In Zürich ermöglicht die Neubaustrecke über die Hardbrücke die Verlängerung der Linie 8 vom Hardplatz ins aufstrebende Quartier Zürich-West, bindet damit den Bahnhof Hardbrücke optimal ans Zürcher Tramnetz an und schafft eine direkte Verbindung zwischen Zürich-West und dem Raum Helvetiaplatz / Stauffacher sowie dem Paradeplatz. Die zukünftige Tramlinie 8 ermöglicht cleveres Vorwärtskommen innerhalb der Stadt und ins ganze Kantonsgebiet, für Beruf und Freizeit. Begonnen hatten die Bauarbeiten im Mai 2015 und die Inbetriebnahme ist auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2017 geplant.
Aktuelle Bauarbeiten am Hardplatz für die Verlängerung der Linie 8 Foto: Marcel Manhart
In Zürich steigen immer mehr Personen auf den öffentlichen Verkehr um. Quartiere wachsen und verändern sich, Arbeitsplätze entstehen. Um das künftige Mobilitätswachstum zu bewältigen und gleichzeitig den sich wandelnden Reisebedürfnissen gerecht zu werden, braucht es neue Verbindungen und Konzepte zur Erschliessung der Entwicklungsgebiete.
Die Tramverbindung Hardbrücke, ein Projekt von Stadt und Kanton Zürich, ist ein wichtiges und zentrales Element in der Netzentwicklungsstrategie der Verkehrsbetriebe Zürich. Die geplante Neubaustrecke verbindet den Hardplatz über einen Teil der Hardbrücke mit den Gleisen des Tram Zürich-West bei der Haltestelle Schiffbau – ein kleiner Abschnitt mit grossem Netznutzen und eine optimale Erweiterung des bestehenden Tramnetzes. Die Linie 8 kann über den Escher-Wyss-Platz ins Werdhölzli verlängert werden und schafft so tangentiale direkte Verbindungen zwischen den Quartieren Aussersihl und Zürich-West. Ausserdem wird der wichtige Bahnhof Hardbrücke, an welchem langfristig pro Tag 80'000 - 90'000 Fahrgäste ein-, aus- und umsteigen, optimal an das städtische Tramnetz angebunden. Um die wachsende Anzahl an Fahrgästen aufzunehmen, reichen langfristig die mit Bussen bereitgestellten Kapazitäten nicht aus, sondern müssen mit den grösseren Trams sichergestellt werden. Eine Tramlinie, die den Bahnhof Hardbrücke auf kurzer Wegdistanz mit dem Tramnetz verknüpft, verbessert ausserdem die Umsteigeverhältnisse an diesem wichtigen Knoten des öffentlichen Verkehrs stark.
Nebst Reisezeitersparnissen für die Fahrgäste entlastet die Tramverbindung zudem das Tramnetz in der Innenstadt – ein nötiger Effekt, denn die Tramlinien im Zentrum der Stadt Zürich sind heute bereits stark ausgelastet und müssten bei weiteren Verkehrsentwicklungen verdichtet werden. Im Bereich Bahnhofplatz / Bahnhofstrasse ist dies kaum mehr möglich.
Die Bauarbeiten für die Tramverbindung Hardbrücke hatten im Mai 2015 begonnen und die Inbetriebnahme ist auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2017 geplant. Grundsätzlich fahren die Trams und Busse der VBZ auch während der Bautätigkeiten nach gewohntem Fahrplan. Die Zugänge zu den Haltestellen sind immer gewährleistet – jedoch werden teilweise temporäre Haltestellen eingerichtet. Wegen Verkehrsumstellungen auf der Hardbrücke sind je nach Verkehrsaufkommen bei den Buslinien zeitweise längere Reisezeiten möglich. Mit dem Umbau der Hardstrasse unter der Hardbrücke sind Anpassungen der Linienführung für die Nachtbuslinien nötig.
Mit der Tramverbindung Hardbrücke kann die Linie 8 vom Hardplatz über die Hardbrücke und den Escher-Wyss-Platz bis zum Hardturm verlängert werden. Neu gebaut wird die Strecke
vom Hardplatz bis zum Knoten Pfingstweidstrasse, wo die Gleise in das Trassee des im Dezember 2011 eröffneten Tram Zürich-West münden. Am anderen Ende führt die Linie 8 neu über den Kreuzplatz
zum Klusplatz und übernimmt damit die Linienführung des 15ers, der neu am Bahnhof Stadelhofen endet.
Die Linienführung (Hardplatz - Bahnhof Hardbrücke - Knoten Pfingstweidstrasse - Escher-Wyss-Platz - Werdhölzli) ist so abgestimmt, dass verschiedene Optionen offen bleiben. Die Tramverbindung kann zu einem späteren Zeitpunkt nahtlos ins Rosengartentram integriert werden. Zudem wird beim Knoten Pfingstweidstrasse für das Tram ein Linksabbieger eingebaut, dies aus Gründen der Betriebsstabilität. Auf der neuen Tramlinie, die mit grosszügigen Haltestellen bestückt ist, fahren niederflurige Trams mit einem ebenerdigen Einstieg. Sie verkehren in den üblich hohen Frequenzen und der üblich hohen Qualität. Die Fahrbahn teilt das Tram bis zur Realisierung des Rosengartentrams mit den Trolleybuslinien 33 und 72.
Die Gesamtkosten für die Tramverbindung Hardbrücke belaufen sich auf 101,2 Mio. Franken. Sie beinhalten auch eine Aufwertung des Hardplatzes, der im Rahmen des Projektes neu, übersichtlich und einladend gestaltet wird. Kapazitätssteigernde Massnahmen am Bahnhof Hardbrücke (zusätzliche Treppenabgänge, um einen besseren Personenfluss und eine optimale Verteilung der Fahrgäste auf dem Perron zu gewährleisten sowie grössere und vollständig überdachte Warteflächen auf Brückenniveau) werden auf zusätzlich 28,4 Mio. Franken veranschlagt.
Auf der Hardbrücke und auf den Zufahrtsrampen sind kombinierte Geh- und Radwege vorgesehen, die baulich abgetrennt vom motorisierten Individualverkehr und vom ÖV sicher zu benützen sind. Lichtsignale an den Fussgängerstreifen gewährleisten Sicherheit bei der Querung der Fahrbahnen. Sowohl auf als auch unter der Brücke gibt es direkte, sichere und behindertengerechte Zugänge zu sämtlichen Tram- und Bushaltestellen.
Auf der Hardbrücke gibt es dank der kombinierten Bus- und Tramspuren auch nach dem Bau der Tramverbindung Hardbrücke noch gleich viele Fahrspuren für den motorisierten Individualverkehr wie heute. Die Lichtsignalanlagen auf der Brücke werden untereinander und für alle Verkehrsteilnehmenden koordiniert. So ist ein optimierter Verkehrsfluss ohne zusätzliche Wartezeiten für den motorisierten Individualverkehr sichergestellt, was auch die durchgeführten Verkehrssimulationen gezeigt haben. Die erforderliche Leistungsfähigkeit am Knoten Pfingstweid-/Hardstrasse bleibt mit der neuen Tramlinie 8 gewährleistet.
Virtuelle Fahrt über die Hardbrücke
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