Ab sofort stellt die ÖBB-Infrastruktur AG ihre Bahnstromversorgung auf 100 Prozent grünen Strom um. Schon bisher waren die ÖBB mit 92 Prozent erneuerbarer Energie im Bahnstrommix einer der umweltfreundlichsten Eisenbahn-Infrastrukturbetreiber in Europa. Ab sofort stammt der Strom zur Gänze aus erneuerbaren Energieträgern.
Die Klima- und Umweltschutz Lok 1016 020-0 am Grenzbahnhof Buchs SG in der Schweiz Foto: Marcel Manhart
"Während die verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen in Österreich seit 1990 um fast 60 Prozent gestiegen sind, verbessern die ÖBB kontinuierlich ihre CO2-Bilanz für Bahnstrom. Die Bahn leistet einen wichtigen Beitrag für mehr sauberen Verkehr und trägt massgeblich dazu bei, das Klima zu schützen", betonte Andreas Reichhardt, Generalsekretär des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie bei einer Pressekonferenz am 25. Juli 2018 in der Sky Lobby der ÖBB am Wiener Hauptbahnhof.
Als grösstes Klimaschutzunternehmen Österreichs verstehen sich die ÖBB als Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel. "Unser Bahnstrom kommt zur Gänze aus Wasserkraft, Sonne und Wind - das ist die Zukunft und unser Beitrag: 100 Prozent grüner Strom! Wir sind stolz darauf, dass wir damit unsere Stellung als führendes Klimaschutzunternehmen des Landes weiter ausbauen", sagte der Vorstandsvorsitzende ÖBB-Holding AG, Andreas Matthä.
Rund 3,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid ersparen die ÖBB und ihren Kundinnen und Kunden so jedes Jahr der Umwelt. Eine Menge, die einen Wald in der Grösse Vorarlbergs benötigen würde, um wieder aufgenommen zu werden. Ein einzelner Bahnfahrer spart bei einer einfachen Bahnfahrt von Wien nach Salzburg bereits über 50 kg CO2 ein.
Bahnfahrer sind Klimaschützer
Die ÖBB-Infrastruktur AG bietet allen Eisenbahnunternehmen auf ihrem Schienennetz 100 Prozent grünen Strom an. Eine wichtige Rolle spielen dabei die acht eigenen Wasserkraftwerke, die rund ein Drittel des benötigten Bahnstroms erzeugen. Dazu kommt das weltweit erste Bahnstrom-Solarkraftwerk im niederösterreichischen Wilfleinsdorf. Die Eigenproduktion von grünem Strom soll weiter gesteigert werden. Es finden bereits Planungen statt, um zukünftig weitere Kraftwerke zu errichten, die grünen Bahnstrom aus Wind- und Sonnenenergie zur Verfügung stellen. Die restliche Menge des benötigten Stroms kommt aus Partner-Wasserkraftwerken und wird aus dem öffentlichen 50-Hz-Netz bezogen. Die Herkunft aus erneuerbaren Energien wird mit Zertifikaten bestätigt.
Der Umweltschutz hat bei den ÖBB einen sehr hohen Stellenwert. Der Konzern versteht sich als Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel. Der Ausbau von Park&Ride-Anlagen, neuen E-Tankstellen, die Einführung der E- Autos sowie der Rail&Drive- Flotte, Ausgleichsmassnahmen bei Bauprojekten, weitere Streckenelektrifizierungen sowie attraktive Streckenangebote sind nur einige Beispiel, die noch mehr motivieren, auf die Bahn umzusteigen. Damit sind die Reisenden nicht nur komfortabler und schneller, sondern auch umweltfreundlich unterwegs. Schließlich ist eine ÖBB-Bahnfahrt 15-mal klimafreundlicher als dieselbe Reise mit dem PKW bzw. 31-mal "grüner" als mit dem Flugzeug. Auch jede Tonne Fracht auf Schiene statt auf der Strasse spart CO2 und belastet die Umwelt 21-mal weniger als der Strassentransport.
Die zu diesem Anlass neu beklebte Werbelok 1016 020-0, die nach der Pressekonferenz getauft werden sollte, wurde am frühen Morgen des selben Tages „in den Einsatz“ geschickt und konnte daher nicht abgelichtet werden. Obiges Foto entstand dann am Grenzbahnhof Buchs SG in der Schweiz.
Bericht: Walter Petrouschek
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