrieben wird. Vorgesehen ist eine Vertragslaufzeit von sechs Jahren, also vom 10. Dezember 2017 bis 10. Dezember 2023. Zudem besteht die Option, dass der Vertrag bis zu zwei Mal um jeweils ein Fahrplanjahr verlängert werden kann.
Die Linie RB 38 Süd führt von Bedburg über Horrem bis Köln Messe/Deutz. Das ausgeschriebene Leistungsvolumen liegt bei rund 551.000 Zugkilometern pro Jahr. Auf der Strecke sollen die bisherigen Bestandsfahrzeuge weiterhin zum Einsatz kommen. Allerdings werden die dreiteiligen dieselelektrischen Fahrzeuges des Typs Talent (BR 644) zur Betriebsaufnahme neu lackiert und in einen für den Fahrgast ansprechenden Zustand versetzt. Die DB Regio setzte sich mit dem wirtschaftlich besten Angebot in dem europaweiten Wettbewerbsverfahren durch.
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